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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 30. November 1968 daß sie auf die dringende Notwendig- keit des Ausbaues dieser Straße beson- sonders hinweisen. Und wenn hier in Tirol die Gemeinden verpflichtet sind, 30 Prozent der Kosten (ab dem Jahre 1969 werden es voraussichtlich noch 20 Prozent sein) zum Ausbau der Landes- straße Erster Ordnung beizutragen, so müssen unsere Abgeordneten auch dar- auf hinweisen, daß die Gemeinden ein- fach nicht in der Lage sind, diese La- sten zu übernehmen. Es muß und es wird sicherlich auch hier ein Weg ge- funden werden, wenn die Dringlich- keit im hohen Haus anerkannt wird. Eines möchte ich aber auch hier mit aller Deutlichkeit feststellen. Partei- politik mit dem Ausbau dieser Straße darf nicht betrieben werden, denn ge- meinsamwerden wir sie benützen! Wir freuen uns, wenn unsere Abgeordneten Huber (OeVP) und Horngacher (SPOe) jede Gelegenheit nützen, um unsere wie wir glauben berechtigten diesbezügli- chen Forderungen zu unterstützen. Ich möchte aber doch auch daran erinnern, daß mein Amtsvorgänger Bürgermei- ster und LA Hermann Gaisbichler schon Am Freitag, 21. November wurde un- ser heimischer Tierschutzverein mit einer unerwarteten Auszeichnung ge- ehrt. In einer festlichen außerordent- lichen Vorstandssitzung im Hotel Klausner überreichte der Vizepräsident des Welttierschutzbundes Dr. Adalbert Mikulicz unserem Obmann Doktor Ganster die Insignien eines Rats- mitglieds zum Welttierschutzbund. Der Welttierschutzbund wurde 1950 mit Sitz in Genf gegründet. Ihm gehören 380 Tierschutzvereine von den südameri- kanischen Ländern, den USA, allen europäischen Ländern, über Afrika, Indien bis nach Australien an. Öster- reich hatte bisher drei Vertreter im Rat des Welttierschutzbundes. Durch das Ausscheiden von Hofrat Dr. Pich- ler wurde ein Platz für einen neu zu wählenden österreichischen Vertreter frei. Bei der letzten Ratssitzung im November in Amsterdam wurde Dr. Ganster gewählt und wird nun mit Sitz und Stimme im Weltforum der Tierschutzbewegung mitbestimmen. Zur Wahl bzw. zum Wahlvorschlag Doktor Ganster - sagte Vizepräsident Dr. Mi- kulicz - seien entscheidende Über- legungen ausschlaggebend gewesen. An sich sei es ja überraschend, daß ein Vertreter eines an sich kleinen Tierschutzvereines aus einer Kleinstadt in die oberste Weltelite einzieht. Von diesen Vertretern gilt es natürlich als selbstverständlich, daß sie in ihrer tier- schützerischen Gesinnung integre Per- sönlichkeiten sind. „Dafür" versicherte Dr. Mikulicz, „konnte ich freilich für meinen Freund und Kollegen ‚Oskar' meine Hand ins Feuer legen." Als Ob- lange vorher vergeblich um den Aus- bau dieser Straße gerungen hat. Seit- her haben auch die Gemeinden immer wieder die Forderung nach dem Aus- bau der Straße Hochfilzen—Fieberbrunn erhoben. Von hohen und höchsten Stel- len im Land, bei verschiedenen Stel- lungnahmen der Parteigremien im Be- zirk und Land, der Wirtschaft und Gewerkschaft wurde diesem Straßen- bauvorhaben Dringlichkeit zuerkannt. Man konnte in letzter Zeit auch von der Wichtigkeit der Straßenverbindung St. Johann i. T.— Saalf elden lesen! Es hat also zehn Jahre gebraucht, bis man auf Grund der Baumaßnahmen im an- grenzenden Salzburg nun endlich dieser Straßenverbindung die ihr zukommen- de Aufmerksamkeit schenkt. Wenn die uns auch in letzter Zeit sowohl vom Landeshauptmann als auch von Lan- desrat Zechtl gegebenen Versprechun- gen im hohen Hause Anerkennung fin- den, dann dürfen wir der Frage, ob nun mit dem Ausbau der Straße Voll Fieberbrunn bis Hochfilzen endlich be- gonnen wird, doch mit einiger Zu- versicht entgegensehen. mann des Tierschutzvereins Kitzbühel und als langjähriger Delegierter im „Arbeitskreis österreichischer Tier- schutzvereine" sei seine dynamische Tierschutzarbeit ein gravierender Be- standteil des gesamtösterreichischen Tierschutzes geworden. Der Tierschutz- verein Kitzbühel habe im Arbeitskreis einen ganz entscheidenden Anteil neuer und fortschrittlicher Ideen. Wenn Ihr Verein - sagte Dr. Mikulicz zu den Vorstandsmitgliedern - gegenüber den 25.000 Mitgliedern des Wiener schutzvereins sich qtlahtitativ wohl kaum messen kann, so ist er quali- tativ mindestens gleichwertig. Ja, ich wage zu behaupten, daß dieser Klt- bühel:er Tierschutzverein def aktivste, der modernste und der einfallsreichste Tierschutzverein Österreichs ist. Was hier in Kitzbühel an sachlich perfekter Tierschutzarbeit geleistet wurde, könne man als Modell vorstellen wie man Tierschutz machen sollte. Es sei daher in Amsterdam, in Würdigung dieser Verdienste, nicht nur die Person Dr. Ganster, sondern der Tierschutzverein Kitzbühel, seine Mitarbeiter, seine Mit- glieder und Gönner und seine einmalig schöne Stadt mit ihren sympathischen Tierfreunden geehrt worden. Nicht zuletzt war auch der Berufs- stand maßgebend. Die moderne Tier- schutzarbeit, gerade auf höchster Ebene, sei zwangsläufig in dauernden Kon- takten zu Veterinärdienststellen. So habe der Welttierschutzbund einen Sitz im internationalen Tierseucherjamt in Paris, im Weltgesundheitsamt in Genf und im Ernährungsamt in Rom. Dazu sei profunde Fachkenntnis notwendig. Auch in den dauernden Verhandlungen im Europarat, wo der Welttierschutz- bund ebenfalls vertreten ist, in der UNICEF, ja bis zum UNO-Rat unter- hält der Welttierschutzbund überall seine Vertreter. Das neue österreichi- sche Tiertransportgesetz 1968 sei über die Transportkonvention des Minister- rates des Europarates nun auch in Österreich ratifiziert worden. Voraus- PAM B ri k aettsl Telephon 2992 _J gegangen sind dazu jahrelange Bemü- hungen des W.T.B. - Vertreters im Europarat. Der Rat des W. T. B., dem nun Dr. Ganster angehört, arbeitet solche Gesetzentwürfe aus bzw. be- schließt dann dieselben. Für den Mini- sterrat des Europarates stehen dem.- nächst em nächst folgende flrschutzfrägn zur fttscheidung: 1. Schmerzlose Schlach- tung; 2. Intensive Haltung von Ge- flügel und Schlachtkälbern; 3. Schutz- bestimmungen für frellebende Tiere; 4. Schutzbestimmungen von Tieren zu Vergnügungszwecken; 5. Einheitlicher europäischer Rechtsstatus der Tiere. Die österreichischen Vertreter im uroparat sind die Abgeordneten: Dr. Crnetz, Dr. Pitterrann, 1ömei, Kranzlmayr. Diese Herren, sagte Dr. Mikulicz, werden also mein Freund Oskar und ich in der nächsten Zeit besuchen müssen, damit sie für unsere Gesetzentwürfe im Europarat gewon- nen werden. Auf eine Zwischenfrage antwortete Dr. Mikulicz, Dr. Pitter- main sei ihm als Klient privat be- stens bekannt und sei ein betont herz- licher Tierfreund und besonders als Katzenfreund bekannt; auch Abgeord- neter Kranzlmayer sei aktiv für die Tierschutzbewegung. Die beiden an- deren kenne er nicht näher und es werde daher eine Vbsprache bei Dr. Czer- netz und Nat.-Rat Römer notwendig sein. Für die innerösterreichischen Tier- schutzfragen werden daher Vorspra- chen im Landwirtschaftsministerium und im Verkehrsministeriurn dring- fichst, weil verschiedene offene Pro- bleme der Tiertransporte, der Tier- intensivhaltung und dgl. einer Rege- lung bedürfen. Sie sehen, meine Damen und Herren, beendete Dr. Mikulicz die- sen Tagesordnungspunkt, daß meinem Freund Dr. Ganster allerhand Arbeit blüht. Ich freue mich, daß ich bei dieser Arbeit einen guten Freund, einen echten Tierfreund und einen er- fahrenen Tierarzt als Mitarbeiter habe. Sie, meine Damen und Herren, be- glückwünsche ich zu dieser Ehrung, denn, wie ich schon betont habe, ist es die Anerkennung der Arbeit Ihres Vereins, ihrer tierfreundlichen Stadt, daß zukünftig auch auf diesem inter- nationalen Tisch „Kitzbühel" stehen wird. Obmann Dr. Ganster dankte in kur- Dr. Ganster, Ratsmitglied des Weltfierschutzbundes
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