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Seite 22 Kitzbüh'eer Anzeiger Samstag, 20. Dezember 1969 de Person den Posten eines Obmanns überninmt. Herr Vigi ist weit gereist und verfügt daher, über eine entspre- chende Erfahrung auf diesen. Gebiet.. Einem solchen gelingt es in manchen Fällen leichter, die Interessengegen- sätze auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Unter anderem wurde noch einklei- ner Expertenausschuß, bestehend aus Obmann Luis Vigi, Referent Kaspar' Reiter, Dr. Fritz Trenker und Ing. Piet- zer, eingesetzt, welcher die Grund- verhandlungen und Ablösen, Rodungs- bewilitgungen, Ver,tragserstellungen und sonstige Entschädigungen durch- zuführen hat. Es liegt dies iwni Inter'- esse einer schnelleren Abwicklung der durchzuführenden Maßnahmen. Der Ausschuß hat seit seiner Konsti- tuierung eine sehr rege Tätigkeit ent- faltet, und bisher wurden schon sechs' Ausschußsizungen und drei Begehun- gen durchgeführt. Die für heuer vor- gesehenen Maßnahmen für Pisten- neuerrichtungen und -verbesserungen werden im nachstehenden angeführt:, Von der Bergstation Harschbichl werden in nordwestlicher Richtung auf dem vorhandenen Rücken der Wald in einer Breite von zirka. 50 bis 60 Me- tern ausgeschlagen und die Bodenver- hältnisse so präpariert, daß die Pisten- ma.chine für eine einwandfreie Ein- fahrt auf den Penzing sowie auf den Angereralmbühel garantiert. Die Länge der Schlägerung beträgt zirka 250 rn'. 'Da's. in den letzten Jahren kriti- sche Verbindungsstück vom' Harsch- bichi über die Ruppenaim hinüber zum Jodlaimbühel wurde sehr stark ver- breitert und ausgeglichen, so daß kei- nerlei Schwierigkeiten mehr vorhan- den sind. Die Sicherungen talseits wer- den heuer provisorisch angebracht und' im kommenden Jahr durch feste Bau- werke ersetzt. Die durchgeführten Pla'- einer publizistischen Straffung seiner beiden Beiträge kollegial angeregt werden sollen; auch dazu, zur Fülle seines Faktenmaterials erklärend Standort zu beziehen. Auch lokale Ge- schichtsschreibung soll ja nicht auf chronisches Notieren beschränkt blei- ben, sondern Erklärung und Stellung- nahme sein. Dabei sind gerade Mutsch- 1 echners Forschungen vom Material her wesentlichei Beiträge zu einer all- gemeinen Tiroler Wirtschaftsgeschichte, wenn sie nicht überhaupt den Rahmen Tirols durch die Verflechtung 'des Tiro- ler Bergbaues mit der Weltpolitik des 15. und 16. Jahrhunderts sprengen'; z. B. durch das Phänomen der großen Kapitaisgeselischaften, die auch am Re- robichi präsent gewesen sind. Das historische Bergbaurevier liegt im nördlichen zweier bedeutender La- gerstättenzüge im ostalpinen Raum, den beiden Eisen- und Kupfererzber- gen. Letzteres enthält als 'Fahierz be- her- und Sprengerbei ten erstrecken, sich auf zirka 150 m mit einer Breite' von 8m. Durch die Zufa'hrtsverbesserung Hairschbichl-Penzing wird am. Penzing der obere Einfahrtsteil, welcher in den letzten Jaihren imriier wieder zu Be- afnstandungen führte', 'durch eine breite Au.sschlägerung westwärts 'um zirka!, 70 Meter verbreitert. 'Es entsteht duren ei- ne geschlossene 'breite Hangverbindung von der Penzingkuppe auf den Bauern- aImbühel. Langwies: Die Langwies hat durch ihre Schneelage im oberen Teil speziell für die schwächeren Fahrer, welche fast ausschließlich diese Abfahrt wäh- len, Schwierigkeiten aufgewiesen. Au- ßerdem waw die Schneeart durch die: Westla'ge stets beeinflußt. Durch eine großzügige Schlägerung 'wurde der fla- che Rücken. 'welcher die Langwies in östlicher Richtung begrenzt, für die Skiabfahrt aufgeschlossen. Es wurde also möglich gemacht, daß unsere stärkst-frequentierte Abfahrt von der Bergstation bis ins Tal ohne Hang- schwierigkeiten befahren werden kann. Die noch 'restlichen und äußerst kritischen Ha'ngb efestigungen am un- teren Teil des Ruppenhanges wurden ebenfalls in Angriff genommen. Das austretende Hangwasser wird durch eine Trainage in eine Sickergrube ab- geleitet. Da's steile Hangstück wird durch zwei übereinanderliegenden Ter- rassen als Einfahrt zur Bergbahn'tal- station ausgebaut. Somit wird auch der Ruppenhang als einer der schönsten Torlaufhänge seiner ursprünglich vor- gesehenen Verwendung zugeführt. Als Korrekturen wurden die Quer- passagen Jodelaimbühel - Harschbichl —Einfahrt Standard verbessert und verbreitert. Ebenso wurden diesbezüg- liche Arbeiten auch an der Verbindung Penzing-Ta'lstation zur Laugwies vor- gen cmm en. deutende Silbermengen, die in Kitz- bühel und vor allem in Schwaz domi- nierten. In urgeschichtlicher Zeit wurde im Kitzbüheler Revier nur Kupfer abge- baut, mit dem Silberschürfen begann man im Mittelalter. Als Kaiser Max das Gericht Kitzbühei erwarb, erließ er den Kitzbühel'er Gewerken auf fünf Jahre den Silberwechsel und machte so gewiß den „Anschluß" popu- lär. Mit einer gründlichen Reorganisa- tion des Berg- und Hüttenwesens im neuerworbenen Gericht folgte er der Tradition Sigmunds des Münzreichen, der ja nicht nur ein schlechter Finanz- mann, sondern auch ein begabter Ver- waltungsmann gewesen war, und setzte gleichzeitig die ausgereifte bayerische Verwaltungstradition fort. Kitzbüheis großer Silberrausch be- gann mit der Entdeckung einer riesi- gen Erzader am Rerobichi. Eine köst- lich „unterländische" Legende aus zeit- Der durch die Po'intena'bfaI-irtveibes- serung entstandene Schaden am Pein- tenweg wird durch eine bergseitige. Hangwasserableitung und Aufschtte- rung des beschädigten Wegstückes be- hoben. Diese Pistenverbesserungen und Neu- errichtungen erfordern einen beträcht- lichen Ka'pitalaufwand. Dieser setzt sich aus verschiedenen Kosten wie z. B. Zuwachs- und Hiebunreife,-Entschä- digungen, Grundablösen, Arbeitslöhne, Maschineneins ätzen, Benüt zungsent- schädigungen usw. zusammen. Aus dem Gemeindebudget ist 1969 für diese Maßnahmen vorerst, ein Be- trag von 50.000 S bewilligt. Alle an- fallenden Kosten werden von der Ge- meinde, der Bergbahn und dem Frem- denverkehrsverband zu je einem Drit- tel getragen. Aus dieser Kostendritte- lung ist zu ersehen, daß die Wichtig,- keit zur Schaffung von neuen Ski- pisten und Verbesserungen der beste- henden von den drei Körperschaften voll anerkannt wird. Auch ist es das Bestreben des Pi- stenausse hus:ses, mit allen Anrainern, der Skipisten, die von diesen Maß- nahmen betroffen werden. ein gutes Einvernehmen zu pflegen und für eine reibungslose Abwicklung der Entschä- digungen einzutreten. Diesbezüglich wird sich der Pistenausschuß in den nächsten Sitzungen nur mit Entschä- digungsansprüchen zu befassen haben. Der Ausschuß ist bestrebt, alle noch nicht in die Entschädigung einbezoge- nen Grundeigentümer zu erfassen und für die Leistung von Entschädigungen einen gerechten Schlüssel zu erstellen. Um eine reelle und neutrale Ents ebd.-' digung zu erreichen. werden. diesbe- zügliche Schätzungen durch einen be- ci deten land- und forstwirtschaftlichen Sachverständigen vorgenommen. Es wird in Zukunft jährlich notwen- genössischei Chronik weiß daß sich ein Michael Rainer, ein Christian 'Ga- steiger und ein Georg Brucker auf dem Rückweg von einem Kirchtag be- fanden: „Und weil sie müde und be- trunken waren, legten sie sich unter einem Kirschbaum nieder und schlie- fen chlie fen ein. Jeder träumte von einem gro- ßen Schatz, auf dem er lag, worüber sie sich beim Erwachen gegenseitig erzählten. Dann scharrten sie den Bo- den auf und fanden das Erz." Die Nachricht von den Funder lief durch ganz Europa. Innerhalb weniger Monate wurde das Bichlach zum Dora- do der Knappen. Gewerken und Glücks- jäger. In einem Jahr wurden 600 Schächle auf engstem Raum in die Tiefe getrieben. Sie waren zum Teil technische Wn.nclere'istungcn. Der be- rühmte Heiliggeistschacht erreichte in nur 55 Jahren eine Tiele von 886 Me- tern, stieg demnach 143 Meter unter den Meeresspiegel. Bis zum Jahre 1872,
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