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Seite 20 Kitzbthe1er Anzeiger Samstag, 14. Dezember 1968 grüßung durch BO Oek.-Rat LA Manzl, Ansprachen der Festgäste. 11.20 Uhr Festvortrag von Kammeramtsdirektor Dr. Dipl.-Ing. Alois Partl. 12.45 Uhr Mit- tagessen in der Tenne. 13.45 Uhr Ge- mütlicher Nachmittag in der Tenne, gestaltet von der Familie Haidegger- Happ aus Götzens. 15.30 Uhr Schluß- worte von LA ManzL Heimatmuseum Kitzbühel mit Alfons-Walde- Gedtichnisausstellung täglich von 9 bis 12 Uhr geöffnet Über den feierlichen Eröffnungsakt berichten wir in unserer nächsten Aus- gabe! Wir verweisen auf die Festrede von Vizebürgermeister Hans B r e t t a u e r auf Seite 5 unserer Ausgabe! der Clubgabe 1969 ;I an die ARBO- Mitglieder Den Mitgliedern wurde in den letzten Tagen der Zahlschein zur Einzahlung des Jahresbeitrages zugesandt. Beilie- gend war auch noch ein Gutschein für stimmte Personen. Alle Bauern etwa, die auf der Brunnalpe Vieh auftreiben - so berichtet noch Jakob Staffier - müssen zu festgesetzten Zeiten vor den Zehentrevieren erscheinen, und sie, den Hut unter dem Arm, um Erlaubnis bitten, diese Alpen zu benützen, ob- gleich sie dieselben als Eigentümer besitzen. Die Zehentvierten nehmen diese Huldigung sitzend auf Sesseln oder Stühlen an und bewilligen das Gesuch durch Händedruck, worauf den Supplikanten ein Glas Wein gereicht wird. Ein Bauer von Kirchberg wollte sich einst mit 200 Gulden von dieser Zeremonie loskaufen, allein die hoch- mögenden Zehentviere fanden ihr Recht um Geld gar nicht verkäuflich. Diese Zehentviere sind ein Seitenstück zu den Besitzern der Schildhöfe in Pas- seier, eine Art Mittelstand zwischen Volk und Adel. Alte Bräuche sind neuen Einrichtun- gen gewichen. Immer wieder war es der Verkehr, dem der wirtschaftliche Aufschwung gefolgt ist. Zweimal hält heutzutage der Zug in Hopfgarten an. beim Dorf und beim Berglift. Wer in den schwankenden Sesseln auf die 1-lohe Salve liftet, denkt kaum daran, daß im Jahre 1234 in Hopfgarten nur eine Melkerei stand, dem bayerischen Kloster Roth zugehörig. Selbst vor 150 Jahren wohnten im Dorf in 347 Häu- sern nur 2111 Menschen, davon 1051 männlichen und 1060 weiblichen Ge- einen RV-Feuerlöschispray (ARBO-Club- gabe für 1969). Jene Mitglieder, die den Jahresbeitrag für 1969 bereits eingezahlt haben, er- halten die Clubgabe ab sofort gegen Vorweis des Empfangsscheines und ge- gen Abgabe des Gutscheines bei fol- genden Stellen: Firma AUTO-MÜLLER, St. Johann, WIENER STÄDT. VERSICHERUNG, Kitzbühei, Jochberger Straße 6, dzt. Eingang in der Ehrenbachgasse. Brand in Kitzbühel Am 10. Dezember 1968 gegen 13 Uhr ereignete sich in der Werkstätte der Installationsunternehmung Josef Sax aus bisher unbekannter Ursache ein Brand. Der Lehrling Christian Nothdurfter, der als erster einen in Flammen stehenden Behälter sah, riß diesen mit bloßen Händen an sich, um ihn ins Freie zu befördern. Er verbrannte sich dabei Hände, Gesicht und Haare, mußte den brennenden Behälter wiekler fallen las- sen, und der Brand setzte sich am Bo- den fort. Gemeinsam mit den Betriebs- angehörigen der benachbarten Tank- stelle Mesner und mit Schaumlöschern ausgerüstet, gelang es den Monteuren und Lehrlingen der Firma bald, der Flammen Herr zu werden. Die sofort alarmierte Freiwillige Feuerwehr der schlechts. Man zählte unter denselben 746 hausansässige Landwirte, l3 -elb- ständige Gewerbeleute, namentlich zwei Bräer, drei Bäcker, acht Bi'r- und Weinwirte und vier Wundärzte. Zu Hörbrunn war eine terühmte Glashütte des Fabrikanten Fridrich, deren Er- zeugnisse dem böhmischen Glas nichts nachstanden, außerdem gab es eine Salpetersiederei in Hopfgarten und Sensenfabriken. Nachdem Kaiser Max die Städte Kitz- bühel, Rattenberg und Kufstein dem Lande Tirol heimgebracht hatte, sind diese nicht zuletzt durch die Post- straße Salzburg—Innsbruck immer fe. ster verflochten worden. Schon 1505 ritten des Kaisers Postreiter durch das Leuken- und Brixenthal. Elimau ver- fügt noch über manche Kostbarkeiten, die von der Postmeisterdynastie Kai- sermann gespendet wurden. Acht Kai- sermann aus Elimau kennt die tiro-. lische Wirtschaftsgeschichte, die auch Metzgermeister und Gastwirte waren. So wird in der Sakristei der Pfarr- kirche ein Kelch mit verschiedenen Leidenssymbolen Christi am Fuß und im silbernen Korb gezeigt. Er wurde 1722 von Johannes Kaisermann der Kirche geschenkt. Von demselben Post- halter gestiftet steht auf einem Hügel mit herrlicher Aussicht, etwa eine Viertelstunde südöstlich der Pfarrkirche Kapelle Mariae Heimsuchung. Der reiche Kaisermann erhielt auch für Stadt Kitzbühel, die mit unwahrschein- licher Schnelligkeit (nur anderthalb Minuten nach dem Alarm) am Brand- platz erschienen war, sicherte die Brand- stelle endgültig ab. Der mutige Lehrling wurde mit Verbrennungen ersten Gra- des in das Krankenhaus der Stadt Kitzbühel eingeliefert. Gemütlicher Abend in Kirchberg Die jungen Gewerbetreibenden des ÖWB Kirchberg veranstalten am Sonn- tag, 15. Dezember 1968 für die Rentner und Pensionisten des Ortes im Bräu- wirtssaal einen gemütlichen Nachmit- tag. Beginn 15.30 Uhr. Was gibt's? „A Musig, a bißl G'sang, a Kaffee- jaus'n und a paar Viertin, vielleicht a an Film!" Und kost'n tuat's nix! Mitwirkende sind die bekannten „Riesbergbuam" aus Kitzbühel. Zu zahl- reichem Besuch wird freundlichst ein- geladen! VoIlversammlungdes Fremden- verkehrsverbandes St. Ulrich: Die ordentliche Vollversammlung des Fremdenverkehrsverbandes St. Ulrich a. P. wird für Samstag, 14. Dezember sein „Kapellel" vom Bischof von Chiemsee die Meßlizenz zuerkannt. Da er auch Postmeister in Kundl war, kannte der Johannes Kaisermann auch den Bruder Hilarion, einen Terziar aus dem Karmeliterorden, der am Wald- hang von Kramsach eine Einsiedlei mit einem Kirchlein hatte. Ihn wollte der Posthalter für seine Kapelle in Eilmau gewinnen und ersuchte darum beim Bischof Karl Joseph von Chiem- see, den Bruder in Elimau zu dulden, bis er ihm zur Kapelle ein Häuschen gebaut habe. Er wollte den Eremiten bei dem Kirchlein als Hüter, weil be- reits einige Male herumziehendes Volk Opfergeld und Paramente geraubt hat- ten. Doch der Bischof hatte anschei- nend für des Postmeisters Bitten keine Einsicht, und so ist das Hilarikirchlein in Kramsach geblieben und nicht in Eilmau. In der Kapelle steht ein Barockaltar mit dem Bild Mariae Heimsuchung, das 1831 von Alois Wagner in Solbad Hall gemalt wurde. Ober dem Altar ist in einem prächtigen Rahmen, von En- geln getragen, ein wunderschönes Mariahilf-Bild nach der Art von Lukas Cranach, das wohl ursprünglich das Altarbild des Kirchleins gewesen sein dürfte. Von Kitzbühel und Kufstein bis Salurn künden Berge und Täler von der Einheit Tirols und in unserer Urkunde ist oft in zierbar
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