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Seite 2 Kitzbühe!er Anzeiger Samstag, 19. April 1969 Der Kitzbüheler Skiklub hat bekannt- gegeben, daß die Streif als Standard- abfahrt einiger Verbesserungen bedarf. Diese sollen unverzüglich durchgeführt werden, um etwaiger Vorschreibungen der FIS zuvorzukommen. Vizebürger- meister Gebhard H ä r t ing berichtete hierzu, daß er bereits gemeinsam mit den Vertretern des KSC, der Bergbahn AG, des Fremdenverkehrsverbandes und des Gemeindeförsters an einer Ge- ländebegehung teilgenommen habe. Die Forderungen des KSC sind zu unter- stützen. Vizebürgermeister B r e t t a u e r wies darauf hin, daß Schlägerungen im Bereich der Österreichischen Bundes- forste, der Gemeindeforste und auch privater Waldungen erforderlich sein werden, um dem KSC für diese Ab- fahrt die nötigen Schutzräume zu ga- rantieren. Die Zuwachsverluste sind dabei nicht unbeträchtlich; auch sind Felssprengungen erforderlich. Bürgermeister Reisch gab die an ihn gerichteten Kartengrüße der Kitzbühe- ler Nationalsänger an den Gemeinderat weiter. Er lobte dabei in begeisterten Worten die Leistungen der Praxrnair- gruppe. Den Dank für geleistete Sub- ventionen sprachen die Schützengilde, die Naturfreunde, die Schützenkompa- nie und die Skischule (Ehrenpreis für Skilehrerrennen) aus. Die Kitzbüheler Schützen gaben in dem Dankschreiben bereits bekannt, daß Vorbereitungen für besondere Schützenfeste aus Anlaß der Siebenhundertjahrfeier im Gange sind. Diese Feiern finden bekanntlich 1971 statt. Im Finanzreferat berichtete Stadtrat H i r n s b e r g e r über das Ansuchen des Tennisklubs Kitzbühel. Das Ansuchen wurde vom Gemeinderat einstimmig genehmigt. Es handelt sich um eine Subvention von 20.000 Schilling und um eine Ausfallshaftung unter be- stimmten Bedingungen. Gemeinderat Resch gab in diesem Zusammenhang bekannt, daß die Tennis-Großveranstal- tungen heuer erstmals im Österreich- fernsehen aufgenommen werden. Das Kapitel „Sport" wurde anderen Punkten der Tagesordnung vorgezogen, und Sportreferent Gemeinderat Heinrich G ran d n e r kam zum Wort. Grandner legte dem Gemeinderat die Anbote für verschiedene Baumeisterarbeiten am neuen Sportplatz vor. Es handelt sich um die Erstellung der Fundamente für die Zaunsäulen, die Lichtmasten, die Torstangen und die Randsteine. Die Lieferung der Randsteine wurde be- reits an den Zementwarenerzeuger Pe- ter Gartner vergeben. Nachdem sich Baumeister Lutz Gerzabek als Best- bieter erwies, wurde diesem der Auf- trag erteilt. (119.000 Schilling.) Eine längere Debatte entwickelte sich zum Antrag, dem Tennisklub schon jetzt drei Plätze auf dem Areal des alten Sportplatzes zu garantieren. Die- ser Antrag kam aber nicht zur Ab- stimmung, da die Mehrheit des Ge- meinderates die Meinung vertrat, eine vertragliche tJberlassung der Plätze sei noch verfrüht und führe zu keinen Vorteilen, nicht für den Klub und nicht Koks u. Kohlen PAIW Telephoi-i 2992 für die Stadt. Auch das Argument, daß dem Klub eventuell die vorgesehene Subventionspolitik vermasselt würde, brachte keine tJberzeugung, da zu viele Dinge einer Beratung zugeführt wer- den müssen. Gemeinderat Grandner berichtete wei- ters, daß der Tennisklub das Sport- heim bereits zur Hälfte eingedeckt habe; die andere Dachhälfte wird in naher Zukunft neu gedeckt werden. Grandner wies vor allem darauf hin, daß der Tennisklub diese besitzfördern- dein Maßnahmen aus eigenen Mitteln getragen habe. Dem Trabrennverein Kitzbühel wurde ebenfalls auf Antrag von Gemeinderat Grandner die bis- herige Subvention von 10.000 Schilling auch für die abgelaufene Rennsaison erteilt. Einstimmig beschlossen wurde nach einer ausführlichen Berichterstattung des Bürgermeisters die Errichtung eines Hochbehälters am Sonnbierg in der Größenordnung von zirka 7000 Kubik- metern und die Errichtung einer Fil- trieranlage, falls diese sich als not- wendig erweisen sollte. Die Finanzie- rung hat durch einen außerordentlichen Haushaltsplan der Wasserwerke (zirka 10 Millionen) zu erfolgen. Die Planung ist unverzüglich in die Wege zu leiten und es ist dabei zu berücksichtigen, daß sich die Größenordnung nach dem Ausmaß der Quelischüttung zu rich- ten hat. Im Straßenreferat berichtete Stadt- rat Peter 5 i e b e r e r, daß von dem Feuernotruf Tel. nur für Ktzbihe Kommandant Til. 253 Wohnung) ZIM (Büro) Stellvertreter Tel. 41232 (Wohnung) 2993 (Büro) Notruf Gendcrmcrie Tel. 133 Bautrupp des Bezirksbauamtes Kuf- stein am 10. April die Decke über die neue Brücke über die Kitzbüheler Ache im Raum der Höglrainmühle gegossen wurde. Die neue Brücke erhält eine Bahnbreite von 6,50 Metern und an beiden Seiten Gehsteige. Es wurde sehr günstig gebaut, und auch die Ufer- mauern aus Granit sind als beste Fach- arbeit zu betrachten. In der Bildung einer Interessentschaft zum Ausbau des Tennerhofweges konnte, wie er- wartet, keine Einigkeit erzielt werden. Die Anrainer sind in der Mehrheit mit den gegenwärtigen Wegverhältnissen zufrieden. Stadtrat Sieberer berichtete weiters, daß der Straßenbautrupp der Stadtgemeinde gegenwärtig mit Straßen- waschen und in der Folge mit dem Ausbessern der Gemeindestraßen und -Wege vollauf beschäftigt ist. Auch am Schwarzsee sind umfangreiche Arbei- ten erforderlich. Zum Ausbau des Köglerbaches berich- tete der Bürgermeister, daß die Wasser- rechtsverhandlungen durchgeführt wur- den. Von den Parteien bzw. Anrainern wurde eingewendet, daß im Bescheid von einer zwanzigprozentigen Beitrags- leistung die Rede ist. Der Bürgermeister erklärte dazu, daß es sich um den all- gemeinen Beitrag handelt, der auch die Bundesstraßenverwaltung betrifft. Ob- wohl die Stadtgemeinde nach dem Ge- setz berechtigt wäre, Anrainerbeiträge einzuheben, wurde schon seit zehn Jahren (Walsenbachkatastrophe) auf dieses Recht verzichtet und zwar in der Auffassung, daß die Anrainer an hochwasserführenden Bächen schon na- turgemäß geschädigt sind. Vizebürgermeister B r e t t au e r gab dann bekannt, daß das Komitee des Sonnenzuges an die Stadtgemeinde herangetreten ist, diesen Zug, der am 16. Mai 1969 in Kitzbühel mit etwa 500 Körperbehinderten eine Stunde Auf- enthalt nehmen wird, zu empfangen und die Insassen mit einem Mittag- essen zu beteilen. Ersucht wurde auch um die Beistellung der Stadtmusik zur Begrüßung und um die Anwesenheit des Skiklubpräsidenten Olympiasiegers und Weltmeisters Toni 5 a i 1 e r. Der Gemeinderat vertrat die Auffassung, daß allen Wünschen entsprochen wer- den sollte. Von den Gemeinderäten Gerhard Resch und Dr. Otto WendUng wurde die Abhaltung einer öffentlichen Gemeindeversammlung urgiert. Der Bürgermeister setzte eine solche für den heurigen Herbst an. Gemeinderat Friedhelm Capellari wies auf die Notwendigkeit der Änderung der ört- lichen Bauvorschriften hin. Der Bürger- meister erklärte hiezu, daß alle an- laufenden Bauansuchen so schnell als möglich abgewickelt werden. Ein Min- destzeitraum ist wegen möglicher Ein- sprüche berechtigter Anrainer nicht zu umgehen. Straßenreferent Stadtrat Peter Sieb e- rer wies darauf hin, daß die Aus- schreibungen bereits in Arbeit sind. Der Gemeinderat genehmigte auf An- trag des Bürgermeisters einstimmig das Darlehensansuchen. Weiters berichtete der Bürgermeister, daß der Erzbischof DDDr. Andreas R ohr a c h e r am Samstag, 19. April nach Kitzbühel kommt, um am Sonntag das Sakrament der Firmung zu spen- den. Er lud den gesamten Gemeinderat zur Teilnahme am Empfang des Kir- chenfürsten ein. Der Empfang findet um 18.30 Uhr unter Mitwirkung der Stadtmusik vor dem Pfarrhof statt.
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