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Samstag, 20. Dezember i000 Kitzbüheter Anzeiger Seite 17 T 0tigkeit der Einsatzgruppe St. Johann der österr. Wasserrettung im Jahre 1969 Die Einsatzgruppe leistete im Jahr 1969 im Sclwimmbad 245 Einsatzstun- den. Dazu standen fünf Mitglieder zur Verfügung. Dies bedeutet aufgescihlüs- seit auf die einzelnen Monate: Mai: 28 Stunden (erster Tag 24. Mai), Juni: 371,/2 Stunden, Juli: 87 Stunden, August: 69 Stunden, September: 241/2 Stunden (letzter Tag 27. Sept.). An besonderen Vorkommnissen ist nur ein Einsatz am 15. Juni amWaich- see zu erwähnen, der über Anforde- rung des Gendarmeriepostens Waich- see durchgeführt worden ist. Es wa- ren zwei Knaben ertrunken, von de- nen der eine bei Eintreffen bereits ge- funden worden war, der andere jedoch infolge mangelnder Tauhausrüstung nicht zu finden war. Er wurde am 16. Juni durch die Tauchgruppe Innsbruck geborgen. Im Schwimmbad St. Johann kamen heuer nur Kleinigkeiten vor (nur die Wasserrettung betreffend). Vom 17. Juni bis 3. Juli und 25. Juli bis 11. August wurden zwei Wasserret- tungskurse abgehalten. Von ursprüng- lich 21 Teilnehmern erwarben elf den Grundsehein und zwei den Leistungs- schein, zwei davon mit Wiederholungs- prüfung. Es waren dies 10 Herren und drei Mädchen im Alter VOfl 14 bis 43 Jahren. Zehn Teilnehmer waren ein- heimisch, drei waren Fre:mdengäste. Die Gesamtzahl der Mitglieder beträgt nun in St. Johann 23. 40 bis 45 Absol- venten von Rettungskursen wohnen in St. Johann. Seit 1966 haben in St. Jo- hann 48 Herren und Mädchen die Prü- fungen zum Grund- oder Leistungs- schein abgelegt. Von Juni bis September haben 145 Kinder und jugendliche im Alter von sechs bis 17 Jahren Schwimmerprüfun- gen abgelegt. Es waren dies 90 Kna- ben, davon 20 Fremdengäste und 50 gen. Jedenfalls war ein verbreiteter, einheitlicher Kult in diesen Tälern nicht aufgekommen und mochten daher starke lokale Verschiedenheiten vor- kommen. Ein religiöses Syhibol mag dieses „Hall" bedeutet haben: ob ein germanisches, stelle ich dahin. Für die nähere Umgebung Kitzbühels fiel dieser Halikampl mit dem niedersten Sonnenstand zusammen. Auf einer am östlichen Abhang der Halikampihöhe vorgelegenen Hügel- kuppe war in früherer Zeit eine Ge- richtsstätte, bajuwar9 eh ‚.Malstätte", gelegen und auf der gegenüberliegen- den Talseite auf einem sehr hervor- stechenden Högel die II ichtstätte. Unterhalb der Malstätte wird ein dor-- tiger Bauernhof heute noch Malern genarnt. Diese alte Urteilsstätte mag in ständigem Gebrauch gestanden sein, als die G aischaftcrichter noch In San1-t Einheimische, und 55 Mädchen, davon 11 Fremdengäste und 33 Einheimische. Aufgeschlüsselt nach den einzelnen Stufen des Schwimmerpasses haben abgelegt: die FreischwimmerprüfUflg 63 Knaben, 40 Mädchen, die Fahrten- schwimmerprüfung 18 Knaben, 8 Mäd- chen, die Alirounds chwimmerprüfung 9 Knaben, 7 Mädchen. Aufgeschlüsselt nach Monaten haben die Schwimmer- prüfung abgelegt: im Juni 20, Juli 46, August 76 und im September 3. Zusammenfassend ist zu bemerken, daß mehrere Fremd engäste auch Was- serrettungsprüfungen ablegen wollten, dies jedoch dem Einsatzleiter nicht möglich war. Das Interesse der Kin- der an den Freischwimmerprüfungen ist seit 1965 stark gestiegen, sei es durch stetige Zunahme der Schwimm- begeisterung, sei es durch die Wer- bung in den Schulen oder sei es da- durch, daß sich seit 1966 die Möglich- keit, Schwimmerprüfungen abzulegen, doch weit herumgesprochen hat. Hie- bei ist interessant, daß mehrere Frern- dengäste, wenn sie schon nicht in der näheren oder weiteren Umgebung Ur- laub machten, so doch zumindest ihre Route über St. Johann wählten und ein paar Tage hierbleiben, um ihre Kinder eine Schwimmprüfung ablegen zu lassen. Dies besonders dann, wenn ein Kind der Familie schon einmal eine Schwimmerprüfung abgelegt hat- te und eine höhere Stufe ablegen soll- te, oder wenn ein weiteres Kind her- angewachsen war. Die steigende Be- geisterung dürfte sicher auch daher kommen, daß das Schwimmbad eine wirklich zweckmäßige Anlage dar- stellt, wobei dem geheizten Wasser die größte Bedeutung beizumessen ist. Allerdings erscheinen die Becken von Juli bis Ende August bereits zu klein. Johann ihren ständigen Sitz hatten und die Stadt Kitzbühel überhaupt noch nicht angelegt war. Erst nach dieser Anlage 1271 wurde auch der Sitz des Gerichtes in die Stadt gelegt, es gab also bis nahezu 1300 hier nur einzeln festgelegte Gerichtstage. Bei besonde- ren Anlässen mögen auch nachher noch öffentliche Gerichtsverhandlungen un- ter freiem Himmel auf vorher ge- bräuchlichen Urteilsstätten stattgefun- den haben. So hat sich diese Erinne- rung bei den nachfolgenden Besitzern des Malerhofes erhalten. Die Richt- stätte bei Grub stand als Galgenhügel hingegen vor gut 200 Jahren noch im Gebrauch. Am Wege, nahe der alten Malstätte, steht noch eine gemauerte. kleine Ka- pelle, die vor ihrer letzten Renovie-- rung ein sehr altertümliches Gepräge trug. Da führte auch der alte Saum- Zum Abschluß des Berichtes ist Herrn Muigg und seiner Gattin sowie Herrn Wagger für die Unterstützucig und die überaus gute Zusammenarbeit besonders zu danken. Abgefahrene Reifen' nur mit Schneeketten Abgefahrene Reifen dürfen nur dann benützt werden, wenn an ihnen Schnee- ketten montiert sind. Zu dieser Er- kenntnis kam jetzt das Amt der Wie- ner Landesregierung. Wie die Rechtsabteilung des ÖAMTC berichtet, war ein Autofahrer bestraft worden, weil die Reifen an seinem PKW nicht mehr die vorgeschriebene Profiltiefe von einem Millimeter auf- zuweisen hatten. Als die tberprüfimg stattfand, waren an den Reifen Schnee- ketten montiert gewesen. Deshalb legte der Autolenker auch Berufung ein. Er wies darauf hin, daß Schneeketten die. gleiche Funktion wie die Reifenprofile hätten, nämlich die Haftung auf der Straße zu gewährleisten. Das Amt der Wiener Landesregierung schloß sich dieser Auffassung an und erklärte, daß die Schneeketten trotz des abgefahrenen Reifenprofils die ent- sprechende Verkehrs- und Betriebs- sicherheit des Fahrzeuges gewährleiste- ten und aus diesem Grund eine Be- strafung ungerechtfertigt wäre. In diesem Zusammenhang weist aoer die Rechtsabteilung des ÖAMTC darauf hin, daß an einem PKW Reifen mit einem Mindestprofil von einem Milli- meter montiert sein müssen, sobald die Schneeketten wieder abgelegt werden. Feuernotruf Tele 122 nur für Kitzbühel Komm. Tel. 2553 (Wohnung) 2161 (Büro) Stellv. Tel. 41 232 (Wohnung) 2993 (Büro) weg über den Paß Thurn vorbei, der dann entlang dem Velbertal über den Einschnitt in die Tauernkette hinüber ins Venetianische leitete. Vor hundert Jahren wußten in unserer Gegend die Leute noch viel von dem einstigen regen Handel mit den Venedigerman- deln zu erzählen, heute ist diese tber- lief erung bereits erloschen. Der alte Hoangartbrauch in den Bauernstuben, welcher die mündliche Überlieferung früherer Jahrhunderte wachhielt, ge- hört ebenfalls der Vergangenheit an; heute eilen die Bauernburschen und die Bauernmädel dafür ins Kino oder Theater, oder sie sitzen beim Radio oder Fernseher. So bleibt es in groben Zügen Sache unserer Heimatzeitung, diesen Wandel der Zeiten, wie er sich in scheinbar kleineren lokalen Ereig- nissen spiegelt, der Vergangenheit zu entreißen.
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