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Seite 2 Kitzbllheler ÄRzefger Samstag, 14. Dezember 1968 bandsstoffen erfolgt von dieser Stelle nun nicht mehr in Materialien, sondern in Geld. Von Bürgermeister Reisch wurde insbesondere die gute Zusam- menarbeit zwischen dem Leiter Primar Univ.-Doz. Dr. Hermann Berger und Verwalter Georg Vötter hervorgehoben. Stadtrat Josef F o dl setzte sich weiter- hin dafür ein, bei dem Verbrauch an Medikamenten nicht zu sparen. Auch Gemeinderat Alfred Gebe tsb erge r stellte sich auf den Standpunkt, daß die schnelle Heilung auch die billigste ist. Der Sanitätssprengelausschuß, der bis- her aus neun Personen konstituiert wurde, wurde im Sinne des Gesetzes durch Gemeinderat Georg B e r g e r verstärkt. Im Straßenreferat wurde auf Antrag von Stadtrat Peter 5 ie b er er der An- kauf von Teilflächen aus dem Guts- bestand „Zuckerbäcker" zur Verbrei- terung der Auffahrt Badhaussiedlung genehmigt. Stadtrat Sieberer berichtete weiters, daß der Gehsteig beim Hotel Tyrol ausgebaut werden konnte. Bei der Grundablösung war die erfolg- reiche Intervention beim Bundesmini- sterium für Inneres durch den neuen Pächter Hotelier Alois Haselsberger wertvoll. Auf Anfrage von Gemeinderat Fritz Tschurtschenthaler in der An- gelegenheit „Kurzparkzone Vorder- stadt" wurde ein Beharrungsbeschluß gefaßt, d. h. der Antrag an die Bezirks- hauptmannschaft, einen Teil der Vorder- stadt in die Kurzparkzone einzubezie- hen, wird aufrechterhalten. Für die Benützer des neuen Park- platzes bei der Talstation der Streif- alm-Doppelsesselbahnen wurde eine Einbahnregelung beschlossen. Die Zu- fahrt hat über den Feldweg und die Abfahrt über den Reischfeldweg zu erfolgen. Bürgermeister Hermann Reisch als Besitzer dieser beiden Wege gestat- tete diese Regelung mit dem Vorbehalt, daß keine Schwierigkeiten mit Servi- tutsberechtigten auftreten. Die Rege- lung gilt selbstverständlich nur für den Winter. Gemeinderat Blasius 5 a lv e n m o s er berichtete dem Gemeinderat, daß bei der kürzlich abgehaltenen Sitzung des Konsortiums für den Pistenrettungs- dienst der bisherige Obmann der Berg- rettung Toni Werner zum Organisa- tionsleiter bestellt wurde. Auch der Dienststellenleiter wurde dem Organi- sationsleiter unterstellt. Die freiwillige Bergrettung erklärte sich bereit, bei Bedarf den Pistenrettungsdienst zu verstärken. Der grüne Pullover der Bergrettungsmänner wird auch für den Pistenrettungsdienst beibehalten; mit ihm ist in der skifahrenden Welt der beste Name verbunden. Vizebürgermeister Hans B r e t t a u e r berichtete, daß der Umbau und die Renovierung des Heimatmuseums so- weit fortgeschritten sind, daß am 11. Dezember 1968 die in zwei Stockwer- ken vom akad. Maler Franz Lettner, Verwalter des Landesmuseums Ferdi- nandeum, eingerichtete Alfons-Walde- Ausstellung für den öffentlichen Besuch freigegeben werden konnte. Für das Vereinsheim in der alten Schule über- nimmt die Stadtgemeinde Heizungs- und Beleuchtungskosten von 42 Prozent. Gemeinderat Josef Oberhauser übermittelte dem Gemeinderat den Dank der Wildbacharbeiter, die bei der Errichtung der Ehrenbachsperre tätig waren, für die im Gasthof Einsiedelei bewilligte Firstzeche. Der Weg bis zum Ehrenbachkirchl (richtig Wendel in- kapelle - siehe „Stadtbuch Kitz- bühel", I. Band, Univ.-Doz. Dr. Georg Mutschiechner) wurde ebenfalls voll- endet. Auch hier hat die Gebietsbaulei- tung Wörgl mit Forstrat Dipl.-Ing. Wal- ter Müller schnelle und gute Arbeit geleistet. In diesem Zusammenhang gab der Bürgermeister die technischen Daten der großen Ehrenbachsperre bekannt. Für die Ehrenbach-Stausperre be- trägt die gesamte Mauerwerks- und Betonkubatur 1500 Kubikmeter. Die obere Spannweite beträgt 53 Meter und die Achshöhe 17 Meter. Von dieser sind zirka 2,50 Meter in den Fels ein- gelassen. Das Fundament ist 4,36 und die Krone 1,50 Meter stark. Der Stauraum umfaßt bei einem nur 10prozentigen Verlandungsgefälle 54.000 Kubikmeter. Erhöht sich das Verlandungsgefälle je- doch auf 12 Prozent, was bei einem starken Murgang vorübergehend ein- treten kann, erhöht sich der Stauraum auf 70.000 Kubikmeter. Wenn man be- denkt, daß die geschätzte Murmenge der Hochwasserkatastrophe des Jahres 1967 8000 Kubikmeter betrug, so kann die neue Ehrenbach-Stausperre acht solche Katastrophen beherrschen, ohne daß die Bewohner im Tal in Furcht und Schrecken versetzt werden. Am 4. März 1968 wurde mit dem Bau be- gonnen und am 11. November wurde er erfolgreich beendet. Weiters berichtete der Bürgermeister, daß auf Initiative des Fremdenverkehrs- verbandes heuer zu Weihnacht die Stadt Kitzbühel für die Stadt Berlin den Christbaum stellt. Der Baum hat be- reits heute, 5. Dezember, seine Reise nach Berlin angetreten. Den Transport leitet der Autounternehmer Toni Ma- riacher. Vorerst war eine 29 Meter hohe Fichte beim Seehof vorgesehen. Diese litt jedoch beim Fällen infolge Bruches des Stahlseiles, so daß eine zweite gefällt werden mußte und zwar bei der Schwarzen Brücke. - Am 10. Dezember reisten Bürgermeister Reisch, der Obmann des Fremden- verkehrsverbandes Karl Koller, Kur- direktor Dipl.-Kfm. Dr. Josef Ziepi und der vielfache Olympiasieger und Weltmeister Toni 5 aller dem Christ- baum nach Berlin nach, um diesen am Dezember gegen 15 Uhr offiziell dem Oberbürgermeister von Berlin zu übergeben. (Über die Übergabe ver- sprach uns Dr. Ziepl einen ausführ- lichen Bericht!) Im Fürsorgereferat berichtete Vize- bürgermeister Gebhart II ä r t in g, daß nun auch die Kleingeschädigten aus der Hochwasserkatastrophe 1967 beteilt wurden. Unter Alifälliges richtete Gemeinde- rat Frieclheim Ca p ella r i an den Bür- germeister die Anfrage, wann die De- batte über die Änderung der örtlichen Bauvorschriften auf die Tagesordnung gesetzt werden wird. Bürgermeister Reisch sagte dies für die nächste Sit- zung zu. Schwierigkeiten ergeben sich jedoch in dem Umstand, daß die bis- herige Tiroler Landesbauordnung auf ein weiteres Jahr in Kraft bleiben wird und nicht, wie erwünscht, eine neue an deren Stelle tritt. Pferderennen auf„-"' den Winterbohnen Bei der Terminkonferenz des Salz- burger Traberzucht- und Rennvereins wurden am 28. November beim Hof er- wirt in Salzburg unter dem Vorsitz von Präsident Komm.-Rat Hermann Waldbauer folgende Termine für die heurigen Pferderennen festgelegt: 26. Dezember: St. Johann 29. Dezember: Kirchberg 5. Jänner: Kitzbühel Jänner: Matrei/Osttirol 19. Jänner: Wattens 26. Jänner: Kirchberg 2. Februar: Mittersill 9. Februar: Kössen 16. Februar: Mayrhofen 23. Februar: Kitzbühel 2. März: Goldegg 9. März: Seefeld/Leutasch Die Zentrale für Traberzucht- und Ren- nen in Wien erinnert bei dieser Gele- genheit auch an den wichtigen Be- schluß, der besagt, daß alle Schlitten- rennen nach den Bestimmungen des österr. Trabrennreglements durchzufüh- ren sind. Nicht an die Zentrale gemeldete Pferderennen gelten als sogenannte ‚wilde" Rennen, und jene Traberpferde, welche an solchen Rennen teilnehmen, verlieren die Start- berechtigung in allen legalen Rennen „Ausjährige" Stuten dürfen auch auf Winterbahnen ohne Einholung einer Sonderbewilligung der Zentrale in Wien nicht starten. Diese Bestimmung des Trabrenn-Reglements müssen alle Ver- anstalter zur Kenntnis nehmen! Die Al- tersgrenze für Stuten beträgt sieben Jahre!
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