Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 6 Kitzbiiheier Anzeiger Samstag, 19. April 1969 - ----------.--' Richard Konig, Jochberg, zum Gedenken Am 1. April 1969 starb in Jochborg nach kurzer Krankheit der Pelz- und Rauhwarengroßhändler Richard König im Alter von 73 Jahren, Die Ausseg- nungsfeier zur Kremation fand am 5. April bei der Aufbahrungshalie der Stadt Kitzbühel in Anwesenheit zahl- reicher Trauergäste statt. Anschließend wurde in der ev. Christuskirche der Gedächtnisgottesdienst gehalten. Mit Richard König starb eine Per- sönlichkeit, die ein Vierteljahrhundert der Wahlheimat Jochberg und darüber hinaus Stadt und Land viel zu geben vermochte. Richard König wurde am 12. Okto- ber 1895 in Leipzig geboren. Nach Ab- legung der Reifeprüfung trat er bei seinem Vater in die Lehre, dem Inha- ber der großen Firma Adoiph Schle- singers Nachfolger in Leipzig--Brühl. Seit 1913 war er regelmäßiger Besucher der Pelz- und Rauhwarenmärkte von London. Er war in der Folge in St. Louis, Chikago, New York und De- troit tätig und machte Gesehäftsreb sen in die nordischen Staaten. au dci Balkan und nach Polen. Er machte als Offizier den ei'sien Weltkrieg mit und verlor nach einer Gasversdftung 'die halbe Lunge. Inc zweiten ldebi':ri c! es e e cc cl Iii Mann Im ab. Im vbiec 'heu UaLartcd mcii aLtc König reichlich Gelegenheit. den Zu- sammenhängen des internationalen Pelz- handels nachzuforschen und einschlä- gige Erfahrungen zu sammeln, da das Geschäftshaus seines Vaters über welt- weite Beziehungen zu allen pelzerzeu- genden Ländern der Erde verfügte. Nach dem Weltkrieg 1919 erhielt Kö- nig die Prokura und bereiste im Inter- esse der Firma praktisch die ganze Weit. Dabei eignete er sieh einen reichen Schatz an fachlichem Wissen und prak- tischen Kenntnissen an. 1937 wurde König Alleininhaber des Unternehmens. das allerdings durch sohn ere Bombenangriffe, denen Leip- zig im zweiten Weltkrieg ausgesetzt war. zerstört wurde. 1944, nach Vernichtung der Betriebe in Leipzig wurde Richard König nach Jochberg verschlagen und gründete hier einen neuen Betrieb. Schon bald nach dem Krieg nahm er die alten Beziehun- gen wieder auf. Der Name König er- hielt in den Branchenkreisen der gan- zen Welt wieder einen guten Namen.: Es kostete aber dem tatenfrohen und charakterfesten Mann eine ungeheure Arbeitskraft, um die Schwierigkeiten zu überbrücken, die sich dem Wieder- aufleben des Handelshauses in den Weg stellten. Das rasche Anwachsen des Handels- umfanges machte es notwendig. den jungen Betrieb in Jochb.erg laufend zu vergrößern. Richard König beschäftig- te sich mit dem Handel von Pelzen und Rauhwaren aller Art und verfügte über eigene Vertreter bei den großen Pelz- und Fellauktionen in London, Nordamerika, Australien und Rußland. Schon seinerzeit war die Familie Kö- nig der größte Fellimporteur Mittel- europas aus China und sie hat diese Repr. Wilhelm Angercr, Kitzbühel Position auch heute noch inne. Die' meisten Felle werden als unbehandelte Rohware importiert, von Spezialbetrie- ben für die Firma König veredelt - vorwiegend in Oesterreich, aber auch in Deutschland und Italien - und kom- men dann nach Jochberg, wo sie sor- tiert und für die Lieferung komplet- tiert werden. Ein Teil der Ware geht anschließend wieder in den Export. Der Betrieb zählt zu den bedeutendsten TJn- ternehmen in Oesterreich und ist der einzige derartige in Tirol. Seit Jahr- zehnten besteht in Wien 1.. Bauernmaekt 19, eine Niederlage und Vertretung. Ein zweites, gleichfalls weltbekann- ces Haus Richard Konigs befindet sich seit 1945 in Frankfurt am Main. Es ist vom Jochberger Betrieb unabhängig and verfügt über Niederlassungen in Hamburg, Köln. Berlin. München und Ulm. Richard König war ein versierter Kaufmann, der für die österreichische Wirtschaft eine wichtige Stütze wurde. Durch seine Exportgeschäfte brachte er wertvolle Devisen nach Oesterreich und leistete damit einen wertvollen wirtschaftlichen Beitrag zum Wieder- aufbau unseres Bundesstaates. Seit 1955 gehörte der Verstorbene dem Ausschuß des Tiroler Außenhandelsgremiums an Bausteineakfion Einzahlungen bei der Sparkasse der Stadt Kitzbühel, Kto.-Nr. 2000, be: der Raiffeise.nbez.-Kasse Kitzbühel Nr. 37.000 Neue Spender: Stand vom 9. April 1969 2,976.573 Ungenannt 100 Familie Baumeister Gesierich, Kitzbühel, Kranzablöse Franziska Fischlechner 300 Johanna Ortner, Kitzbühel. Kranzablöse Maria Six 100 Familie Fritz Schermann, Jochberg, Kranzablöse Richard König 500 Familie Richard Noichl, Jochberg Kranzablöse Richard König 300 Familie Anton Kreidl, Jochberg, Kranzablöse Richard König 200 Familie Ernst Schmid, Jochberg, Kranzablöse Richard König 200 Familie Sebastian Moser, Jochberg, Kranzablöse Richard König 200 Kathi Wörgötter, Jochberg, Kranzablöse Richard König 100 Kathi und Annemarie Krimbacher, Jochberg, Kranzablöse Richard König 300 Familie Toni Wörgötter, Jochberg, Kranzablöse Richard König 300 Familie Rieder, Jochberg-Hütte Kranzablöse Richard König 100 Maria Kometer, Jochberg. Kranzablöse Richard König 100 Stand vom 16. April 1969 2,079.373 und war Mitglied im Bundesberul gruppenausschuß für den Rauhwaren- handel, wo er zuletzt als stellvertre- tender Vorsteher der Berufsgruppe ge- wirkt hat. Mit Richard König hat die Tiroler Wirtschaft einen ihrer prc.filier- testen Exportkaufleute verloren. Sein Sohn, Richard König II, war als Gesellschafter der Jochberger Fir- ma maßgeblich am Aufbau der heute auch weltbekannten Firma in Frank- furt tätig und gründete in New York selbständig ein eigenes Handelshaus. Nun liegt die Last und die Verantwor- tung für alle BetrIebe auf seinen Schei- tern. Berulserfahrung und Tradidon fähigen ihn zur Fortführung im Sinne des Verstorbenen. ilichard König dA. war i neuen ILclnca eine beliebie Pecdn.i' keit, Er unterstützte die Vereine sie Oeles und galt als Göciter in ah - Belangen des sportlichen und buitui- len Lebens. Mit dem Neubau der ec'su geidschen Christuskirche in KitbiiheI ist sein Name als Gönner und Förde- rer eng verbunden und der LIONS- Klub Kitzbühel zählte ihn zu seinem Mitglied, in welchem Kreis wiederum seine karitativen Leistungen hervortre- ten konnten. Jochberg und alle seine Freunde in Stadt und Land werden ihm stets ein ehrendes Gedenken bewahren,
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