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Samstag, 20. Dezember 1969 iitzbWteiei Anzei.er Seite 2 dig sein, an unserem Skipistensystem zu aTbeiten und die notwendigen Neue- rungen und Verbesserungen vorzuneh- men, so daß die Konkurrenzfähigkeit gegenüber unseren Nachbargemeinden gewährleistet ist. Unsere Na'chbarorte sind ständig dabei, Verbesserungen in großem Ausmaß vorzunehmen. Der Pistena'usschuß bittet daher die Grundbesitzer, wenn geringfügige Grundstreifen in Anspruch genommen werden sollen„ um ihre Zustimmung, Im Saal des Gasthofs Neuwirt in Oberndorf fand am Montag, 8. Dezem- ber die Abschiußfeier des Lehrlings- wettbewerbes 1969 der Tiroler Han- delskammer statt. Kommerrat Ing. Karl Berger stellte in seiner Eröffnungsrede mit Genug- tuung fest, daß durch die Anwesenheit führender Persönlichkeiten des Bezirks als Ehrengäste die Bedeutung dieser Veranstaltung entsprechend unterstri- chen wird. Er begrüßte im einzelnen Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Hans v. Trentinaglia mit Gattin, Nationalrat Paul Landmann, den Bezirksobmann der Handelskammer LA KR Christian Huber, LORR Hans Szekulics, den Lei- ter des Arbeitsamtes Amtsrat Leopold Resner, Schuldirektor Grißmann und die Lehrer der kaufmännischen Be- rufsschule Kitzbühel, Berufsberater Graus, Gendarmerle-Bezirksinspektor Korneter, die Herren des Bezirkswirt- schaftsrates und nicht zuletzt Bürger- meister Höck als Hausherr. Als be- sonders erfreulich konnten eine große Anzahl von Preisträgern und deren Lehrherren willkommen geheißen wer- den. LA Huber würdigte in seiner Fest- da in Böhmen noch tiefere Schächte ge- graben wurden, hielt er den europäi- schen Tiefenrekord. Solche Leistungen wurden mit einfachen Werkzeugen, ohne geologische Kenntnisse und zum Teil unter extremen Bodenschwierig- keiten erbracht. Das Knappenleben war entsprechend gefährlich und hart, aber nicht un- sozial. Die Kitzbüheler Spitzenlöhne führten zeitweise zu einer echten Ar- beitsmarktkrise und lähmten die Pro- duktivität anderer Tiroler Bergreviere. weshalb die Tiroler Landesregierung über Kitzbühel Lohnstopp, aber auch Preisstopp verhängte, um Wucher und Inflation zu dämpfen,. Maximilian si- cherte den Bergleuten den Achtstunden- tag, der von Ferdinand in einem Kol- lektivvertrag, der auch Mindestlöhne garantierte, neuerlich verankert wurde. Wenn im Jahre 1969 eine südafrika- nisch-österreichische Dachgesellschaft am Rerobichi Untersuchungen betrieb. selbstverständlich gegen entsprechende Entschädigung, damit die notwendig- sten Arbeiten in der kurzen Zwischen:- zeit reibungslos durchgeführt werden können. Selbstverständlich danken wir allen jenen Grundbesitzern, die für das vor- genannte Programm so großes Ver- ständnis gezeigt haben.. Somit tragen wir alle hei, das, Niveau und unseren guten Ruf als, Wintersportzentrum zu erhalten und zu verbessern. ansprache die hervorragenden Leistun- gen des gewerblichen Nachwuchses im Bezirk Kitzbühel, der in diesem har- ten Wettbewerb 12 goldene, 69 silberne und 79 bronzene Auszeichnungen er- rang. Diese Erfolge sind ein Merkmal für das hohe Niveau der Lehrlings- ausbildung in Tirol und für den Lei- stungswillen der Jugend. Er betonte, daß nicht alle siegreich sein können. Es ist aber erfreulich, wie viele an diesem freiwilligen Wettbewerb über- haupt mitgetan haben und bereit waren, ihre Freizeit für dieses Kräftemessen zur Leistungssteigerung und Bereiche- rung des Wissens herzugeben. Er be- glückwünschte alle Preisträger zu ih- ren Erfolgen und richtete einen herz- lichen Dank an alle Lehrfirmen, den beim Wettbewerb mitwirkenden Funk- tionären, den Berufsschulen und den Gestaltern der Abschlußfeier für ihre Mitarbeit. Nicht vergessen wurde auch, den Eltern der Lehrlinge zu danken, durch deren Erziehungsarbeit und Op- fersinn es den jungen Menschen erst ermöglicht wird, eine gewerbliche Lei- re zu absolvieren. so ist das ein Beweis für dynamische Weltoffenheit der modernen Wirt- schaft. Um so faszinierender erschei- nen uns im Vergleich die gesellschaft- lichen Schöpfungen des frühesten Ka- pitalismus der Neuzeit, etwa die gror- ßen Bergwerksgesellschaften, die im 16. Jahrhundert am Bichiach wie in anderen Tiroler Revieren spekulierten und produzierten. 1544 kam es zu ei- nem Vertrag der führenden Gesell- schaften, die Reviere zu vereinigen und gemeinsam nur noch elf interes- sante Schächte zu bearbeiten. Dieser Vorgang ist auch heute ein primäres Rezept gegen die Krise eines wichtigen Wirtschaftszweiges. Allerdings konnten damals solche Fusionierungsmaßnah- men die Dekadenz des Kitzbüheler Bergbaues nicht aufhalten, in die er nach einem kurzen, ungeheuer hek- tischen Boom geraten War. Ursache der, Depression war nicht nur der ver- siegende SF1 bersegen, sondern man der gewerblichen Jugend gebührend erwähnt werden, hielten noch BH Hof- rat Dr. v. Trentinaglia, NR Landmann, Arbeitsamtsleiter AR Resner, Berufs- schuldirektor Grißmann und Bürger- meister Höck. Mit viel Freude und unter gewalti- gem Beifall aller Teilnehmer empfingen aus den Händen des Bezirkshaupt- mannes und des Kammerobmannes LA Huber die Preisträger ihre Auszeich- nungen und Diplome. Bei der anschließenden Jause ent- wickelte sich noch eine fröhliche Stim- mung, die von den flotten Klängen der „Kirchdorfer Buarn" bestens gefördert wurde. Der Lehrlingswettbewerb 1969 und dessen Abschlußfeier haben wieder ein- mal bewiesen, daß unsere gewerbliche Jugend den Sinn für Tüchtigkeit und Leistung erfaßt hat. Dieses Ziel weiter zu verfolgen, ist eine vornehme Auf- gabe der Kammer der gewerblIchen Wirtschaft. Die Medaillengewinner: GOLD: Sektion Gewerbe: Installateur: Franz Hirschmann, Kirchdorf, Lehrbetrieb F. Hirschmann, Kircadorf Herrenkleidermacher: Christine E g g e r, Fieberbrun.n Nr. 545. Lehrbetrieb H. Obholzer, Fieberbrunn ‚Maschinstricker: Katharina Hain, Hochfilzen, Lehr- betrieb S. Scheiber, St. Johann. Feinmechaniker: Andreas Koch, Kitzbühel, Lehrbetrieb G. Gruber, Kitzbühel. Spengler: hatte angesichts der riesigen Gewinnei aus fündigen Schächten wahnsinnig fehlinvestiert und falsch spekuliert. Die Konjunktur hatte sich zu Tode überhitzt. So das wirtschaftliche und gesell- schaftliche Drama des Kitzbüheler Sil- bersegens. Regisseur war ein unerhört kühner Kapitalismus und alle ideellen und materiellen Kräfte'einer Zeiten- wende spielten ihre Rollen.. In den sechziger Jahren des 16. Jahrhunderts war es mit Glanz und Größe des Rero- bichis dahin. Die Tiroler Landesregie- rung mußte den Kitzbüheler Gewer- ken unter dem Titel „Gnad und Hilf" Zuschüsse leisten. Wer glaubt da noch, daß die Krise des österreichischen Bergbaues eine moderne Erfindung" ist! In bescheidenerem Umfang wurde der Bergbau auf der Basis der Kupfer- lagerstätten am Bichlach bis in unser Jahrhundert weitergeführt. Abschluß des Lehrlingswettbewerbes 1969 Kurze Ansprachen, in denen der Heinrich Grüridha.mmer, Kirchberg, Fleiß, das Können und die Leistung Lehrbetrieb M. Schweiger, Kirchberg.
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