Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 7. Dezember 1968 Kltzbtlheler Anetger Seite 5 Die in den vergangenen zwei Jahren unternommenen Anstrengungen haben sich gelohnt. Trotzdem aber möchte ich sagen, daß die goldenen Zeiten der au- tomatischen Frequenzsteigerungen der letzten zwei Jahrzehnte vorbei sind und auf dem nationalen und internatio- nalen Plateau des Fremdenverkehrs ein immer schärferer Wind weht. Wenn auch die europäische Wirtschaftsstagna- tion ihren absoluten Tiefpunkt über- wunden zu haben scheint, so bleibt doch im gesamteuropäischen Raum ei- ne beängstigende Unsicherheit zurück. Abgesehen von der steigenden interna- tionalen und nationalen Konkurrenz, den Wetterfaktoren und den politischen Ereignissen spielt gerade die wirtschaft- liche Situation im Tourismus eine ent- scheidende Rolle. Wir wissen, daß un- ter diesen Umständen allerorts und alle klassischen Fremdenverkehrsländer vermehrte Anstrengungen unterneh- men und einen höheren Kapitaleinsatz vornehmen. Auch Kitzbühel muß alle erdenklichen Anstrengungen machen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Frequenzstatistik: Nächtigungen Monat Winter 66/67 Winter 67/68 November 2.795 2.148 Dezember 57.204 65.766 Jänner 77.663 85.535 Februar 91.971 118.732 März 78.836 86.526 April 12.583 16.852 321.016 375.609 17 ofo Sommer 66/67 Sommer 67/68 Mai 7.423 12.076 Juni 38.103 45.579 Juli 60.112 97.512 August 115.716 113.026 September 45.741 41.080 Oktober 4.653 6.322 271.748 315.593 + 16 "o Camping 1968: Mai Juni 4.814 Juli 19.843 August 10.904 September 1.119 Oktober Das Fremdenverkehrsgeschäftsjahr 1968 konnte erfreulich gut abgeschlossen werden. Man darf aber generell nicht in den Fehler verfallen, nur die Zahl als solche zu sehen, sondern muß auch die Qualität des Gastes beurteilen. In diesem Zusammenhang ist zu sa- gen, daß die Wintersaison erfreuliche Tendenzen zeigte und erwiesenermaßen ein Zustrom guter Gäste aus anderen österreichischen und europäischen Al- penländern festzustellen war. Inter- essant ist dabei auch die Tatsache, daß gerade die Vorsaison (Wedelkurse) und das Wintersonderangebot (Jänner und März) nicht nur einen Uebernächti- gungsanstieg verursachten, sondern auch eine qualitativ gute Klientel re- gistriert wurde. - Ein Zeichen da- für, daß die vermehrten Anstren- gungen, die Vor-, Zwischen- und Nach- saison zu beleben, positive Ergebnisse zeitigten. Die Situation in der Sommersaison ist grundlegend verschieden von der des Winters. Hier haben wir gegen die Vor- teile der Sonne und des Meeres der Südländer anzukämpfen. Selbstver- ständlich soll auch im Sommer der gu- te Gast mehr und mehr zurückgewon- nen werden, denn Kitzbühel bietet auf seiner idealen 800-Meter-Seehöhe zahl- reiche Möglichkeiten. Der Faktor des Kuraufenthaltes oder Gesundheitsurlau- bes wird zukünftig mehr und mehr in den Vordergrund gestellt werden müs- sen. Medizin und Wissenschaft kom- men diesem erfreulicherweise entgegen. Trotzdem kann aber Kitzbühel im Som- mer generell und strukturell gesehen nur durch Reisebürogäste gefüllt wer- den. Hier spielt das Preisangebot eine entscheidende Rolle, wobei die Lei- stung nicht beeinträchtigt, sondern noch angehoben werden muß. Zusammenfassend darf gesagt wer- den, daß Kitzbühel seinen Ruf der Ex-. clusivität und des Teuerseins abbauen muß, um das Mittelstandspublikum und die breite Masse der Sozialtouristen vermehrt ansprechen zu können und auch in unseren Ort zu lenken. Erste Erfolge in dieser Hinsicht finden ihren Niederschlag in Presse, Rundfunk und Fernsehen. SOMMER 1968 Das Veranstaltungs - Programm des Sommers konnte sich wieder sehen las- sen. Getragen von den so beliebten Platzkonzerten der Kitzbüheler Stadtmusik, die von Anfang Juni bis September abgehalten wurden, zeigte die Palette der Veranstaltungen, an de- nen sich praktisch alle Vereine und Clubs beteiligten, ein beachtliches Ni- veau. Die großen Feste waren: Die internationale Golfmeister- s c haft und das Golf pfingstturnier vom 30. Mai bis 3. Juni. Die hervorragend besetzten Wettkämpfe brachten aus- gezeichneten Sport und belebten die Vorsaison mit sehr gutem Publikum. Das Seefest am Schwarzsee war wieder ein Publikumserfolg und die Bemühungen der Kitzpichler fanden auch in der kommerziellen Endbilanz ihren positiven Niederschlag. Ausge- zeichnet eignete sich das Areal des Städt. Bades, ausgezeichnet war auch die Organisation und Ausstattung der Veranstaltung. Der Kitzbüheler Jahrmarkt am 3. August wäre beinahe ins Wasser gefal- len. Die kalte Witterung und der Re- gen hatten einen zu erwartenden Mas- senzustrom an Gästen verhindert. Trotz alledem aber kann dieses Fest, das als fester Bestandteil des Kitzbüheler Som- merprogramms nicht mehr fortzuden- ken ist, als gelungen bezeichnet werden. Den Reigen der Veranstaltungen setz- te der 24. Alpenländer-Tennis- Pokal, 12. bis 19. August, fort. In mu- stergültiger Organisation wurden die Internationalen Tennismeisterschaften über die Bühne gebracht. Es ist ein wandfrei erwiesen, daß Kitzbühel das bestbesetzte Turnier Mitteleuropas war und seine Tennisstellung im österreichi- schen Sportgeschehen als Nummer 1 zu festigen wußte. Wichtig selbstver- ständlich ist dabei auch die Tatsache, daß nicht nur der sportliche Erfolg, sondern auch der positive kommer- zielle Abschluß gegeben waren. Das abschließende Großereignis im Kitzbüheler Veranstaltungsprogramm des Sommers war die Internationale Kitzbüheler Golfwoche. Ueber diese sportliche und gesellschaftliche Orga- nisation viele Worte zu verlieren, wäre überflüssig. Es war einfach ein groß- artiger Erfolg. Veranstaltungen sportlicher und ge- sellschaftlicher Natur finden ihre inter- nationale und damit auch kommerzielle Auswertung erst mit dem Einsatz der Massenmedien Fernsehen, Rundfunk und Presse. Alle drei Institutionen wur- den durch gute Kontakte und ein ge- schicktes Pressemanagement gut aus- genützt. Die Internationale Golfmeister- schaft Oesterreichs, der Kitzbüheler Jahrmarkt, die Internationalen Tennis- meisterschaften und die internationale Golfwoche wurden im Fernsehen, der Wochenschau, im Rundfunk und in der Presse des In- und Auslandes gebracht. Public relation liegt heute als ein primärer Faktor der Fremdenverkehrs- werbung an der Spitze. Dazu gehören vor allem die Besuche von Journali- sten, Redakteuren, Verstärkung der Kontakte zu den Reisebüros, Einladung von Studiengruppen der Reisebüroange- stellten und Betreuung prominenter Gä- ste Kitzbühels und nicht zuletzt die sich größter Beliebtheit erfreuende Gäste- ehrung. Gästeehrung im Sommer 1968 Bronze: 61 Ehrungen Silber: 13 Ehrungen Gold: 4 Ehrungen Diamant: 4 Ehrungen Oesterreich: 28 Personen, Deutschland: 25, Holland: 7, USA: 7, England: 4, Tötigkeitsbericht des Fremden- verkehrsverbandes Kitzbühel Von Obmann Max Werner sen.
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