Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 12. April 1969 10«Jahres-ChartermFeier des Lions Clubs Kitzbüffiel Größte Lions-Club-Vercinstciltung in österreich / 31 Lions- und Rotary-Clubs nahmen teil Zu unserem Bericht in der vorigen Ausgabe ergänzen wir, daß Herr Ru- dolf M o 1 s c h 1, Governor des Distrik- tes 111 S, in Vertretung des deutschen Gesamt-Distriktes die Glückwünsche übermittelte. Wenn ich sage, daß ich mit Freude und festlicher Erwartung hierher ge- kommen bin, so 'ist das keine leere konventionelle Formel, sondern 'ent- spricht dies dem 'Diktat meines Her- zens. Feiert doch der Kitzbüheler Lions- Club den zehnten Jahrestag seiner Gründung. Darum drängt es mich vorerst nicht nur als Festredner, sondern auch ais Vertreter des Lions-Club Graz, dem Jubilanten meine aufrichtigen Glück- wünsche zu seinem zehnjährigen 'Be- stand und seiner Aktivität zu sagen. Wir sind in dieser festlichen Runde des Rückblicks und der Vorschau we- gen versammelt und so soll diese Stün- de eine Stunde des stillen Nachden- kens, eine Stunde der Besinnung sein. Alle von Ihnen haben an sichtbarer oder weniger sichtbarer Stelle inner- halb des Kitzbüheler Lion durch Ar- beit und Liebesmüh, durch stilles Wir- ken und Geben dazu beigetragen, daß Sie heute dort stehen, wo Sie sind. Ich kann deshalb von Ihrem beispielgeben- den Einsatz und Tun in den vergange- nen Jahren nicht sprechen, ohne ihrer aller - der Toten wie lebendigen Weg- gefährten dankbar zu gedenken. In seinem berühmten 7. Brief hat Plato, der alternde, von der Größe und dem Leid in der Politik gezeichnete Philosoph geschrieben, daß es nicht möglich sei Politik zu treiben, ohne treu verbundene Gefährten. Das ist erinnerte. Seinen Vater habe ich in ehrender Erinnerung und bedaure das frühe Sterben seiner Frau, der so lie- benswürdig-fröhlichen Steiner Maltschi. Ich las die Todesnachricht in der Zei- tung. Aber sonst liest man viele frem- de Namen. Die Heimat mußte so vie- le Zugewanderte aufnehmen, bloß für uns gab es nichts. Ich danke Euch auch für die Glück- wünsche zur „Auszeichnung". Steht bloß weiß wie auffällig in den Zeitungen, worum mir wirklich nichts ist um so ein Tam-tam; angekommen ist diese Gedenkmedaille noch nie. Nun seid Ihr wohl schon glückliche Großeltern? Sepp hatte an unseren En- kelkindern immer eine große Freude; vorigen Monat sinds 18 geworden, elf Buben (davon neun Grander) und ste- hen Mädchen (auch fünf Grander). Zv;ei Buben sind schon im Gymnasium aus- Altbundeskanzier Dr. Alfons G o r- b a c h hielt auf der 10-Jahres-Feier des LIONS-Club Kitzbühel im Lift-- restaurant Red Bull die Festansprache, die wir hiermit unseren verehrten Le-' sern bringen: wahr und das gilt auch für unsere Lionsgemeinschaft, wir haben es er- fahren. Die weltweite Lionsfamilie kann ih- rer Aufgabe auch in der Zukunft nur, folgen und gerecht werden, wenn sie das bleibt und immer von neuem wird, eine Gemeinschaft 'treu verbundener Gefährten, in der die ganze freie Welt im Kern präsent ist. Gewiß, es gibt auch unter uns dann und wann Meinungsverschiedenheiten und es gibt große Verschiedenheiten der Temperamente, der Begabungen und auch 'die sogenannten Interessen unter uns. Fragt man sich aber, was uns in all dem zusammenhält, so möchte ich mit keinem Geringeren 'als PASKAL sagen, daß wir 'die Erfahrung gemacht ha-; ben, daß 'die Gerechtigkeit ohnmächtig ist ohne 'die Macht, die Macht aber. tyrannisch ohne 'die Gerechtigkeit. Weil es aber um des Landes, des Friedens und um der Gerechtigkeit willen notwendig 'ist, geschlossen und mächtig zu 'sein, haben wir uns zu ei- ner, viele Menschen der freien Welt. zusammenfassenden Union die Hand gereicht und gedenken, damit auch das Kommende im Sinne der Humanitas, der brüderlichen Liebe zu allen, zu be- stehen. So hören wir den Anruf, uns auf den Menschen zu besinnen, auf die Würde wärts, einer von diesen will Geistlicher werden. Ja, das Leben rollt weiter, oft drückt es mich bitterhart, das Heimweh ist, furchtbar. Wenn Ihr einmal hört, daß auch ich in der Ewigkeit bin, danpp, denkt mit einem Vaterunser meiner' und schickt statt mir einen Abschieds- gruß auf den Hummerbühel hinunter. Das letztemal war ich mit Oergeis Mut- ter dort, Abschied nehmend. Schie1t mir, bitte eine Photographie vom Grab des Schuidirektors Much Wieser auf dem Baumgartköpfl im Wilden Kaiser. Lebt wohl und seid aufs herzlichste gegrüßt von Eurer sehr oft an Euch denkenden Ella". Roital-Toni stand auch mit der Fa- milie Grander in Dreizehnlinden im Briefverkehr. Sein letzter Brief (vom ii). Dezember d. J.) trug che schönen Zeilen: und de Hoheit des Menschseins, des Menschen als des Ebenbilds Gottes. An uns wird immer die Frage gerichtet bleiben: Wo ist Dein Bruder? So ist an jeden einzelnen von uns die Mahnung gerichtet, jedem von uns ist die Ver- pflichtung gegeben, ein Vorbild echten Menschentums zu sein. Die Mutter, die ihr Kind lehrt, daß es selbst rein bleibe im Leben, daß sei- ne Eltern beschützt sein mögen; diese Mutter vermag 'das Kind auch beten lehren: Herr, laß mich wissen, daß je'-, der Mensch ein Ebenbild Gottes ist daß ich deshalb 'seine Ehre hochhalten und nicht 'antasten darf, daß ich ihn, nicht hassen sondern lieben soll. Und so gibt uns das eigene Bewußt-, sein vom Wert der Menschen die Kraft zu handeln, die Kraft zum Helfen. Laßt unsere Gedanken zurückgehen in die Geschichte der Menschheit. Wir wissen, wie die alten Griechen die Menschen schieden in Helenen und, Barbaren, und wir wissen, wie schwer es war, dieses Denken zu überwinden. Wir hören Sokrates sprechen: ‚Das größte Unglück ist das Unrecht." Wir wissen, wie die Stoiker die Leh- re verbreiteten, daß von Natur kein Mensch Sklave sei, sondern alle Men- schen zu Freiheit geboren seien und daß nur derjenige Sklave sei, der sich selbst zum Knecht des Hasses und der Leidenschaft mache. Wir hören geradezu die Mahnung, aus dem Geschehenen zu lernen, um je- dem neuen Beginnen menschlichen 'Un- rechts rechtzeitig und im 'Entstehen an der Wurzel begegnen zu können. Die Antwort. 'die Kam auf die Frage Gottes gab - „Bin ich der Hüter nes Bruders?" - darf nie und nimmer in unserem 'Volk die Antwort sein, wenn Menschenwürde mißachtet wird. Unsere Forscher 'sind eingebrochen in die geheimnisvollen Räume der in der Natur vorhandenen Kräfte. Diese technischen Fortschritte vererben sich Treue Heimat fleith: Wo am Morgen die Sonn' am Horn aufgeht, l'Vo sie am Hahnenkamm zu lviii !GJ steht, und am Astberg droben untergeht, Wo beim ersten Sonnenstrahl, beim Letzten noch einmal, im goldnen Dämmerschein steht im Purpur g'wand die stolze Kaiserwand -‚ In dieser Berge Kranz steht im Firnenglanz unser schöner Heimatort Reith. 1 hab dort alle Sternlein zählt, doch zwei homb mir allweit g'fehlt: mci Schwester Angela in San Eer;laI'dLto und Ella Grander, Santa Katarina. Verehrte Festgäste, meine Damen und Herren, liebe Lionsfreunde!
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