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Samstag, 30. November 1968 - - .ttZbthe1.r Anzeiger Seite 5 Man sagt es frei heraus: „Wer durch die Zone fährt ist selbst schuld." Nach BerJn zu fliegen, ist freilich einfacher, aber auch kostspieliger. Das viele Ge- päck ist ein weiterer Grund, warum wir diesen Weg beschreiten müssen. Schließlich begreift man nur, was man selbst erlebt. Auch auf dieser Fahrt ist •es so. Ein Labyrinth von Sperren liegt vor uns. Eine Kontrolle löst die andere ab. Ich beginne mich zu fragen: „Wer kontrolliert wem?" Einer weiblichen Grenzspezialistin fällt unsere Kuhhaut im Gepäcksraum auf. Sie muß heraus. Toni Prax mit seinem „Adventbartschmuck" läßt sich nicht aus der Ruhe bringen. Er ‚grinst" ein bissen, während er erklärt, daß zur Aufführung zwei Mann in diese Haut schlüpfen müssen. Auch das Euter wir-- ' in „Betrieb" genommen! Das ge- nüg. Die „Haut" verschwindet und wir dürfen weiter, bis zur nächsten Sperre. Nach etwa eineinhalb Stunden sind wir am „anderen Ende" der Zone angelangt. Als wir so gegen sechs Uhr mor- gens in Berlin ankommen, schauen un- sere Beherberger noch schlaftrunken in ciie Gegend. Aber auch uns ist nicht gerade nach jodeln zumute (und mir schon gar nicht!). Unser „Norddeutsch- DoLmetsch" Sigurd Bartenstein sagt es auf echt berlinerisch: „Na denn wolln wer mal", und hinein geht's in die Betten. Das Werbeteam ist schon gut ein- gesielt. Einige Herren sprechen bei den Reisebüros vor und laden die für uns so wichtigen „Schaltermamsels" für den Kitzbüheler Abend ein. Presse und Rundfunk werden alarmiert und ebenfalls eingeladen. Prospekte werden mit den Einlagen bereichert und zur Verteilung vorbereitet. Plakate finden reßenden Absatz. Ich bewundere die Berliner, ihren Mt und ihre Zuversicht. Manch ane- rer hätte unter diesen Verhältnissen resigniert. Sie nicht. Auf dem Weg in di2 Hasenheide, wo bei Schulteis unser K:'zbüheler Abend stattfindet, zeigt und erzählt uns unser „Führer" (er ist Berliner Vertreter der Becks Bier AG) einiges vom heutigen Berlin. Wer glaubt, daß er sich auf Grund von Zeitungsmeldungen ein Bild von dieser geeilten Stadt machen kann, ist im Irrtum. Das Schreckgespenst der Mauer wird erst lebendig, wenn man ihr nahe kommt. Es mag wohl sein, daß nicht jeder Mensch gefühlsmäßig auf diesen Akt der Völkerverständigung des zwanzigsten Jahrhunderts eingeht, son- dern es als eine „Tat der Zeit" hin- nimmt. Die vielen Busse der Neugieri- gen und Sensationslüsternen, die ent- lang der Mauer fahren, und da und dort an den hölzernen Podesten hal- ten, damit die Schaulustigen einen Blick „hinüberwerfen" können, zeugen davon. Der Saal bei Schuitheis in der Hasenheide ist voll besetzt. Mit Freude und Genugtuung können wir eine An- zahl treuer Kitzbüheler Gäste be- grüßen. Es ist ein Wiedersehen mit Freunden, und sie bereiten uns einen wahrhaft herzlichen Empfang. Die Berliner sind begeistert und wir sind es auch. Als dem Werbeteam An- gehöriger steht es mir nicht zu von Erfolgen zu sprechen. Ich kann nur immer wieder den aufopfernden Ein- satz der Praxmairgruppe hervorheben. Wie unsere Kitzbüheler Abende auf- genommen wurden, beschreibt eine norddeutsche Zeitung, die ich vor einigen Tagen erhielt, wie folgt: Kitzbühel sang und tanzte Tiroler Abend gewann neue Ferienfreunde O ldenburg. Der Fremdenverkehrs- verband Kitzbühel veranstaltete im großen Saal bei ‚Krückeberg' einen Ti- roler Abend. Für die Kitzbüheler Na- tionalsänger und -tänzer von Toni Praxmair war die Tournee durch Norddeutschland die 50. Auslandsreise. Mit „Servus Oldenburg" konnte die in der ganzen Welt berühmte Brauchtums- gruppe viele treue Urlaubsgäste aus Ol- denburg im überfüllten Saal begrüßen. Es wurde nach Kitzbüheler Art ge- tanzt, gejodelt und mit den ‚roten Teu- feln', den Kitzbüheler Skilehrern, im Farbfilm skigefahren. So perfekt und ausgefeilt die Tänze, Lieder, Stegreif- spiele und musikalischen Vorträge dar- geboten wurden, es war keine Show! Toni Praxmair ist ein bekannter For- scher auf dem Gebiet des Tiroler Brauchtums, der schon zahlreiche, be- reits vergessene, uralte Tänze und Lie- der mit seiner Gruppe zu neuem Leben erweckte. Tiroler Brauchtum im Jahresablauf mit Schellengeklinkel, Zitherspiel und alten Bauerninstrumenten wurde so virtuos und mitreißend dargeboten, daß sich Kitzbühel mit dieser Art der Wer- bung bestimmt viele neue Ferien- freunde erobern konnte. Barbarazweigerl ich breche dich, und 'blühst du dann zur Weihnachtszeit erfüllan auch meine Wünsche sich, wie ein Orakel prophezeit. Gelingt es aber heuer nicht, sollte das niemanden verwirren - nicht jeder hält, was er verspricht und auch Orakel können irren! L. BORCH ü1cr £fttftritdn - Geboren wurden: ein Paul dem Zimmermann Rupert Gruer und der Gattin, Gertraud geb. Jaudi, Schwendt 72; ein Ge o rg Josef dem Bundesbahn- beamten Balthasar Eder und der Gat- tin, Anna geb. Mitterweiiacher, Hoch- filzen 48; ein Hermann dem Kraft- fahrer Johann Pletzer und der Gattin, Maria geb. Preindl, Going, Sonnseite 5; eine Angelika dem Kaufmann Wil- fried Schwaiger und der Gattin, Ka- tharina geb. Schreder, Kitzbühel, Wal- senbachweg 16c; eine Lisbeth Maria dem Käser Johann Pöll und der Gat- tin, Maria geb. Kolland, Näherin, We- stendorf, Bichlingerstraße 46. - Getraut wurden: der Jungbauer Josef Hofer, Oberndorf 82, mit der Haustochter Elisabeth Fuchs, Itter 15;. der Tischlermeister Helmut G a r b e r mit der Diplom-Kinderschwester Hed- da Weber, beide Kitzbühel. St.-Joh- hanner Straße 48. - Gestorben sind: am 21. November einige Stunden vor Erreichung des 80. Lebensjahres die Buchhändlerswitwe Frieda K o z 10 w s k i geb. Wannermay- er, Kitzbühel, Schattbergsiedlung 22; am 24. November die Hausfrau Maria Man ki geb. Schmiedinger, Kitzbühel., Webergasse 12, 65 Jahre. Gottesdienstzeiten7,~, der Pfctrre KitzbDheFvom 1. bis 7. Dezember 1968 Sonntag, 1. Dezember 1. Advent 6.30 Uhr Rorate, 8.30 Uhr Pfarrgottes- dienst, 10. 11 und 1930 Uhr Betsing- messen, alles in der Pfarrkirche. Montag, 2. Dezember 6 Uhr Rorate in der Pfarrkirche, 8.30 Uhr Hl. Messe in der Spitaiskirche. Dienstag, 3. Dezember 6 Uhr Rorate im Altersheim, 8.30Uhr 111. Messe in der Spitaiskirche. Mittwoch, 4. Dezember 6 Uhr Rorate in der Pfarrkirche, 8.30 Uhr Hl. Messe in der Spitals- kirche. Donnerstag, 5. Dezember 8.30 Uhr Hl. Messe in der Spitals- kirche, 19.30 Uhr Rorate und Bet- singmesse der Jugend, ebenfalls in der Spitaiskirche. Freitag, 6. Dezember Herz-Jesu 8.30 Uhr ffl. Messe in der Spitals:- kirche, 16 Uhr Schülermesse und 19.30 Uhr Rorate und Betsingmesse in der Pfarrkirche. Samstag, 7. Dezember (Priester- und Herz-Maren--Samstag) 6 Uhr Rorate, 8.30 Uhr 111. Messe für alle Frauen und Mütter und 19.30 Uhr Rosenkranz, alles in der Pfarrkirche. KARL KOLLER Auf Werbereise in Norddeutschland
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