Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 30. November 1968 Mtehöheler Anzeiger Seite 21 Gemeinschaftskonzert von Man nergescng Wird der Bergbau am Röhrer- verein und Kolpingchor bheI wieder aufgenommen? Am Samstag, 23. November 1968 fand im Kolpingsaal das seit längerem ge- plante Konzert des Männergesang- vereins Kitzbühel, gegründet 1892, und des gemischten Kolpingchors statt. Die- ses Konzert bewies, daß ein abwechs- lungsreiches Programm von hohem Ni- veau geboten werden kann, das die Möglichkeit einer gegenseitigen Ergän- zung gestattet, ohne die Eigenständig- keit der Klangkörper zu beeinträchtigen. Der Obmann des MGV 1892 Haupt- mann i. R. Karl Wirl begrüßte unter den Gästen vor allem Pater Guardian Leonhard L o hrn a ie r und die Stadt- räte Peter Siebe re r und Josef F o i dl. Das Programm begann mit einer von Josef G ast ei g er geleiteten Gemein- schaftsaufführung »Wache auf, mein Herz" von J. S. Bach. Danach bot der Männergesangverein seinen Part, ins- gesamt sieben Lieder, wobei das inter- nationale Volkslied dominierte. Die Sätze der zuletzt vorgetragenen volks- tümlichen Lieder waren von Josef Ga- steiger. Obmann Max Krause leitete mit besinnlich-heiteren Versen den zwei- ten Teil des Abends ein. Dann bot der Kolpingchor unter Hugo Bonatti neun Lieder, von denen das japanische Am 24. November 1968 fand im Kunsteisstadion am Lebenberg in Kitz- bühel bei verhältnismäßig guter Witte- rung die Bezirksmeisterschaft-Unter- land 1969 im Olympia-Einheitsstock- schießen statt. Um diese Meisterschaft kämpften in fairem Kampf 27 Mann- schaften um die fünf ersten Plätze, die zugleich berechtigten, an der Landesmeisterschaft für Tirol teil- zunehmen. Organisation und Schrift- führung waren mustergültig, waren doch 351 Gänge (= Spiele) zu je vier Kehren, somit insgesamt 1404 Kehren, zu schießen, und dies alles in knapp sieben Stunden. Ein besonderes Lob gilt den beiden Eisbahnpionieren Ar- thur und Adi, die 13 gleichwertige Bah- nen unentgeltlich förmlich auf das Eis „malten". Mehr und spezialisierter als bei der Olympiade in Innsbruck 1964. Allgemeine Anerkennung fand die günstige Bahnbenützungsgebühr des Stadions, die ebenfalls niedriger ist, als in Innsbruck. Um Mangel an Durch- führungen größerer Eisschießturniere braucht dem Kunsteisstadion nicht bange zu sein, plant doch der ESV Schwoich, noch vor Saison ein inter- nationales Eisschießturnier durchzufüh- ren. Prominente Zuschauer, die die Mei- sterschaft mit großem Interesse ver- Volkslied „Sakura" ein Frauenchor war. Der Abend schloß mit einem echten Höhepunkt, der gemeinsamen Auffüh- rung „Die Himmel erzählen" aus J. Haydns Oratorium „Die Schöpfung:", die Hugo Bonatti dirigierte und Wal- ter Swoboda am Flügel begleitete. Mit den Gemeinschaftsaufführungen wurde neuerdings der Beweis geliefert, daß diese beiden Chöre große Werke be- wältigen und daß diese gelegentliche Zusammenarbeit ein echter Gewinn für das Kitzbüheler Kulturleben ist. Der gesamte Konzertabend war eine würdige Huldigungsfeier zum Cäcilien- fest. Besonderen Dank für das Gelin- gen verdienen neben den Organisato- ren in den Vereinen die Chormeister Josef Gasteiger und Hugo Bonatti und der Pianist Walter Swoboda. Die Freude am Singen, die ungebrochene Treue zum Lied und den großen Idea- lismus aller Sängerinnen und Sänger aber wollen wir als die tragende Säule des Erfolgs bezeichnen und für diesen Einsatz allen Beteiligten Dank und Glückwunsch aussprechen. Herzlichen Dank für diesen netten Abend. NS.: Schwach war an diesem Abend einzig der Publikumsbesuch. Schade. h. w. folgten, beehrten die Veranstaltung mit ihrem Besuch: der Bürgermeister der Stadt Kitzbühel Hermann Reisch, der Obmann des Fremdenverkehrsverban- des Altnationalrat Max Werner, der Bezirksobmann der Schwergewichts- schützen Hans Neuner sowie der Re- zirks-Exobmann der Schwergewichts- schützen Max Werner jun. und noch viele andere eingefleischte Schwer- gewichtsschützen des Bezirks Kitzbü- hel, die dem Olympia-Einheitsstock- schießen Lob und Anerkennung zollten. Ein Rat an alle Schwergewichts- schützen, schießt auch den Stock der Zukunft! Als Bezirksmeister Unterland 1969 ging die bewährte Mannschaft Kuf- stein-Endach mit 43 Punkten her- vor. Besonders gut schnitt die Mann- schaft vom SEC Aurach mit dem Mannschaftsführer Franz Filz er ab, die mit 35 Punkten auf den beachtli- chen 7. Rang kam. Dazu wäre zu sagen, daß diese Mannschaft ohne die vier, wegen zu wenig Vorsicht, selbst ver- schuldeten Schlechtpunkte, mit 39 Punkten auf den 3. Rang gekommen wäre. Die zweite Mannschaft vom SEC Aurach mit Mannschaftsführer Josef Pfisterer schuf sich mit dem 20. Rang eine gute Ausgangsbasis für weitere Wettkämpfe des kommenden Winters. Die Kupferbergbau Mitterberg Ges. m. b. II., Inhaberin der Schürfrechte auf den Fahlerzbergbau am Röhrerbühel, wird voraussichtlich Anfang Jänner 1969 mit der südafrikanischen Union Corporation, mit dem Sitz in Johannes- burg und London, einen Zusammen- arbeitsvertrag unterzeichnen. Die Öster- reichische Industrieverwaltungsgesell- schaft (ÖIG) hat diese Kooperation be- reits genehmigt. Die Union ist eine der größten Minengesellschaften der Welt. Die Zusammenarbeit wird sich auf Re- aktivierung von alten Kupferbergwer- ken erstrecken. Die Geologen des aus- ländischen Partners sind der Ansicht, daß die früher abgebauten Minen noch fündig sind. Die Prospektierungsarbei ten für den Bergbau am Röhrerbühel, der wegen der Nähe der Kupferhütte Brixlegg als erstes Vorhaben in An- griff genommen werden soll, werden auf zwei Jahre veranschlagt, erst dann kann man sagen, ob das Vorkommen abbauwürdig ist. Der für die Erschlie- ßung notwendige Aufwand wäre für eine österreichische Gesellschaft allein nicht tragbar. Mit dieser Meldung der „Presse" wird nach 13 Jahren der Ruhe erst- mals wieder auf den Bergbau am Röh- rerbühel verwiesen. Damals mußte die Kupferbergbau Mitterberg Ges. m. b. H. die Prospektierungsarbeiten, die bis in eine Tiefe von 160 Metern geführt hat- ten, wegen Erschöpfung der Mittel ein- stellen. Die von 1952 bis 1955 laufenden Arbeiten waren innerhalb von 120 Jah- ren der dritte Versuch, den Abbau wie- der in Schwung zu bringen. In den fünfziger Jahren des vorigen Jahr- hunderts und von 1908 bis 1917 wurden neue Schacht- bzw. Stollenanlagen ver- sucht, aber wieder aufgegeben. Offiziell wurde das Röhrerbüheler Bergwerk 1774 stillgelegt, die Kuttung der Halden erfolgte aber bis 1843. Der Bergbau am Röhrerbühel begann 1540 und erreichte in wenigen Jahren seinen besten Stand, als bis zu 10.000 Zentner Kupfer in den umliegenden Hütten gewonnen wurden. Schon 30 Jahre nach der Eröffnung des Betriebs drang Wasser ein, zuletzt waren mehr Bergleute im Kampf gegen das Wasser als zur Förderung des Erzes ein- gesetzt. Der Höchststand an Beleg- schaft - in den ersten Jahren wurde „wild" gearbeitet - betrug um 1600 über 2000 Mann. Nach 1630 standen am „Rererpichler Perckh vnd Sallz- werch zu Kitzpichl" für fünf Jahre auch Salzpfannen, doch erwies sich die Sole als ungeeignet. Schon 1620 war der Geistschacht 504 Klafter abgeteuft und damit der tiefste Schacht der Welt Damals waren die Fugger für kurze Zeit die Herren auch an diesem Berg- bau, wie die anderen Gewerken zogen Bezirksmeisterschaft Unterland - R00 ückblick
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