Kitzbüheler Anzeiger

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P. b. b. Erscheinungsort und Verkzgspostamt 6370 1< i t z b ii h e 1 Samstag, 22. März 1969 Pre:s 1.50 Sc1.ilIin, Jahresbezugsgebühr 70.— Shil1ing 20. Jalugang, Nr. 2. Sa., 22. Lea So., 23. Otto Mo., 24. Ga3riel E. DL, 25. Mariä Vcrk. Mi., 26. Emanuel Do., 27. Rupert Fr., 28. Guntram, Elfriede Aus dem Kitzbüheler Rathaus Pfarrseelsorge Kitzbühel „Der Pfarrgemeinderat" Einführung und Vorarbeit zu einer Konstituierung Die Synode der Erzdiözese Salzburg im Herbst 1968, welche sich in Ver- bindung mit dem II. Vatikanuni die Verwirklichung der lebendigen Chri- stengemeinde zur Aufgabe gestellt hat, hat dem Laien in der Kirche das Mit- reden, Mitarbeiten und Mitverantwor- tn eingeräumt. Zu diesem Zweck soll als kolle- giale Leitung der Pfarrgemeinde unter Führung des Pfarrersnach der von der Synode beschlossenen Pfarrgemeinde- ordnung in jeder Pfarre ein Pfarrgemeinderat ins Leben gerufen werden, dessen Mit- glieder z. T. gewählt, z. T. berufen werden. Die Pfarrgemeinde Kitzbühel ist auf dem Wege zur Einführung des Pfarrgemeinderates. Gerade in unserer Stadt verspricht man sich durch die Mitwirkung der breitesten Bevölkc- rungsschichten und das vertrauens- volle Zusammenarbeiten zwischen Seelsorgern und Laien eine Erneuc- rung und zeitgemäße Ausgestaltung des religiösen Lebens zum Wohle aller. Nachdem der Bericht über die Grundzüge der Diözesansynode am 1. Dezember durch Dr. Krön und der Dekanatstag am 9. März vorausgegan- gen sind, werden nun zwei Vorträge des Generalsekretärs der Synode und Seelsorgeamtsieiter in Salzburg Kano- nikus Bruno Regner im Kolping- s a a 1 gehalten. Themen: „Pfarre oder Christen- gemeinde" und „Kirche, ja, aber ohne rriich!" Der erste Vortrag wurde bereits am .iosefitag gehalten, der nächste findet am Sonntag, 23. März 1969, statt, Be- ginn 20 Uhr, Die Bevölkerung von Kitzbühel :st zur zahlreichen Teilnahme herzlich eingeladen. Am 13. März 1969 wurde der II. Teil der Tagesordnung der 15. Sitzung des Kitzbüheler Geme:nderates abgewickelt. Bürgermeister Reisch berichtete über den Bauf3rtschritt der Doppelhaupt- schule und Vizebürgermeister Hans Brettauer über das Krankenhaus, das in letzter Ze:t Vollbelegung auf- weist. Von sämtlichen Krankenkassen wurde der neue Verpflegssatz von 155 Schilling akzeptie:t. Der Dienstbarkeitsvertrag mit der Bergbahn AG über das Zufahrtsrecht zur Talstation und zum Parkplatz der Streifalm1 fte wurde einstimmig ge- nehmigt. Eine lebhafte Debatte entwickelte sich zum Aufruf des Herrn Landes- hauptmanns Eduard Wallnöf er, betref- fend lie Renovierung der Hofkirche in Innsbruck. Diese war früher Eigentum des Bundes und wurde 1967 dem Land Tirol geschenkt; ein Jahr darauf auch die berühmten Schwarzen Mander so- wie das Grabmahl Kaiser Maximilians. Ziel des Herrn Landeshauptmanns wäre es, die Gemeinden Tirols mit der Hälfte der Renovierungskosten, zirka 500.000 Schilling, beteiligen zu lassen, was eine Kopf quote von 1-2 Schilling ausmachen würde. Im Gemeinderat war sehr wenig Freude festzustellen. Gemeinderat Toni K a h b a eh er beantragte wohl einen Beitrag von 10.000 Schilling, der auch von den beiden früheren Landtags- abgeordneten Gemeinderat Josef Ober- hauser ber- hauser und Gemeinderat Dr. Otto W e n dli n g sowie auch von Gemeinde- rat Blasius 5 a lv e n m o s e r unterstützt wurde. Auch Bürgermeister Reisch wandte im Laufe der Debatte ein, daß aus Vernunftsgründen wohl ein Beitrag auch der Stadt Ki:zbühel zu empfehlen wäre. Die Mehrheit des Gemeinderates stand einer Geldspende ablehnend ge- genüber. Diese A'clehnung richtete sich aber nich: gegen das Land und schon gar nicht gegen den Landeshauptmann. Immer wieder wurde eingewendet, daß es sich um eine Innsbrucker Angelegen- heit handle. Innsbruck versuche immer wieder von den Gemeinden etwas her- auszuziehen. Mit dem Olympiaschilling fing es an. Aus dem Tirol-Plan erhalte Innsbruck den Löwenanteil und auch die Dogana soll mit Mitteln des Landes und der Kammern mitfinanziert wer- den, indirekt also mit solchen aller Gemeinden. Dagegen stehe bei diesem Projekt der Fremdenverkehrsverband Innsbruck-Igls abseits. Kitzbühels Frem- denverkehrsverbandsmitgLeder tragen den höchsten Pflichbeitrag Tirols, um die eigenen Projekte auch selbst finan- zieren zu können. Innsbruck dagegen begnüge sich mit einem Promillesatz von 3 (Kitzbühel 10,1) und lasse andere Gemeinden in die eigenen Angelegen- heiten dreinzahlerL. Wenn man „dro- ben" etwas braucht, dann werden auch die Gemeinden des untersten Unter- landes gefunden, sonst nicht. In Inns- bruck ist keine Solidarität zu bemer- ken. Sprechendes Beispiel ist die Felber- tauernstraße. Für dieses Projekt zahlte die Landeshauptstadt nur 50.000 Schil- ling. Auch der Kulturschilling wurde angeführt. Die Befürworter der „Schwar- zen Mander" ianden kein Echo, auch nicht mit dem Einwurf, daß Kitzbühel seitens Innsbruck nicht schlechter be- handelt werden könnte als jetzt. Es hieß weiter: „Das Unbehagen sitzt uns im Nacken", Innsbruck besitze Ein- nahmen genug, tanze aber gerne aus der Reihe, wenn es gilt, Kontakt zu pflegen und sich einer Solidarität zu befleißigen. In dieser Stimmung ging der Antrag mi: 14:4 Stimmen gnaden- los unter. Dem Beobachter schier, daß es ein echter Unniutsbeschluß war, der keine objektiven Debattenreden aufkommen ließ, auch nicht die Tatsache, daß schließlich jede Schulklasse bei einem Besuch in der Landeshauptstadt seit eh und je den ersten Weg in die Hof- kirche, zu den „Schwarzen Mandern" und zum Grab Maximilians nehme, daß es schließlich Maximilian war, der das
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