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Seite 22 K.itzbüheler Anzeiger Samstag, 14. Dezember 1968 Wieshoferstraße, Lehrbetrieb: S. Perte- rer, Fleischhauerei, St. Johann. Elfriede B r u n ne r, Kitzbühel, St.-Jo- hanner Straße 3, Lehrbetrieb: R. Maier, Friseur, Kitzbühel. Margot E g g er, St. Johann, Retten- bach, Lehrbetrieb: E. Staudach, Fri- seur, St. Johann. Walter Grössinger, Kitzbühel, Hornweg 9, Lehrbetrieb: Salon Walter, Friseur, Kitzbühel. Erna Hai d e g g er, Kitzbühel, Sied- lung Frieden, Lehrbetrieb: A. Nietsche, Friseur, Kitzbühel. Hildegard Hechenberger, Kitzbü- hel, St.-Johanner Straße, Lehrbetrieb: M. Macheiner, Friseur, Kitzbühel. Annemarie H ö r f a t e r, Kössen Dorf 312, Lehrbetrieb: L. Wöll, Friseur, Köss. Waltraud Horn d a c h er, Kitzbühel, Hausstatt 28, Lehrbetrieb: L. Marte, Kitzbühel. Monika Macheiner, Kitzbühel, Jo- sef-Pirchl-Straße, Lehrbetrieb: M. Ma- cheiner, Friseur, Kitzbühel. Irmtraud M e n z, Kitzbühel, Reither Straße, Lehrbetrieb: J. Vitt, Friseur, Kitzbühel. Marianne M e s s n e r, Hochfilzen 68, Lehrfirma: L. Wörgötter, Friseur, Kitz- bühel. Margit M o flitze r, Kitzbühel, Hin- Von diversen Heimatfilmen und ein- schlägigen Romanen beeinflußte Stadt- menschen wären wohl schwer ent- täuscht gewesen, hätten sie die Sennin von der Eiblingalm, die Trindl-Lies, zu Gesicht bekommen. Der Filmsennerin, die mollig knuspe- rig mit prallem Mieder und blühweißen Ärmeln zur Zither ihre Jodler singt, und wenn ihr die verliebten Jäger und Wildschützen gerade Zeit lassen, auch noch das Vieh betreut und Butter und Käse bereitet, glich die Lies schon in gar keiner Weise. Daß sie weiblichen Geschlechts war, konnte man bei nä- herem Hinsehen schon erkennen, aber Molliges war an der Lies hinten und vorn nichts zu entdecken. Das Jodeln ersetzte sie durch Schimpfen und Brummeln, und statt der Zither schlug sie gelegentlich ihren Kühbuben, den Wastl. Ja, leicht hatte es das Bübl bei der geizig grantigen Sennin nicht, und wä- ren nicht Bauer und Bäurin zu ihm so gut gewesen, wäre es wohl mitten im Sommer davongelaufen. Für die Lies, a da war die Eiblingaim schon der richtige Dienstplatz, denn der Bauer war mit Proviant nicht knauserisch, konnte er auch nicht sein, denn die terstadt 15, Lehrfirma: A. Nitsche, Fri- seur, Kitzbühel. Helga Oberhauser, Jochberg 129, Lehrbetrieb: F. Hagsteiner, Kitzbühel. Annemarie S iii a b e r, Hopfgarten, Markt 45, Lehrbetrieb: M. Adelsberger, Friseur, Hopfgarten. Walter Tot s c h n 1 g, St. Johann, Bärn- stetten, Lehrbetrieb: Grobstimm & Hei- finger, Druckerei, Kitzbühel Margarethe Aigner, Kitzbühel, Vor- derstadt, Lehrbetrieb: H. Watzi, Da- menkleidermacher, Kitzbühel. Anna An h o f, St. Johann Meraner Straße 6, Lehrbetrieb: H. Watzl, Da- menkleidermacher, Kitzbühel. Mathilde B 1 ass n i k, Hochfilzen 81, Lehrbetrieb: M. Koidl, Damenkleider- macher, Fieberbrunn. Maria D ö t ii n g er, St. Johann, Salz- burger Straße, Lehrbetrieb: M. Maier, Anna Fo i 1, Oberndorf 8, Lehrbetrieb E. Wörgötter, Damenkleidermacher, St. Johann. Elisabeth G r a s s m a n n, St. Johann, Rettenbach 26, Lehrbetrieb: M. Maier, St. Johann. Magdalena H aus b e r g e r, Hopfgar- ten, Siedlung, Lehrbetrieb: H. Thaler, Damenkleidermacher, Wörgl. Elisabeth L o inge r, Wörgl, Leuken- Lies hatte sich alles genau ausbedun- gen; gute Almleut' waren rar, und tüchtig war die Lies in ihrem Fach. So konnte sie also ihrem krankhaften Geiz freien Lauf lassen und sparte fest von ihrem und dem Mund des Kühbuben. Es machte sich bezahlt, denn man schrieb 1948, der Schleichhandel hatte einen goldenen Boden und die Lies gutzahlende Kunden. Natürlich wurde sie bei diesem Erwerb immer noch dürrer und der Bub immer hungriger. Einmal die Woche hatte der Wastl einen guten Tag; dann nämlich, wenn's zum Abtragen war. Wohl war das Kraxl schwer, denn hinunter trug er die Almprodukte (Butter und Schoten), und auf dem Rückweg hatte er an dem Wochenproviant zu schleppen. Am schwersten trug er an dem Selchfleisch, von dem er kaum eines zu sehen be- kam; aber auch sonst gab es noch allerhand Kochzubehör, das dem Buben als unnötige Last erschien, da es dann doch wieder heruntergetragen wurde von Leuten, die er gar nicht kannte. Zwei große Freuden standen dem Wasti an solchen Tagen bevor. Einmal, weil ihn die Bäurin richtig heraus- fütterte und meist noch eine kräftige Wegzehrung zusteckte, und dann, weil tal 1, Lehrbetrieb: B. Thaler, Damen- kleidermacher, Hopfgarten. Renate Wa lt 1, Kitzbühel, Siedlung Frieden, Lehrbetrieb: L. Maier, Damen- kleidermacher, Kitzbühel. Brigitte Brennsteiner, Fiebe'rbr. 584, Lehrbetrieb: H. Obholzer, Herren- kleidermacher, Fieberbrunn. Christine E g g er, Fieberbrunn 545, Lehrbetrieb: H. Obholzer, Herrenklei dermacher, Fieberbrunn. Magaritha F is c h bach er, Kirchdorf, Weng 22, Lehrbetrieb: R. Fuchs, Her- renkleidermacher, St. Johann. Ingeborg Fuchs, St. Johann, Mera- ner Straße 15, Lehrbetrieb: R. Fuchs, St. Johann. Elfriede Ha c k 1er, Hopfgarten 331, Lehrbetrieb: A. Hof er, Herrenkleider- macher, Hopfgarten. Greti Hirn b er g er, Kitzbühel, St.- Johanner Straße, Lehrbetrieb: R. Weiß, Herrenkleidermacher, Kitzbühel. Maria K r e ut n er, Kirchberg 1-18, Lehrbetrieb: H. Obernauer, Herren- kleidermacher, Kirchberg. Gertraud M ei ki, Kitzbühel, Renn- feld 12, Lehrbetrieb: E. Mössenlechner, Herrenkleidermacher, Kitzbühel. Katharina Mill inge r, St. Johann, Winkl 62, Lehrbetrieb: R. Fuchs, Her- renkleidermacher, St. Johann. er unten im Holzschlag seinen großen Freund, den Loisl, treffen konnte. Be- sagter Loisl war des Buben bewun- dertes Vorbild. Nach Möglichkeit wollte er, wenn er groß war, so stark und schneidig werden und natürlich auch Holzknecht wie der Loisl. Auch daß der Loisl die Traudl hei- raten wollte, fand er in Ordnung, denn die gab ihm immer ein Butterbrot, wenn er unten beim Grantlbauern, wo er sowieso vorbei mußte, ihr vom Loisl den Gruß ausrichtete. Wie die Lies, die schiache, zu so einer sauberen Tochter kam, konnte er allerdings nicht ver- steh'n, und er wußte auch nicht, daß es mit der Heirat noch einen großen Haken hatte. Dieser Haken war auch wieder die Lies. Wohl war es ihr recht gewesen, daß der Loisl, nachdem er von der Gefangenschaft heimgekom- men war, fast um Gotteslohn ihr zer- lumptes Häusl zusammengeflickt hatte, aber heiraten, nein heiraten sollte ihr sauberes Dirndl schon einen guten Bauernsohn und nicht einen notigen Holzknecht. Nein, wenn sich die Traudl schon unbedingt den Loisl einbildete, sollten sie seh'n wo sie unterkamen; das Häusl würde sie ihnen nicht geben, und ohne Wohnung konnten sie nicht heiraten, so rechnete die Lies. Den Bremleitner Hias sollte sie nehmen, die Traudl. Zwar war er ein bißl ein Simpl, der Hias, aber einen Batzen Geld würde er mitbringen vom Vater, dem reichen Bremleitner. Fortsetz. folgt! Zaö„cufIcin" tion ber Wiblinignim Eine Sittengeschichte aus dem Leukentaler Ahnleben unserer Eltern und lä Großeltern Von Klaus Jöchl, Kitzbühel
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