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Seite 26 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 20. Dezember 1969 Thomas G r e d 1 e r, Kirchberg, Lehr- betrieb J. Obermüller, Kirchberg. Ulrik W 1 m m e r, Fieberbrunn, Lehr- betrieb A. Huetz, Fieberbrunn. Sektion Handel: Drogen: Rudolf Salvenmoser, Lehrbetrieb K. Plamoser Brennstoffe: Christian Brandstätter, Waidring, Lehrbetrieb Polin & Sohn, Kitzbühel. Häute, Felle, Leder: Renate F r e u n d, Kelchsau, Lehrbetr. C. Ritsch, Hopfgarten. Juwelen, Gold- und Siiberwaren, Uhren: Peter 0 r t n e r, Kitzbühel, Lehrbetrieb F. Lamberty, Kitzbühel. Verkauf von Baustoffen: Margit E x e n b e r g e r, Kitzbühel, Lehrbetrieb D. Widfloser, Kitzbühel. Johann 5 ehre d e r, Going, Lehrbetrieb Dipl.-Ing. Dr. L. Meise, Kitzbühel. Mechaniker gew.: Christine K i e b a c h e r, St. Johann, Lehrbetrieb Alpen-Oelfeuer. St. Joh. Kfm. Lehrling d. Bekleidungsindustrie Annnemarie F u c h s, St. Johann, Lehr- betrieb Kibek-Sportalm, Kitzbühel. Sektion Industrie: Betriebsschlosser: Christian S e 1 w a 1 d, Hochfilzen, Lehr- betrieb OeAMAG Hochfilzen. Betriebselektriker: Stefan F 1 e c k 1, Fieberbrunn, Lehr- betrieb OeAMAG Hochfilzen. Erwin Müllauer, Leogang, Hütten, Lehrbetrieb OeAMAG Hochfilzen. Kupferkies, Buntkupferkies, Bornit, Kupferglanz, die alle von wirtschaft- lichem Interesse sind. Daneben findet man Pyrit, der als ältestes Mineral auftritt. Im Erzträger wurden häufig Pseudo- morphosen der Titanminerale Anatus/ Rutil neben Titanstaub und Graphit gefunden. Quarz, Eisenkarbonat, An- hydrit, Schwerspat und Gips sind die Begleitminerale der Erze. Der Ver erzungsvorgang bestand in einer Durchtränkung mit Uebergängen von engbegrenzter Gangfüllung bis zur diffusen Imprägnierung. Die metall- bringenden Lösungen konnten sich in einer stark zerrütteten Zone in An- lehnung an eine Ostnordost-Struktur bzw. Mylonitzone absetzen. Die Vererzung ist nicht in einem Zuge erfolgt. Zuerst wurde der Schwe- felkies ausgeschieden. Nach seiner Bil- dung ist eine Bewegungsphase einge- treten: die Zertrümmerung lebte wie- der auf. Dann kamen das wegen seines Silbergehaltes wichtig gewordene Fahl- erz, der Kupferkies usw. zum Absatz. Alle diese Vorgänge erfolgten im Zu- sammenhang mit der alpinen Gebirgs- Damenschneider: Margit Au b e r g e r, Kitzbühel, Lehr- betrieb Zavratsky & Co., Kitzbühel. Barbara P r o f a n t e r, Kitzbühel, Lehr- betrieb Zavratsky & Co., Kitzbühel. Maschinstricicer: Sektion Verkehr: Kellner: Johann P e r n t h a 1 e r, Niederwölz, Lehrbetrieb Grandhotel, Kitzbühel. Koch: Arnold Da b er n i g, St. Veit a. d. Glan, Lehrbetrieb Hotel Postkutsche, Kitzb. Pesendorf Ein Grenz- und Gebietsstreit im Jahre 1655 Im Jahre 1655 kam es zu einem Grenz- und Gebietsstreit zwischen den Landgerichten Itter und Rattenberg. Der Streit entstand deshalb, weil man in Niederau (Wildschönau) vier Söll- häuser jenseits des Marchbaches auf die salzburgische (Hopfgartner) Seite hinübergebaut hatte, auf den Boden der Weide Reischach, von welchen Häusern beide Herrschaften (Salzburg und Tirol) Steuer verlangten. Zur Beilegung des Streites erkundigte sich Christof Riedl als salzburgischer Verwalter des Pfleg- und Landgerich- tes Itter im Jahre 1655 bei Stefan Weiß, Gerichtsdiener der Schranne Kundi (umfassend die Hapt- oder Haupt- mannschaften Wörgl, Liesfeld, Kundi, bildung in der Kreidezeit (100-140 Mio Jahre) und im Tertiär (10-70 Mio Jr.). Der H e r d der hydrothermalen me- tallführenden Lösungen, die zur Bil- dung der Lagestätte Rerobichi geführt haben, ist unbekannt. Eine auf den ersten Blick über- raschende Besonderheit ist das für ei- ne Erzgrube seltene Auftreten von 5 a 1 z a s s e r. Mit den Mineralien An- hydrit und Gips scheint hier irgendwo in der Nähe ein noch unbekanntes Steins alzvorkommen vergesellschaftet zu sein. Das im Bergbau Rerobichi inmitten der Süßwasser ausgetretene Salzwasser wurde in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts einige Jahre zu Kochsalz versotten. Die Alten begannen mit der Erz- gewinnung stets an den Ausbissen der Lagerstätten. Von hier aus verfolgten sie das Erz mit ihren Einbauen. Sie riskierten keine ins Ungewisse getrie- bene Stollen von der Seite her. Die Situation der steil In die Tiefe zie- henden Lagestätte am Rerobichi nö- tigte zum Schachtbau. Die bekanntesten Tagschächte waren: 645m Fuggerbau-Hauptschacht, nahe Niederau, Oberau, Auffach und Thier- bach). Dieser wies ihm die Forst- knechtsordnung vom Jahre 1645 vor, worin es heißt: „Der Vorst gehet und fangt sich an zu Wörgl an der Pruggen in des Dorfis gelegen, danach in den Marchpach und Bessendorff an die Planken." Die Niederauer wiesen dagegen dar- auf hin, daß der Marchbach gegen Mit- tag (Süden) seinen Namen verliere und daß sie das Reischach „von unfürdenk- lich Jaren riebig (ruhig) inngehabt und genossen hätten". Darüber schloß Riedl, er „vermeine, die salzburgische Gerichtsbarkeit reiche hinein an den Marchpach, alwo zween Päch (Marchpach und Schranpach) zu- sammenrinnen und hinauf bis an die Plankhen, alda iezt (jetzt) ein Zaun steet und das Pachi herbeirinndt, der Roßpach genannt. Die Wun und Waidt, aber auch Holz und Holzwax (auf dem Reischach) kinne gleichwol den Erz- fürstlichen Unterthan (Tiroler) zuestän-. dig sein und verbleiben". Die Reischach blieb dann den Nieder- auern als Weide, Grund und Boden, und die daraufstehenden vier Häuser - Reischbichl, Schusterhäusl, Grub und Kohlerhäusl - zu denen später ein fünftes - Neuhäusl - kam, gehörten zum Gericht Itter. Das alte Grundbuch der Steuergemeinden Grafenweg und Penningberg erwähnen die fünf, vorher tirolisch gewesten Häusl auf dem Reisch. Ein sechster - die Holztrat - wurde erst vor einem Jahrhundert erbaut. Heute sind die „Häusler" auf dem Reisch Kleinbauern. Die Flur Reisch reicht vom Roß-, March- und Schranbach bis an die Felder der Güter westlich der Reither Ache, südlich von Unterastberg. 659m Reinanken- oder Nikolausschacht nahe östlich der Reither Ache, süd- lich von Reinachen. 543 m Ruedlwald-Schacht, südöstlich von Hautzenberg. 692 m Gsöllenbau-Schacht, südwestlich von Bergschmied. 706 m St.-Michael-Schacht, südlich vom Bergschmied bzw. 220 m westlich der Rerobichler Kapelle. 886m St.-Notburga- oder Heiliggeist- Schacht, 45m südöstlich der Rero- bichler Kapelle. 854 m Goldene Rosen- oder Daniel- Schacht, nordwestlich von Oberndorf 277 m Rosenberg-Schacht, nordnord- westlich von Oberndorf. Demnach war der Heiliggeistschacht der tiefste Einbau des Re;robichls. Er reichte 140m unter den Meeresspiegel. Bis zum Jahre 1872 blieb er auch der tiefste Schacht Europas. Erst da- mals stieß man im Blei- und Silber- bergbau zu Pribram in Böhmen in noch größere Tiefe vor. Außer den großen Tagschächten, die der Förderung dienten, bestanden noch Kirchberg, Anna T r e f f e r, St. Johann, Lehrbetr. Kirchberg. A. Pichler & Co., Kitzbühel.
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