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Seite 8 KitzbÜheler Anzeiger Samstag, 2. März 1968 St. Johanner Krenwurz 1968 Herausgegeben vom Skiklub St. Johann. erhältlich in den Geschäften St. Jo- hanns und in der Papierhandlung Hans Tscholl, Kitzbühel. Eine Kostprobe! UNSER KREN HAT VIELE FEINDE Botanischer Beitrag aus dem neuen Marktbuch Im Frühjahr wenn der Kren soll sprießen. die Bäche in die Keller fließen, die Wasser steigen auf vom Grund und lecken an der Fässer Spund. Mancher Gulli nicht mehr schluckt, was der Schlauch vom Keller spuckt. Drum ist in diesem Krenwurzjahr in St. Johann der Kran so rar. Denn als das Wasser war gesunken. warn die Setzlinge ertrunken, im Frühbeet ist die Saat erfroren, die zum Export war auserkoren. Die Nachsaat, etwa 1000 Pflanzen, trat ein frecher Dieb in Fransen, der von Pfaffenschwendt heraus dem Grünzeug machte den Garaus. Eingeschleppt von der Hochfilz war tückisch noch der Wurzelpilz, schließlich gab ihm noch den Rest die Brixentaler Wurzelpest. Ein Wurzelkren-Vernichtungssitz gegründet wurde nun in Kitz, wo man durch lange Gil1esc.hläuche verbreiten will die Krenwurzseuche. Auch war die letzte Flugzeugdüngung eine Krenwurzdung-Mißlingung, denn Geschmack und gute Würze vertragen keine Kuhmiststürze. So ging das letzte Pflänzelein durch diese Schicksalsschläge ein. Vom Nachbarn verschmäht, verspottet, war der Kren fast ausgerottet. Doch sieh, er hat nicht ausgeblutet, denn dort, wo man ihn nicht vermutet. am Sportplatz auf der Aschenbahn fing der Kran zu sprießen an. Auf Bahnen, wo kein Sportler läuft, das Unkraut in der Lack' ersäuft, findet meses 3, eltne Kraut das Nährsalz, das der Kren verdaut. Denn nur auf hartgewalztem Boden kann den Kran man richtig roden, wo alle andern Kräuter sterben trotzt die Krenwurz dem Verderben. Die Nachricht schlug nun ein wie Blitz im nachbarlich Vorort Kitz, von Kitzens Katharinenturm läuteten die Glocken Sturm. In Fieberbrunn ging die Sirene, sie waren voller Rachepläne, nur Oberndorf und auch die Reither waren wieder etwas gescheiter. In Schwendt vom neuen Feurwehrhaus ruckten alle Wagen aus, voll mit Krenvertilgungsgift bis sie fast der Herzschlag trifft. Und sie vernehmen voller Blässe, daß in New York die Krenwurzmess!e unsern Kran hat hingestellt, als den besten dieser Welt. St. Johanner Züchtergeister wurden wieder Krenwurzmeister und mit allen Goldmedaillen können sie nach Hause eilen. Und Oberndorf und auch die Reither beliefern wir mit Krenwurz weiter, sie sind doch selbst auch zähe Streiter und brauchns für die Gastarbeiter. Heißwasser im Hallenschwimmbad Eine Leserzuschrift Von der Jubiläums-Jahreshauptversammlung 00 der Schutzenkompanie Brixen im Thale Die Schützenkompanie Brixen i. Th. feierte im Rahmen einer sehr gut be- suchten und festlich organisierten Jah- reshauptversammlung das zehnjährige Bestandsjubiläum. Aus diesem Anlaß wurde die Schützenversammlung im neuen Saal des Hoferwirtes zu einem Ehrenabend für die Gründungsmitglie- der. Die Bundesmusikkapelle Brixen i. Th. unter der Stabführung des Ka- pellmeisters Thum gab dem musikali- schen und feierlichen Auftakt dazu. Der Landeskurat der Tiroler Schüt- zenkompanien 11w. Provinzial P. Bo- nifaz Madersbacher, Bundesmajor Na- giller und der Bürgermeister der Ge- meinde Brixen A. Schermer nahmen an der Festversammlung teil. Aus dem Jubiläumsbericht „10 Jahre Schützenkompanie Brixen i. Th." war eine sehr erfreuliche Aufwärtsentwick- lung und aktive Tätigkeit zu entneh- men. Nicht nur die Anzahl der Aus- rückungen, Feste und Veranstaltungen, sondern die glaubensfeste Haltung und überzeugende Treue zu diesem an sich kleinen Traditionskörper wurden bei den Ansprachen besonders betont. Der Landeskurat Prov. P. Madersbacher hielt Rück- und Ausschau im ver- pflichtenden Leben des Tiroler Schüt- zenwesens. Schützenmajor Nagiller nahm nach seinem ausführlichen Re- ferat „das Schützentum einst und jetzt" Ehrungen und Auszeichnungen vor. Die Fahnenmutter Maria P i rk er und die Fahnenpatin Anni S c h e r m e r erhielten in Würdigung der sehr ver- ständnisvollen Unterstützung der Schüt- zenkompanie Brixen in den zehn Auf- baujahren den „Ehrenkranz" des Bun- des der Tiroler Schützenkompanien. Der Schützenhauptmann Toni 5 t e g. m a y r wurde mit der „Silbernen Ver- dienst-Medaille" und der Gründungs- obmann Alois 5 ei wald mit der „Bronzenen Verdienst-Medaille" aus- gezeichnet. Die Gründungsmitglieder Alois Sei- wald, Toni Stegmayr, Josef Strasser, Alois Hetzenauer, Matthias Salven- moser, Michael Hechenberger und Karl Sanfter erhielten ein sehr sinnvolles Ehrenzeichen mit dem goldenen Kranz, das den Väterglauben und den alt- hergebrachten Schießsport symbolisie- ren soll. Auch die begehrten Schützen- schnüre in Gold, Silber und Grün wur- den in würdiger Form an die „Bri- xener Meisterschützen" überreicht. So- gar die Kompaniemeisterschaft wurde ausgetragen und dabei folgende Mei- ster ermittelt: 1. Josef Strasser, 2. Jo- sef Hofer und 3. Hermann Ermer. Die Jubiläumsversammlung der Bri- xener Schützen nahm einen recht sach- lichen und erfolgversprechenden Ver- lauf. Bürgermeister A. Schermer freute sich in seinen Dankesworten über die- ses eindrucksvolle Schützenjubiläum, besonders aber über den Gemein- schaftsgeist der Musik- und Schützen- kameraden in seiner Gemeinde. Sehr geehrte Redaktion! Erlauben Sie mir bitte, daß ich mich mit Ihrer lie- benswürdigen Vermittlung an die Kur- und Moorbad Kitzbühel AG wende, um dieser folgenden Vorschlag zu unterbreiten: Ich gestatte mir vorzuschlagen, daß das Wasser des Hallenschwimmbades im hiesigen Kurhaus wöchentlich ein- oder zweimal, vielleicht am Vormittag, auf 30 Grad Celsius erwärmt werde. Es gibt eine große Anzahl von Leuten, die an Rheuma, an Arthritis und an Babyausstattung Kinderwagen bei NW«" Feai., . Johann ähnlichen Beschwerden leiden, und auch viele ältere Leute, die nur dann schwim- men können, wenn das Wasser ent- sprechend warm ist. Ich glaube sogar, daß es so manche Leute gibt, die mit Vorliebe nach Kitzbühel kommen wür- den, um solche warme Schwimmbäder genießen zu können. Sonst gehen sie - wie ich zum Beispiel im Sommer - nur aus einem ähnlichen Grund nach Badgastein. Da die jungen Leute vormittags mei- stens Sport betreiben, benützen sie das Schwimmbad sowieso eher am Nach- mittag, und bis dahin kann das Wasser wieder abgekühlt werden. Hochachtungsvoll: P. v. H., Gesandter in Ruhe, dzt. Haus Herold, Kitzbühel.
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