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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 3. Februar 1968 und der Lifts geschaffen. Die Bergbahn KG bietet im heurigen Winter neue Attraktionen und ist sohin für den gro- ßen Konkurrenzkampf gerüstet. Pi- stendienst und Bergrettung sind ausge- zeichnet besetzt; diese Einrichtungen sind genauso wichtig wie die Seilbahn selbst. Der Winter 1967 brachte 168.808 Näch- tigungen gegenüber 161.729 im Winter 1966. Gut zwei Drittel, nämlich 111.420, entfielen auf Konzessionsbetriebe; ein deutlicher Beweis, daß die Wintergäste mehr Wert auf Komfort legen. Die Nädhtigungsziffern der beiden vergangenen Wintersaisonen: 1967 1966 Dezember 22.161 20.601 Jänner 42.795 41.481 Februar 53.747 52.070 März 47.172 40.809 April 2.933 6.768 Reihenfolge der Nationen: Deutschland 103.386 101.391 Oesterreich 19.321 18.116 Dänemark 13.089 13.559 Holland 7.797 6.784 Belgien 6.162 6.133 Schweden 4.655 1.784 Berlin 3.527 3.355 England 3.527 4.571 Amerika 1.913 2.082 Unter den großen Wintersportorten Ti- rols nimmt St. Johann den siebten Rang ein. Daran wird sich auch in Zukunft mit Bezug auf das Verhältnis zur Bet- tenkapazität nichts ändern. Das wich- tigste ist ja die Ausnützung der Betten. Einen interessanten Aufschluß gibt nachstehende Tabelle über die prozen- tuelle Ausnützung der gewerblichen Betten von führenden Fremdenver- kehrsorten Tirols. Die erste Zahl drückt die vollbelegten Tage aus und die zwei- te den Prozentsatz: Galtür 76,6 42,6 0/o Seefeld 71,9 39,9 0/0 St. Anton 69,0 38,3 o Wildschönau 66,9 37,2 0/ 0 Berwang 66,1 36,7 0/0 Lermoos 64,1 35,6 °/o Tux 64,0 35,5 St. Johann 61,0 34,1 o o 13. Kirchberg 55,7 30,0 o o 16. Kitzbühel 50,0 27,0 °/o Rückblick auf die Sommersaison 1967 Im Sommer 1967 wurde dann aber auch tatsächlich die Frequenz des Vor- jahres nicht mehr erreicht. Sie sank von 227.113 im Sommer 1966 auf 224.046 herab. Die Gründe hiefür waren vielseitig: Die angespannte Wirtschaftslage in Deutschland, die Konkurrenzangebote aus Osteuropa und jene aus dem Mit- telmeergebijet. Hinzu kommt die stei- gende Lust des Publikums, mittels bil- liger Charterflüge ferne Länder zu be- reisen. Die Flugpauschalreisen Sind auf das Doppelte angewachsen und es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß sich die Flugreisen noch vermehren wer- den. Die Angebote zu Charterflügen drücken ein beängstigendes Preisniveau aus und der Ankauf von Ferienhäusern. Wochenendhäusern und Ferienapparte- ments zieht immer weitere Kreise; auch die Zunahme der Wohnwagenreisenden darf nicht übersehen werden. Diese Momente zeigen, daß im kom- menden Sommer mit einer ungeheu- ren Konkurrenz zu rechnen sein wird und es aller Anstrengungen bedarf, die- ser Entwicklung mit Erfolg entgegen- zutreten. Im Inland selbst ist eine wah- re Schwimm- und Hallenbäderwelle festzustellen. Die Orte überbieten sich in solchen Anlagen; auch hier ist die Konkurrenz zu zählen. Im alten Sommer war es besonders der Juli, der Rückgänge bis zu 14 Pro- zent brachte und hiervon waren be- sonders größere Orte betroffen. Trotz aller Meldungen verlief bei uns die Sommersaison letzten Endes besser, als dies die Meldungen einiger Orte ver- muten ließen. Wir können doch mit Genugtuung auf die Statistik blicken und auch zufrieden sein. Der Gesamt- rückgang belief sieh auf nur etwas mehr als ein Prozent - also weit von einer Krise entfernt - und schuld daran war ausschließlich der Besucher- rückgang aus Deutschland. Die Nächtigungsziffern der beiden vergangenen Sommersaisonen: 1967 1966 Mai 8.717 6.693 Juni 33.855 35.103 Juli 65.895 69.942 August 84.517 85.234 September 28.071 26.429 Oktober 2.991 3.712 224.046 227.113 Winter 1966-67 168.808 161.729 Jahresfrequenz 1967 392.854 388.842 Der Anteil der Nächtigungen in der Privatzimmervermietung betrug 96.209, ist also prozentmäßig etwas höher als im Winter. Die Reihenfolge der Nationen: Deutschland 149.485 160.854 Dänemark 19.938 17.201 England 13.176 9.448 Oesterreich 11.450 9.804 Belgien 9.771 9.817 Holland 7.248 7.177 Berlin 4.941 5.441 Frankreich 2.853 3.211 Schweden 1.696 891 Die Reihenfolge der besten Sommer- Orte Tirols: Innsbruck-Igls 734.729 Mayrhofen 425.146 Seefeld 405.187 Kitzbühel 271.784 Eben-Maurach-Pertisau 249.772 St. Johann 224.046 Die Situation im Fremdenverkehr zwingt uns zu ständiger Beobachtung und zwingt uns auch in der Wahl un- serer Werbung klug zu sein, um das geeignete Ziel zu treffen. Der von uns gepflegte Kontakt mit 40 Auslands- vertretungen, die Belieferung von über 2000 Reisebüros mit unserem beliebten Werbematerial (1360 Reisebüros allein in Deutschland) und die Teilnahme an erfolgversprechenden Insertionen geben uns die Möglichkeit, dem Publikum die Vorzüge unseres Ortes, im Som- mer wie im Winter, vor Augen zu führen. Die uns hiefür zur Verfügung stehenden Mittel sind jedoch gering. Unsere Reise mit der fröhlichen Sängerschar nach Luxemburg, wel- cher dank der ausgezeichneten Dar- bietungen des Chores ein voller, kaum zu übertreffender Erfolg beschieden war, hat uns ebenfalls bereits zusätz- liche Gäste ins Land gebracht und dem Namen „St. Johann" mehr Glanz ver- liehen. Sehr erfolgreich war auch die Hollandreise der Brauchtumsgruppe „Edelraute" unter der Leitung von Willi Gantschnigg. Diese Gruppe hat ihr Bestes gegeben und war daher werbemäßig hoch einzuschätzen. Die endlich durchgeführte Sanierung verschiedener Straßen innerhalb und außerhalb des Ortes ist für den Som- merverkehr von enormer Bedeutung; an dieser Stelle sei den Initiatoren be- stens gedankt. Als zusätzliche Attrak- tion von St. Johann wurde der Hil- scherpark saniert. Diese Anlage ist sehr schön geworden und bringt den Gast zum genußreichen Verweilen. Die großen Anstrengungen der Berg- bahn Kommanditgesellschaft beim Bau neuer Lifts, beim Erweiterungsbau der Standseilbahn und durch Anschaffung der Pistenmaschinen sind ein weiterer Marktstein in der Entwicklung unseres Ortes. Wir müssen uns vor Augen halten, daß wir nur dann erfolgreich im Ren- nen bleiben können, wenn wir den Gast zufriedenstellen können. Das Ka- pital, die Ware, die wir anzubieten ha- ben, das ist die schöne Landschaft, die schönen Berge, das grüne Hügelland mit den Wäldern, die gesunde Luft und all die Einrichtungen, die von öf- fentlicher Seite und von Seite der Be- herbergungsbetriebe geschaffen wur- den. Zum „Kapital" gehört aber auch das Ortsbild, der Name Tirol und der Mensch selbst, dem die Gabe ver- liehen wurde, mit dem Gast einen herzlichen Kontakt zu pflegen. Diese Vorzüge, die aber in Tirol vielerorts zu finden sind, haben den wichtigen Faktor zur Voraussetzung, nämlich den Gast so zu bedienen, daß Preis und Leistung im Einklang stehen. Der un- zufriedene Gast ist die schlechteste und der zufriedene die beste Werbung. Der Bericht des Obmanns wurde von der Versammlung mit Zustimmung zur Kenntnis genommen. Ebenfalls die Jahresrechnung 1966, welche von Kas- sier Karl H o f 1 n g e r vorgetragen wur- de. Auf Antrag der Rechnungsprüfer erfolgte die einstimmige Entlastung.
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