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Seite 8 Kitzbüheier Anzeiger Samstag, 23. November 1968 Forderungspunkten auf Landesstraßen-. sektor sind jedoch die beiden genann- ten Brücken dringend erforderlich. Kirchdorf ist mit einem vollen Bus nicht mehr erreichbar. Die Brücke ist auf sechs Tonnen beschränkt. Die Brücke am Eingang der KelchsaL kann beim ersten Hochwasser weggeHssen werden. Höchste Zeit, diese Brücke, die Am Freitag, 8. November hat un3er Tierschutzverein seine Jahreshaupt- versammlung abgehalten. Der Veranda. saal des Gasthofs Neuwirt war über- füllt. Unter den Gästen begrüßte Ob- mann Dr. Ganster besonders die Vizebürgermeister Brettauer und H ä r t in g und Herrn Gendarmerie- Bezirks-Inspektor K r i s m er für das Gend.-Bezirkskommando. Als Ehrengast des Abends wurde Direktor Windisch- bauer herzlichst begrüßt. Wie Obmann Dr. Ganster in seiner Eröffnung er- klärte, sei der Tierschutzverein Kitz- bühel bei seiner Jahreshauptversamm- lung immer bestrebt gewesen, die not- wendige Berichterstattung über die Vereinstätigkeit möglichst kurz zu hal- ten, dafür aber den allfälligen Refera- ten einen breiten Raum des Abends zu reservieren. In diesem Sinne hat als erster Berichterstatter Kassierin Inge Radler den Kassebericht kurz und prägnant vorgetragen. Die Vereins- gebarung wird alljährlich von Rech- nungsrat Geiger überprüft, dem Ob- mann Tierarzt Dr. Ganster den herz- lichsten Dank aussprach. Als zweiter Vereinsreferent berichtete Hauptschul- lehrerin Ulli Seng über die Jugend- arbeit unseres Tierschutzes. Die Ju- gendarbeit ist bekanntlich eine der in- tensivsten Bemühungen unseres Tier- schutzes in Kitzbühel. Wie Dr. Ganster dazu kurz kommentierte, sei diese kon- zentrierte Erfassung der Schuljugend für die Idee des Tierschutzes einmalig in ganz Österreich. (Der „Kitzbüheler Anzeiger" wird über dieses inter- essante Thema einen besonderen Be- richt veröffentlichen.) Wie Frl. Ulli Seng berichtete, hat die Errichtung der Tierschutzbibliothek an der Haupt- schule und am Polytechnischen Lehr- gang großen Zuspruch durch die Schul- jugend. Diese Bibliotheken werden all- jährlich im Wert um je 1000 Schilling aus Vereinsmitteln erweitert. Eine wertvolle erzieherische Note sei durch die bisherige Vogelfutteraktion mit den Schülern geworden. Ulli Seng skizzierte die permanente tierfreundliche Einfluß- nahme auf die Jugendlichen im Rah- men der einschlägigen Unterrichts- fächer unserer Hauptschule. Als all- jährliche Attraktion gelten die Aus- flüge mit der Schuljugend in den Salz- burger Tiergarten. Diesem sympathi.- einzige Zufahrt in das Tal, zu sanieren. Zweifelsohne wäre es notwendig, alle Straßen sofort auszubauen. Dies ist je- doch nicht möglich. So erachtete es der Bezirksausschuß des OeWB als not- wendig, in einer Reihung die Bedeu- tung der einzelnen Straßen heraus- zustellen und so eine schrittweise Ver- wirklichung zu betreiben.. sehen Bericht Ulli Sengs dankte herz- licher Applaus. Für die Tierambulanz berichtete Tierarzt Dr. Ganster. Die Tätigkeit unserer Tierambulanz; des Tierschutzvereins zur Versorgung her- renloser Tiere in Not oder zur Hilfe an bedürftige Tierhalter weist 1139 un- entgeltliche Behandlungen, darunter sieben schwere Operationen aus, wel- che ansonsten nur in Tierkliniken aus- geführt werden. 1069 Einsatzkilometer wurden im Außendienst dieser Tier- ambulanz gefahren. über die organi- satorische Vereinstätigkeit legte Ob- mann Dr. Ganster eine kurze aber ein- drucksvolle Statistik vor. Darunter sind zahlreiche Zeitungsinterviews, Vor- träge in Rosenheim, Filmvorträge für die Tierschutzjugend, Vortragsabende mit der Volkshochschule, Delegierten von österreichischen Arbeitstagungen und dgl. mehr. Besonders herzlich dankte der Obmann den Helfern un- serer Cowboybar beim Jahrmarkt. Nach diesem offiziellen Vereins- bericht ehrte Obmann Dr. Ganster zwei verdiente Männer und zwar Herrn Ulli Aufsehnaiter, Kirchberg, wel- cher im vergangenen Winter unter Lebensgefahr eine Katze vom Wipfel einer hohen völlig vereisten Tanne ge- rettet hat. Das Kätzchen saß schon zwei Tage in der klirrenden Kälte auf dem Wipfel, und alle Versuche, die Katze zu bergen mißlangen, weil keine Feuerwehrleiter lang genug war. Ob- wohl Herr Ulli Auf schnaiter an einem Fuß körperbehindert ist, stieg er in die vereiste Tanne ein und arbeitete sich bis zum dabei schwankenden Wipfel hoch und rettete die Katze. - Als zweite Ehrung hat der Tierschutz- verein Kitzbühel unserem Redakteur Martin W ö r g ö t t e r gedacht. „Wir Vereine", sagte dazu Dr. Ganster, „ha- ben durch die vereinsfreundliche Ge- sinnung des ‚Kitzbüheler Anzeigers' eine große, unschätzbare Unterstützung. Wir wissen, daß unser Martin Wör- götter für das Vereinswesen ein gro- ßes Herz besitzt und wollen ihm daher den bescheidenen Dank dafür aus- sprechen." Nach diesen offiziellen Berichten sprach Herr Vizebürgermeister Brett- auer zur Versammlung. „Ich selbst bin Waidmann", sagte Vizebürgermeister Brettauer zur Versammlung, „und bin mit meinen Jagdkameraden der Mei- nung, daß der waidgerechte Jäger auch ein Tierfreund sein muß." Er besitzt bekanntlich einen Hund, und nicht um- sonst hieße es im Stockerdörfl: „Beim Brettauer sollte man Hund sein." Der Tierschutzverein Kitzbühel habe sich in den Jahren seit seiner Gründung konsolidiert und sei heute aus dem Ver- eirisgeschehen Kitzbühels nicht mehr wegzudenken. Die Stadtgemeinde Kitz- bühel, sagte Vizebürgermeister Brett- auer, begrüße besonders die tierfreund- liche Jugenderziehung unter der Initia- tive unseres Tierschutzvereins. Nach- dem es dem Verein gelungen sei aus dem Ideengut der Tierschutzbewegung die positivsten und wertvollsten Ge- danken zu realisieren, müsse man diese moderne Art Tierschutz voll anerken- nen und den Funktionären unseres Tierschutzvereines Lob und Dank aus- sprechen. Er wünsche namens der Stadtgemeinde Kitzbühel weiter Glück und Erfolg. Die zweite Hälfte des Abends wurde von Direktor Windischbauer mit einem Lichtbildervortrag über den Tierpark Hellbrunn in Salzburg ein- genommen. Man muß der Regie der Vereinsleitung anerkennen, wie sie es versteht, Jahreshauptversammlungen flüssig und hochinteressant zu gestal- ten. Im Zeitplan der Versammlung wurde auf diesen Vortrag des promi- nenten Gastes besonders Rücksicht ge- nommen. Direktor Windischbauer zeigte in einem Vortrag von fast zwei Stunden nicht nur einmalig schönen Farbdias, sondern besprach sie geradezu sen- sationell. Die Qualität der Dias war so ausgezeichnet, daß man oft Kamera- klubobmann Herta Walch hörte: „Schöööne Aufnahmen". Die Dias, wel- ehe Direktor Windischbauer mit äu- ßerst sympathischer Sprache vorführte, waren für die meisten Besucher über- raschend. Den mit dem Salzburger Tierpark vertrauten Besucher sind viele liebevolle Eigenheiten zum Unterschied von den üblichen Zoos bekannt. So gibt es in Salzburg bekanntlich keine Be- tonkäfige, sondern möglichst natur- belassene Freigehege. Die Tiere fühlen sich dort natürlich wesentlich wohler als in den nüchternen Steinfestungen. Sogar die Wildkatzen leben auch im Winter in allerdings geheizten Holz- hütten. Trotzdem gehen sie gerne in die verschneite naturbelassene Land- schaft. Direktor Windischbauer erklärte an Bespielen, wie zu Unrecht manche Zootiere als bissig und gefährlich be- zeichnet werden. Der Salzburger Tier- garten hat das Risiko gewagt und sol- che Tiere - etwa das Zebra - nur mit einem einfachen Maschenzaun im Gehege gehalten. Kein Mensch wurde gebissen. Die Tiere werden im Gegen- teil durch die übertriebenen Zäune dem Menschen gegenüber mißtrauisch. Dasselbe gilt für die Wildkatzen. Wenn sich die Wildkatzen wohlig frei bewe- Direktor Windischbauer sprach in Kitzbu ""hel Von der Jahreshauptversammlung unseres Tierschutzvereins
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