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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 27. Jänner 1968 des Computers ist groß genug, um die- se Aufgabe zu bewältigen. Nachstehend veröffentlichen wir ein Gespräch mit Karl Schranz, das er uns am Sonntag-Nachmittag gewährte. K. A.: Wie beurteilen Sie die Strek- kenpräparierung der Streif und des Slalomhanges? Schranz: Die Strecke war sehr gut hergerichtet, so daß auch Läufer mit hohen Startnummern Chancen auf ei- nen guten Platz hatten. K. A.: Wo waren Ihrer Meinung nach die größten Schwierigkeiten beim Ab- fahrtslauf zu bewältigen? Schranz: Der Steilhang war das technisch schwerste Stück. K. A.: Wie sind Sie mit Ihren Lei- stungen im Slalom zufrieden? Schranz: Im ersten Lauf war ich zu langsam, im 2. lief es dann schon besser. K. A.: Hat sich Ihre Trainingsweise gegenüber letztes Jahr geändert? Schranz: Wir haben halt mehr Kon- ditions- und auch mehr Schneetraining gemacht. K. A.: Worauf führen Sie das gute Abschneiden der Oesterreicher zurück? Schranz: Eben auf dieses Mehr an Training. K. A.: Verwenden Sie Serienskier oder spezielle Rennskier? Schranz: Wir fahren Serienskier, die aber wesentlich steifer und härter sind. Sie werden aber der Serienproduktion entnommen. K. A.: Wir danken Ihnen für dieses Gespräch und wünschen Ihnen und Ih- ren Teamkameraden viel Glück für Grenoble. A. W. u. M. K. Dank der Rennl 00 aufer an die Bergbahn AG Fritz Huber: „Es waren die schönsten Trainingstage seit eh und je" Montag, Dienstag, 22. und 23. Jänner, wurde auf der Streif von unserer Na- tionalmannschaft ein intensives Ab- fahrtstraining durchgeführt. Die Renn- läufer bewältigten an diesen beiden herrlichen Wintertagen siebzehnmal die Abfahrt, ohne einen einzigen Un- fall zu verzeichnen. Das spricht für die gute körperliche Verfassung der Rennläufer und der guten Pisten. Mitt- woch und Donnerstag wurde vom Ab- 1 ahrts- auf das Riesentorlauftraining übergegangen. Hiezu wurde von der Seidlaim bis zum Ziel in der Hinter- bräuau ein Ri esentorlauf ausgesteckt. Auch dieses Training sollte sich für die weiteren Bewerbe, insbesondere aber für die olympischen Winterspiele in Grenoble, günstig auswirken. Das Training fand in Anwesenheit von Teamchef Professor Franz H o p p i c h - 1er und den beiden Nationaltrainern Fritz Huber und Paul K er b e r statt. Dieses Training wurde auf Grund des Entgegenkommens der Bergbahn AG Kitzbühel ermöglicht. Die Renn- läufer danken an dieser Stelle dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates der Bergbahn AG Bezirkshauptmann Hof- rat Dr. Hans von Tr e nt in a g 1 i a, dem Vorstand Dipl. - Kfm. Fritz Ts c hoi 1 und dem Aufsichtsrat der Gesellschaft Vizebürgermeister Peter S je be r er, die sich einerseits für die Auffahrt mit der Hahnenkammbalin und andererseits für die Sperre der Streifaimabfahrt ein- gesetzt haben. Besonderer Dank auch Hauptmann Hofreiter der Garnison St. Johann mit seinen Soldaten, welche in den Trainingstagen für die Absper- rung sorgten. Es trainierte die Olympiamannschaft für Grenoble: Karl Schranz, Gerhard Nenning, Heini Meßner, Herbert Hu- ber, Rudi Salier, Alfred Matt, Egon Zimmermann und Werner Bleiner und die Mitgliederdes Nationalkaders Franz Digruber, Stefan Sodat, Reinhard Trit- scher, Harald Rofner, Alfred Stock, Jo- sef Loidl und Harald Stuefer. Nationaltrainer Fritz Huber gab an, daß er noch in keinem Winter so ideale Trainingstage und ideale Trainings- pisten vorgefunden hatte, wie in diesen Tagen auf der Streif. Zu den Vorwürfen, vor allem in der französischen Presse, wonach die am vergangenen Freitag angeordnete Pfän- dung an dem Weltcupsieger Jean-Clau- de Killy auch« das Bezirksgericht Kitz- bühel dazu beigetragen habe, den fran- zösischen Spitzenläufer zu demoralisie- ren, und zu der Frage, warum man diese Pfändung nicht nach dem Hah- nenkammrennen vorgenommen habe, gab am Wochenende der Vorsteher des Bezirksgerichtes Kitzbühel, OLGR Dr. Krauhs, eine Erkärung ab: Schon vor einigen Wochen war dem Bezirksgericht bekannt geworden, daß seitens des Anwaltes der Kirchberger Friseuse Ingrid Cure, deren Kind Mi- chaela bekanntlich angeblich von Killy stammen soll - das Mädchen ist jetzt fünf Jahe alt, doch weigert sich Killy nach wie vor die Vaterschaft anzuer- kennen - ein Antrag auf Pfändung an dem französischen Skistar einge- bracht werden würde. Das Gericht hat- te ursprünglich die Absicht, diese dann später auch beantragte Pfändung nach dem Hahnenkammrennen durchzufüh- ren. Dieser Schritt basierte auf einem Gerichtsbeschluß, in dem Killy auf- gefordert wird, für seine Tochter 20.000 Schilling zu hinterlegen und der Kin- desmutter für ihre bisherigen Aus- gaben 12.000 Schilling zu ersetzen. Knapp vor dem Hahnenkammrennen brachte der Vertreter der Mutter einen weiteren Antrag ein, in dem darauf L-Spatz 55 beim Hahnenkammrennen Anläßlich •des 28. Hahnenkammren- nens stellte wie alljährlich zu dieser Veranstaltung •der Segelflug-Club Kitz- bühel ein Segelflugzeug zur Durch- führung eines Schaufluges zur Ver- fügung. Auch in diesem Jahr wurde ein Start, ausgeführt vom Obmann des Segelflug-Clubs Toni Kahlbacher, mit dem einsitzigen Segelflugzeug L-Spatz 55 vorgenommen. Der Abflug war im Flugzeugschlepp von Zell am See aus und endete in 2500 Meter Höhe über Kitzbühel. Anschließend wurde die Hö- he über dem Skigelände angeflogen, um die Verbundenheit des Segelflug- Clubs Kitzbühel mit dem Skisport zu dokumentieren. Die Landung erfolgte neben dem Skigelände auf dem Mascht- lingerfeld. - Wir hoffen, damit einen kleinen Beitrag für das fliegerische Sportgeschehen in Kitzbühel getan zu haben. Weitere aktuelle Berichte über das Hahnenkammrennen folgen in unserer nächsten Ausgabe! hingewiesen wurde, daß Killy mögli- cherweise sofort nach dem Abfahrts- lauf die Abreise antreten könnte. Es sei daher notwendig, die Pfändung noch vor dem Rennen durchzuführen, um in den Besitz auch eines kleinen Ver- mögens Killys zu kommen. So erschien am Freitag, nach der Nonstop-Abfahrt, ein Gerichtsbeamter im Hotel der fran- zösischen Mannschaft. Doch seine „Beu- te" war gering: Da Killy keine Wert- sachen bei sich hatte, wurde lediglich seine Aktentasche gepfändet. - Dazu meinte OLGR Dr. Krauhs, das Bezirks- gericht Kitzbühel wollte auch diese Pfändung intern, und zwar nach Ab- sprache mit dem französischen Mann- schaftsführer Bonnet, durchführen. Als es jedoch dazu gekommen war, sei bereits die Oeffentlichkeit über die- sen Schritt informiert gewesen und der Fall von einigen Publizisten auf- gebauscht worden. Der Kitzbüheler Skiklub stellte zu der Aufregung um den französischen Weltcupsieger fest, daß er sowohl beim Anwalt der Kindesmutter als auch beim Bezirksgericht Kitzbühel gebeten habe, die vorgesehenen Schritte gegen Kuli erst nach dem Hahinenkamrnren- nen einzuleiten. Da die Intervention beim Anwalt der Mutter erfolglos ge- blieben war, hatte sich der Kitzbüheler Skiklub veranlaßt gesehen, auch dem französischen Rennläufer einen Anwalt zur Verfügung zu steilen. Das Bezirksgericht Kizbühel zur Angelegenheit um den Weltcupsieger JeanClaude Killy
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