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Samstag, 7. Dezember 1968 - Kltzbtlheler Anzeiger Seite 11 Von der Kreuzaufsteckungsfeier in Kitzbühel Stadt und Land in Freude über das gelungene Werk vereint Am Sonntag, 24. November 1968 fei- erte ei-. erte die Stadtpfarre Kitzbühel die Kreuzaufsteckung auf den Turm der St.-Andreas-Pfarrkirche. Bei der Er- öffnung der Feier begrüßte Stadtpfar- rer Geistl. Rat Johann D an n i n g e r die zahlreich erschienenen Pf arr- mitglieder, insbesondere den Guardian des Kapuzinerklosters P. Leonhard L o hrn a i e r, Vizebürgermeister Hans Brettauer mit den Gemeinderäten und die Mitglieder des Pfarrkirchen- rates mit Obmann Gemeinderat Josef Oberhauser sowie die beiden Insti- tutionen, die berufen wurden, die Feier zu verschönern, die Stadtmusik mit Stadtkapellmeister Josef Gast ei ge r und den Kirchenchor unter der Leitung von Andre F eile r. Die Feier litt et- was unter dem Regenwetter. Nach dem einleitenden Glockengeläute führte die Stadtmusik einen Choral auf und der Kirchenchor trug ein Lied vor. Die Einweihung des Kreuzes fand beim Grab des ersten weltlichen Pfarrers von Kitzbühel Georg Go g 1 statt. Un- sere bisherigen weltlichen Pfarrherrn: 1857 Georg GogI 1863 Karl Klee 1881 Anton Lechner 1900 Karl Lechner 1930 Joseph Schmid 1962 Dr. Joseph Kreuzer 1967 Johann Danninger Vcr 1957 war Kitzbühel noch ein Vikariat, und der erste Vikar aus dem Weltpriesterstande war, wie wir aus den Turmurkunden entnehmen konn- ten, Josef Unger. Vor Unger leiteten die Stadtseelsorge Priester des Domi- nikanerordens. Das alte Turmkreuz wurde verzinkt, gestrichen und an den Kreuzblättern vergoldet und mit einem 60 cm langen Ständer verlängert. Es ist einschließlich des Ständers 2,40 Meter hoch. Der ge- preßte und vergoldete Knauf hat einen Durchmesser von 58 cm; in diesem wurde das Kreuz am Ständer ver- schraubt und verklemmt. Ein vergol- ieter Helm verbindet und verfestigt Kreuz und Knauf. Nach den alten Turm-Urkunden zu schließen, stammt 'las wiederverwendete Kreuz aus dem Jahre 1712, ist 256 Jahre alt und über- dauerte vier Kreuzaufsteckungen. 1882 schrieb Pfarrer Anton Lechner von einem renovierten Turmkreuz, das damals aufgesteckt wurde. 182'Vikar Josef Unger wiederum von einem renovierten Turmknopf und 1797, als am 30. Dezember „der Turmknopf mit dem Kreuz von einem heftigen Sturmwindstoß nach abgebro- chenem Helmstand heruntergeworfen wurde", ließ der Vikar (im Prediger Orden) Pater Melchior Grieß n b ö c k (nach der Originalurkunde) den Knopf wieder an seine vorige Stelle bringen". Erst 1712 wurde vermutlich ein neues Kreuz aufgesteckt, denn Vikar Pater „Generalprediger" Dominicus V i s eh n all e r bezeugt in der Urkunde u. a.: „Im Jahre 1712 ist der Turm die- ser Vikariatskirche zum hl. Apostel An- dreas nicht nur wiederhergestellt wor- den, sondern der obere Mittelteil des Turmes ist neu hergerichtet und mit einem stattlichen Aufbau ver- sehen worden." Bei diesem Bau erhielt unser Pf arrkirchenturm vermutlich auch die barocke Zwiebelhaube und darunter die „Laterne". Turmknopf und Kreuz des früheren „gotischen" Turmes hätten den Kirchenbauern si- cherlich nicht mehr genügt. Nach der Weihe des nun neuerlich renovierten Turmkreuzes hielt Stadt- pfarrer Johann D an n in g e r eine kurze Ansprache, in welcher er allen bisheri- gen Spendern den Dank aussprach und gleichzeitig die Bitte an jene Pfarr- mitglieder richtete, die noch keine Spenden geleistet hatten, solche zu er- bringen, denn es ist nicht „meine Kirche, sondern unsere Kir- , l-he." ir- che." Er überbrachte auch die Grüße und Wünsche von Erzbischof DDDr. Andreas R o h r a c h e r und von Weih- bischof Dr. Eduard Macheiner Während die beiden Teile des Knau- f es und das Kreuz auf den Turm auf- gezogen wurden, spielte die Stadt- musik den Chor „Die Himmel rühmen" und als Abschluß „Großer Gott wir loben dich"; hier fiel auch der Kir- chenchor mit allen Stimmen ein. In den Knauf des Turmes wurden Kopien der bisher aufgefundenen Turmurkunden hinterlegt sowie ein neues Schreiben mit Daten der Gegen- wart und einer Namensliste der Spen- der und der an der Renovierung be- teiligten Handwerker. Für diese fand nach der kirchlichen Feier beim Eggerwirt eine schlichte Firstzeche statt, bei welcher unser Pfarrherr den Firmen und Arbeitern den Dank aussprach. Bei dieser Feier waren auch der Projektant der Turm- renovierung Dipl.-Ing. Architekt P. Z ach erl, Salzburg, Vizebürgermeister Hans Brettauer und Gemeinderat Josef Oberhauser anwesend. Der Dank des Pfarrherrn galt der Firma Andre St öl 1 in ge r, Zimmerei und Säge in Eugendorf bei Salzburg, für die Aufstellung des Ausschufigerätes (Einrüstung des Turms) und die Durch- führung der Zimmermanns.arbeiten und der Spezialfirma für Kirchen- eindeckungen Ing. Josef Weiser, Spenglerei, Salzburg, für die umfang- reichen Kupferarbeiten. Insbesondere bedankte sich der Pfarrherr bei den Arbeitern, die immer fleißig und fach- gerecht am Werk waren und mit de- nen auch immer gut auszukommen war. Für die Turmeindeckung wurden 130 Tafeln Kupfer mit je 2 Quadrat- meter Fläche und in einer Stärke von 0,6 mm verwendet. Insgesamt also 260 Quadratmeter mit einem Gewicht von 1300 kg. über die Zwiebelhaube ver- fertigten die Spengler 24 Wulste, schon daraus geht der Umfang der ganzen Arbeiten hervor. Die beiden Facharbei- ter der Firma Ing. Weiser Polier Her- mann Weißenbrunner und Kurt K a t e 11 e r waren bereits bei der Turm- eindeckung in Jochberg 1963 beschäf-
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