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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 7. Dezember 1968 tigt. Bei der Zimmerei Stöllenberger war der junge Polier Franz M a y er tätig. Pfarrer Danninger sprach auch dem Direktor der fe. Finanzkammer Prälat Benedikt St am pf 1 den Dank für seine bisherigen Hilfeleistungen aus. Im Namen des Pfarrkirchenrates be- dankte sich Gemeinderat Josef Ober- hauser ber- hauser beim Pfarrer, beim Architek- ten und bei den Arbeitern für die gute Zusammenarbeit. Wie beim Abbruch des Turms zu ersehen war, war die Renovierung höchste Zeit, und es hätte nicht viel gefehlt, dann wäre es Kitz- bühel wieder so ergangen wie anno 1797, als ein Windstoß mit Kreuz und Knauf abgefahren ist. Bei der Stadt- pfarrkirche ist nun die Seelsorge der baulichen Sorgen enthoben, jedoch wird in allernächster Zeit eine Reno- vierung des Frauenturms notwendig sein. Dort ist 'das Dach bereits so schadhaft, daß die Mauerbank vorn eindringenden Wasser bereits gelitten hat. Um eine Verwitterung der Laterne zu verhindern, ist vorgesehen, die Offnungen mit Jalousien abzusichern. Ähnliches ist auch bei den Schall- fenstern der beiden Glockenstubl-Stök- ke vorzusehen. Am Montag wurde von den Arbeitern mit dem Abtragen des Ausschußgerätes begonnen, und diese Arbeiten konnten ebenfalls ohne Un- fall durchgeführt werden. Der Turm glänzt nun im Lichte der Herbstsonne. Besonders stark glänzen der vergol- dete Knauf und die vergoldeten Kreuz- blätter und Kreuzrosen. Die Bevölke- rung zeigt sich allseits erfreut über die gelungene Renovierung; diese Freude fand auch in vermehrten Spenden Ausdruck. Vom Kirchenbau (nach Quellen von von DDr. Matthias Mayer, Dr. Johannes Neuhardt und Dr. Hans Hochenegg). 1180 reichen die Nachrichten auf eine Kirche in Kitzbühel zurück. 1435 wurde der Grundstein für den Bau der heutigen Stadtpfarr- kirche zum hl. Andreas gelegt. 1506 Weihe der Kirche. Erbaut von Stefan Krumenauer, Mitarbei- ter des genialen Vollenders der Spätgotik in Süddeutschland Hans Stehaimer von Burghausen (bei Dr. Mayer Hans SalLstein ge- nannt, e nannt, dieser stützt sich auf eine Bürgermeisteramtsrechnung der Stadt Kitzbühel des Jahres 1481). Damit rückt unsere Stadtpfarr- kirche in die erste Reihe goti- scher Sakralkunst in Tirol. 1660 erhielt das Innere der Kirche eine neue Ausstattung; 1663 Den Hochaltar des Kitzbüheler Bildhauers Benedikt Faistenber- ger; das Altarblatt von Johann Spielberger; 1750 Deckengemälde von Matthias Kirchner, dem Nachfolger von Simon Benedikt Faistenberger; 1785 Barockisierung durch den Kitz- büheler Baumeister Andreas Hu- ber; gestorben am 28. August 1801 im Haus Nr. 16, Hadergasse, Maurerhaus genannt. Der Turm der Frauenkirche wurde 1568, also vor vierhundert Jahren, voll- endet. Hierüber folgt Bericht! Generalversammlung der Oppcicher Schützen- kompanie Jochberg Am Samstag, 7. Dezember findet um 20 Uhr im Gasthof Schwarzer Adler Der Kitzbüheler Abend in Berlin ist gegen halb zwölf zu Ende. Der Bus steht zur Fahrt nach Bremen bereit. Aber unser „Führer" läßt uns noch nicht ziehen. Er will uns vor der Ab- fahrt noch etwas zeigen, was wir noch nie gesehen haben. Die Neugierde siegt über die Müdigkeit und wir sagen zu. In etwa zweihundert Meter Entfer- nung liegt das „Geheimnis". Es ist ein Beatschuppen. Seinesgleichen gibt es nur zwei auf der Welt, wovon einer in Amerika ist. Der Eingang besteht aus einem Tunnel. Beim „Durchschleu- sen" fällt mir die Tafel mit den Ein- trittspreisen auf. Vier bis sechs DM je nach Tag steht darauf. Kein Trink- zwang! Wir marschieren gratis hinein. Was sich am Ende des Tunnels un- seren Augen eröffnet ist nur schwer zu beschreiben. Es ist eine utopische Welt. Gebrochenen Sonnenstrahlen gleich ziehen sich Säulen aus Leichtmetall nach oben, und irgendwo, hoch in den Lüften, tief im Raum oder an der Pe- ripherie sind große runde Scheiben an- gebracht, auf denen getanzt wird. Aber auch für die „Müden" ist vorgesorgt. Ein Rondell, bespickt mit Fernseh- apparaten und Liegestühlen, „Modell Apollokapsel", soll für Entspannung sorgen. Ich versuche meine Gedanken zu ordnen, aber es gelingt mir nicht. Die Eindrücke sind zu gewaltig und neu, so daß ich sie nicht schnell genug ver- dauen kann. ist das Ganze nur ein Phantasiegebilde oder ein echter Vor- bote für das Jahr Zweitausend? Ich weiß es nicht. Vielleicht ist es auch nur eine Modeerscheinung. Die Jugend kümmert dieses Problem nicht. Sie geht hin und tanzt. Sie tanzt in die- sem noch nie dagewesenen Rahmen, mit der Unbekümmertheit, die eben (Gott sei Dank!) nur der Jugend vor- behalten ist. An die neue Raumgestaltung könnte in Jochberg die Generalversammlung der Oppacher Schützenkompanie statt. Für die Schützenmitglieder ist die Teilnahme an der Generalversammlung von größter Bedeutung. Herzlichst ein- geladen sind auch alle unterstützenden Mitglieder sowie alle Freunde und Gön- ner des Schützenwesens. Von unserem Schützenkameraden Josef Oberlechner wurde auch heuer wieder ein sehr gut gelungener Schützenfilm über die dies- jährigen Ausrückungen und Veranstal- tungen gedreht. Dieser Film wird im Anschluß an die Generalversammlung sowie am Sonntag, 8. Dezember um 10 Uhr nach der Jungschützengeneral- versammlung vorgeführt. Die Bevölke- rung von Jochberg ist dazu herzlichst eingeladen. ich mich vielleicht gewöhnen, nicht aber an den „Lärm". Die Beatmusik dröhnt mit einer PhQnstärke durch den Raum, daß jeder Ansatz zu einer Unterhaltung auf den Lippen erstirbt. So verlasse ich, das Neue der Jugend gönnend, diesen Ort. - Und wieder gehört die Nacht der Straße. In Bremen wird der Bus gegen neun Uhr erwartet. Jetzt kann ich auch gestehen, daß wir vor Bremen und den Bremern ein bißchen Angst hat- ten, denn es wurde uns geschildert, daß diese Menschen sehr schwer zu begeistern sind, und ausgerechnet hier hatten wir einen großen, schönen Saal gemietet. Ihn zweimal zu füllen, schien selbst den Optimisten sehr fraglich. Am ersten Abend ist der Saal voll, am zweiten überfüllt. Die Bremer sind aus dem Häuschen vor Begeisterung, und Toni Sauer wird in der Autogramm- stunde fast erdrückt. Der Ruf, daß die Kitzbüheler kommen, ist uns voraus- geeilt. Das Auftreten im Fernsehen trägt bereits Früchte. Dazu kommt, daß das Stammhaus von unserem „Göd aus Norddeutschland", den wir uns von Kitzbühel aus für uns gewonnen ha- ben, die Firma Becks Bier in Bremen ist. Den Herren dieser Firma, an der Spitze Prokurist Knie k meier, gehört unser aufrichtiger Dank. Sie haben uns in allen Städten Norddeutschlands in einer weit über das Firmeninteresse hinausreichenden Weise betreut. Dem Stadtkern Bremen lege ich mein Herz zu Füßen. Von ihm werde ich jedesmal träumen, wenn ich durch Kitzbühels Innenstadt wandere. Er ist vom Autoverkehr befreit. Der Dom und die alten Patrizierhäuser verkör- pern die goldenen Zeiten der freien Hansestadt, und man fühlt sich richtig wohl und geborgen, wenn man durch die sauberen Straßen spaziert. Schluß folgt! KARL KOLLER Auf Werbereise in Norddeutschlund
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