Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 12 - Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 21. Dezember 1968 spiel sind im Jahre 1964 in 1082 Betrie- ben 244 Mio Schilling investiert wor- den. Nach groben Schätzungen dürften im Jahre 1968 Investitionen in der Hö- he von rund 290 Mio Schilling vor.- genommen werden. Mit diesen Ziffern wollte ich nur in Erinnerung rufen, in welchen Grö- ßenverhältnissen der Handel im Ver- gleich zu anderen Wirtschaftszweigen steht bzw. wie er einzuordnen ist. Einfach dargestellt bedeutet es, daß der Tiroler Handel jeden zwölften Schilling für das Tiroler Volkseinkom- men aufbringt. Außerdem, daß er für die unselbständig Erwerbstätigen je- dem neunten Arbeitsplatz bietet. Es steht also dafür, über die der- zeitige Lage in diesem Wirtschafts- zweig etwas zu sagen und zu den dort, erkennbaren Strömungen Stellung zu nehmen. Im Handel Tirols gibt es sowohl branchenmäßige als auch ‚regionale Unterschiede. Während beispielsweise der Mineral- ölhandel, der Tabakhandel, der Parf ü- meriewarenhandel sowie der Handel mit Möbeln, der Handel mit Brennstof- fen, der Elektrowarenhandel und der Handel mit optischen und feinmecha- nischen Geräten eine befriedigende Be- schäftigung aufweist, hat sich gegen- über dem Vorjahr die Situation im Textilhandel, im Papierhandel, im Uh- aber auch in heute unscheinbaren Dorf- kirchen des Brixen- und Leukenthales. Im Jahre 1620 wanderte in Kitzbühel ein Maler zu. Andreas Feistenberger wurde sein Name in die Bürgerliste eingetragen, als er sich vom Magi- strat das Bürgerrecht kaufte. Als er 1652 starb, hinterblieb sein Sohn Be- nedikt. Von ihm stammt der Hochaltar der Pfarrkirche von Kitzbühel, die 1435 erbaut wurde und dem heiligen An- dreas geweiht ist. Der wunderbare Altarbau gehört zu den künstlerischen Kostbarkeiten, bereichert durch das meisterhafte Gemälde des ungarischen Malers Johann Spielberg. Der Berg- werksisegen vom Röhrerbühel hat Men- schen aus aller Welt in das Tal der Großache gelockt und war auch für die Kunst nahrhaft. Der majestätische Hochaltar ist ganz in Gold und Schwarz gehalten. Auch Benedikt Feistenberger hat seine Kunst weiter vererbt. Sein Sohn Andreas, nach dem Großvater benannt, wurde 1746 in Kitzbühel geboren. Er hat zuerst in der Werkstatt seines Va- ters gelernt, doch wurde ihm die Hei- mat zu eng und so wanderte er die Reichsstraße hinaus zu den Hochstiften am Chiemsee und weiter nach Mün- chen, wo er gestorben ist. Bei seinen Kunststudien in der bayerischen Metropole, vornehmlich der Arbeit in Marmor, Holz und Elfenbein zugetan, hatte er Glück. Seine Bildwerke finden ren- und Eisenhandel sowie im Ma- schinenhandel abgeschwächt. Besonders kritisch ist die Situation teilweise im Lebensmittelhandel. Bezirksweise betrachtet ist die Han- delstätigkeit in Imst, Innsbruck-Land, Kitzbühel, Kufstein, Landeck sowie in Reutte und Schwaz gegenüber dem Vorjahr verbessert worden, in Lienz und in der Landeshauptstadt Innsbruck dagegen zurückgegangen. Ich darf aufmerksam machen, daß die Dienstleistungen des Handels von Jahr zu Jahr größeren Belastungen ausgesetzt werden. In bestimmten 2992 mien ist die Lagerhaltung und die Sor- timentsgestaltung überaus schwierig, weil im Gefolge des technischen Fort- schritts immer neue Artikel auf den Markt kommen bzw. von den Kunden verlangt werden. Der Handel stellt sich hier gewisser- maßen als Vermittler zwischen den Wünschen und Bedürfnissen der Haus- halte sowie der gewerblichen Verbrau- cher und den Produktionsbetrieben: Er nimmt in einem Fall Anregungen und Wünsche entgegen, auf der anderen Seite bietet er Uebersicht und Infor- mation. wir in bayerischen Kirchen und Ka- pellen; am herrlichsten überliefert aber im Hochaltar der Theatinerkirche in München, der den vier lateinischen Kirchenvätern gewidmet ist. Die beiden Brüder Anton und Josef Feistenberger, ebenfalls in Kitzbühel zur Welt gekommen, gingen in die Kaiserstadt nach Wien, wo der eine 1722, Josef 1735 gestorben ist. Kostbar- keiten aus ihrer Hand begegnen wir in den Museen der Donaustadt. Be- rühmt wurde auch ein Neffe des An- dreas Feistenberger, der 1695 in Kitz- bühel geborene Simon Benedikt. Er lernte zuerst beim berühmten Roth- mayr in München, kehrte aber später dem bayerischen Hof den Rücken, um in Wien an der Akademie weiter zu studieren. Lange behagte es dem Si- mon allerdings nicht in der Fremde. Er kehrte nach Tirol zurück und ließ sich in Rattenberg nieder, wo er auch 1759 verstorben ist. Als Freskomaler ist sein Ruf in der Kunstgeschichte aus- gezeichnet. Er hat im Dom zu Passau gemalt. Doch verschmähte er auch das Kleine und Geringe nicht, und so kön- nen heute noch viele Tiroler Kirchen auf die Kostbarkeiten aus seiner Werk- statt mit Stolz hinweisen, wie die Pfarrkirche von Rattenberg. St. Ul- rich am Pilersee, St. Johann, Kirch- dorf, Reith, Kirchberg, Oberndorf, Joch- berg, die alten Kirchen in Brixen und Ellmau. Kunstkritiker bemängeln al- In diesem Zusammenhang ist gerade auf die Notwendigkeit eines fachlichen Nachwuchses hinzuweisen. Dieser Nach- wuchs soll aber nicht nur aus den kaufmännischen Berufsschulen kom- men, sondern auch von den Handels- schulen und Handelsakademien der Wirtschaft zur Verfügung gestellt wer- den. An dieser Stelle möchte ich grund- sätzlich jene Wünsche begrüßen., die darauf abzielen, die Schulungsmöglich- keiten zur fachkundigen Ausübung des Handelsberufes in den wichtigsten Or- ten dieses Landes einzurichten bzw. auszubauen. Selbstverständlich kann das nicht so weit gehen, daß jede Dorfgemeinde ihre Handelsschule wünscht; es kann jedoch auf Dauer nicht befriedigen, wenn in gewissen Bezirken z. B. die Räumlichkeiten und Einrichtungen der kaufmännischen Berufsschulen im ar- gen liegen oder daß fallweise nicht einmal eine Handelsschule geschweige denn eine Handelsakademie zur Ver- fügung steht. Für den Bezirk Kitzbü- hel muß ich hier den dringenden Wunsch für die Errichtung einer Han- delsschule oder Handelsakademie de- ponieren. Ich erinnere daran, was ich bereits bei der Generalrede angedeutet habe, daß die starken Geburtsjahrgänge (1965 bis 1967) gerade für die Bewälti- gung der kaufmännischen Berufsaus- lerdings, daß den Fresken lix Eilmau jene barocke Wucht und Schwere fehlt, die für Simon Benedikt Feistenberger besonders in seiner Schaffensperiode von 1740 bis 1750 kennzeichnend sind. Es fehlten auch die bei ihm häufig ver- tretenen Farbtöne in Blau und Grün. So ist anzunehmen, daß Feistenbergers kostbare Fresken in Elimau nachträg- lich übermalt und statt verbessert ver- schlechtert worden 'sind. Auch Stuhl- felden Im Pinzgau und die Frauen- und Michaelskapelle in Kitzbühel sind mit seinen Werken ausgezeichnet. Doch zurück zur Pfarrkirche von Kitzbühel. Die Nachrichten über eine Pf arre am Ort reichen bis in das Jahr 1180 zurück. Das Schicksal, das Simon Feistenberger in Elimau widerfuhr, hat ihn auch bei seiner Kunst in der Ge- burtsstadt betroffen. Dias Fresko im Langhaus der Kirche ist bei der Re- staurierung des Jahres 1860 durch eine Malerei von Josef Gold arg vermin- dert worden. In der Taufkapelle rechts neben der Kirche ist ein richtiger Fei- stenberger erhalten geblieben. Die so- genannte „Rosa"kapelle ist ein Bau mit gotischem Netzgewölbe und sehens- werten Stukkaturen aus der Zeit des Rokoko. Das Deckengemälde Simon Benedikt Feistenbergers verherrlicht in leuchtenden Farben die Dominikaner- heilige Rosa von Lima. Die Dominika- ner missionierten das Goldland Peru und hatten die unangenehme Aufgabe,
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