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Samstag, 14. Dezember 1968 Kltzbüheler Anzeiger Seite 21 1968 um 19.30 Uhr im Gasthof Bräu- wirt in St. Ulrich a. P. einberufen. Sie werden hiermit eingeladen, an dieser Vollversammlung teilzunehmen. TAGESORDNUNG: Eröffnung und Begrüßung sowie Fest- stellung der Beschlußfähigkeit durch den Obmann. Tätigkeitsbericht. Behandlung der Jahresrechnung 1967. (Entlastung des Obmannes und des Kassiers.) Beratung und Beschlußfassung 'über den Haushaltsplan 1969 und Fest- setzung der Höhe des Promillsatzes. Festsetzung der Aufenthaltsabgabe von 1.50 auf 2.— Schilling. Allfälliges. Die Jahresrechnung 1967 und der Haushaltspan 1969 liegen in der Zeit vom 7. bis 14. Dezember 1968 im Ver- kehrsbüro zur öffentlichen Einsicht- nahme zu den üblichen Amtsstunden auf. EINMAL GOLD Rudolf Salvenmoser, Ascaau III- 162, Lehrbetrieb: K. Piamoser, Droge- ne, Kirchberg. Erika Riese r, Scheffau, B]aiken, Lehrfirma: Franz Sinnesberger, Lebens- mittel, St. Johann. Margit Ex e n berger, Kitzbühel, Badhaussiedlung 7, Lehrbetrieb: D. Wid- moser, Bauwaren, Kitzbühel. Gisela Wär, götter, Waidring, Mühl- au 10, Lehrbetrieb: Ing. Luis Vigi, In- stallateur, St. Johann. Annelies W ü r g e t t e r, Fieberbrunn, Lehrfirma: Berg-Plüschtierfabrik, Fie- berbrunn.' Lehrlingswettbewerb 1968 Ergebnisliste der Kammer der gewerblichen Wirtschaft Wirtsehaftsförderungsinstitut Innsbruck Folgende Lehrlinge erhielten für ihre Leistungen in Betrieb, Handel, Gewer- be und Verkehr Leistungsabzeichen in Gold, Silber und Bronze. Sektion Gewerbe DREIMAL GOLD Margarethe Oberhauser, Kitzbü- hel, Tjnterieiten 21, Lehrfirma Betty Graswander, Wäschewarenerzeugung, Kitzbühel. Einmal Gold Johann L ei t n er, Eilmau 52, Lehr- herr Josef Huber, Fleischer, Kitzb. Gertrud K n a u e r, Kirchberg, Lehr- schöner Schrift davon Kunde gegeben. So haben die Wolkensteiner fast durch ein Jahrhundert dies für Kitzbühel und seine Umgebung erwiesen. Ob Beda Weber recht hat, wenn er in seiner Reise durch Tirol meint, daß Kitzbühel seinen Namen von dem „mä- ßigen Stadthügel" am Fuße des Schatt- bergs hat, „provinziell Bühel geheißen, einst Weidestatt junger Gemsen oder Kitze, ein Umstand, welcher der spä- teren Stadt den Namen geschöpft"? Allerdings alte Urkunden halten die naturgeschichtliche Merkwürdigkeit mit „Hoedicoilis" fest, und das Stadtwap- pen zeigt stolz eine Gemse auf einem Hügel. Vom einstigen Bergwerksdorf des Mittelalters, wohl an einem bedeuten- den Handelsweg gelegen, der aus Ita- lien über Mittersil und den Paß Thurn zum Kloster und Bistum Chiemsee führte, hat sich die Gamsstadt zum internationalen Wintersportort Tirols entwickelt. Im südlichen Teil steht noch der alte Pfleghof, in dessen Turmgebäude zum Teil jene Burg er- halten geblieben ist, die bereits 1165 als im Besitze des edlen Marquard von Kitzbühel genannt wird. Um sie sam- melten sich in der Folgezeit alle am Saumverkehr über den Paß Thurn In- teressierten, der als die wichtigste Ver- bindungslinie zwischen Leukenthal und Pinzgau Tag und Nacht unter den betrieb: L. Knauer, Friseur, Kirchberg. Karin Straße r, Brixen 111-92, Lehr firma: J. Bucher, Herrenkleidermacher, Brixen. Johann K r arne r, Kössen 213, Lehr- betrieb: J. Kramer, Landmaschinen- bauer, Kössen. Martin L o f er e r, Kössen 138, Lehr- betrieb: G. Mühlberger, Wagner, Kössen. Sektion Handel ZWEIMAL GOLD Barbara 0 b e r m o s e r, Kitzbühel, Wehrgasse 7, Lehrbetrieb: H. Tschoil, Papierhandel, Kitzbühel. schweren Fuhrwerksrädem knarrte, die mit Wein und Seidenwaren nach Nor- den und mit Salz und Erz nach dem Süden fuhren. Vicedominus Heinrich von Wolfrach, der bayerische Vitzdum unter Herzog Ludwig, dem Kellheimer, verlieh Kitz- bühel die erste Stadtordnung. Darnach hatten Kitzbühel, St. Johann, Kössen und Kirchdorf allein das Recht, Speise- gasthäuser zu öffnen. Niemand durfte daselbst als auf offenem Markt ver- kaufen, die Budeninhaber aus der Orts- bürgerschaft allein ausgenommen. So- gar die Bauern der Umgebung durften ihre Leinwand nicht nach der Eile verhausieren. Ebenso stand den Bür- gern von Kitzbühel allein das Recht der Etze, also der Weide zu. Im Jahre 1271 teilten die Görzer Grafen, die beiden Brüder Meinhard und Albert. ihr Erbe. Meinhard II. be- hielt Tirol; Albert bekam die görzi- sehen Länder und einen Teil des Pustertales. bis zur Mühlbacher Klause, mit Ausnahme der ansehnlichen Ge- biete, die dort die Bischöfe von Brixen innehatten. Drei Jahre vorher hatte der letzte Staufenkaiser Konradin in Neapel sein Haupt unter das Beil des Scharfrichters gelegt. Seine Mutter, Stigwb## icøu? Sektion Industrie Theresia N o ich 1, Jochberg 345, Lehr- firma: W. Kruetschnigg, Strickerei, Kitzbühel. SILBER Sektion Gewerbe Johann Hinterholzer, Kirchdorf 13, Lehrbetrieb: J. Raß, Bäckerei, St. Johann. Peter Schober, Westendorf, Berg- liftstraße 1, Lehrbetrieb: P. Hausber-. ger, Bäckerei, Westendorf. Hans Not h e g g er, St. Johann, Kai- serstraße, Lehrbetrieb: H. Ncthegger, Fleischhauerei, St. Johann. Sebastian P e r t e r e r, St. Johann, Elisabeth, die Gemahlin Meinhards II., gründete zum ewigen Angedenken und zur Sühne das Hochstift Stams, das nunmehr zur Begräbnisstätte der tiroli- schen Landesfürsten wurde, mit dem Bergisel Tirols größte Kostbarkeit. 1271 also, in dieser für Österreich und Tirol verruchten Zeit, die als die „kaiserlose, die schreckliche" in die Ge- schichte einging, erlebte Kitzbühel sei- nen größten Tag. Der Bayernherzog Ludwig der Strenge ließ es sich nicht nehmen, von vielen weltlichen und geistlichen Herren begleitet, selbst nach Kitzbühel zu kommen. Es war ein Dankbesuch für bewiesene Treue der Stadt im unruhigen süddeutschen Raum. Deshalb erteilte er der Bürgerschaft auch für fünf aufeinanderfolgende Jahre dieselben Rechte und Freihei- ten wie sie München hatte. Und wer heutzutage den Schattberg hinansteigt oder den Ehrenbach entlangspaziert, der möge daran denken, daß Ludwigs Nachfolger, Herzog Rudolf, die beiden Landstriche vor rund siebenhundert Jahren den Kitzbühelern zur Vieh- weide schenkte. Diese Schenkungs- urkunde, eine wirkliche Kostbarkeit, hält aber die Bedingnus fest, daß die Bürger dafür „stattlicher dienen, fröh- licher bauen und Kitzbühel baß fösten" sollten. Sie ließen sich denn auch die Be- festigung des Ortes weiter angedeihen. Fortsetzung folgt!
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