Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 26. April 196 Kitzbüheter Anzeiger Seite 13 Eindrucksvolle Berichte über unsere Landsleute in Südamerika HOCHFILZEN Die Volkshochschule Kitzbühel unter ihrem neuen Leiter Hauptschullehrer, Viktor Krones vermittelte zwei über- aus eindrucksvolle Vorträge von Univ.- Prof. Dr. Karl lig, die sehr großem Interesse begegneten. Bei beiden Ver- anstaltungen erwies sich der Kolping- saal als zu klein, so daß ein großer Teil der Hörer keinen Sitzplatz erhal- ten konnte. Univ.-Prof. lIg sprach über die deutschsprechenden Kolonisten in Südamerika, die er in gefahrvollert, monatelangen Expeditionen über Auf- trag der Tiroler und Vorarlberger Lan- desregierung bereist hatte. Er erwies sich an diesen Abenden nicht nur als blendender Redner und überaus er- folgreicher Photograph, sondern ver_ mochte in bescheidener, aber umso be- eindruckender Weise aufzuzeigen, daß er nicht vom Lehrstuhl der Tjniversi- tät aus und als Vortragender angespro- chen wurde, sondern daß er ein wahr- lich uneigennütziger Helfer der Lands- leute in Südamerika ist. Er hat ein klares Programm entwickelt, wie die- sen Landsleuten geholfen werden kann. was nicht nur ein Akt der Brüderlich- keit, sondern auch der wirtschaftlichen Zukunftsorientierung unseres Staates ist. Hier kann Entwicklungshilfe Lands- leuten gebracht und sinnvollst angelegt werden. Ohne Schönfärberei zeichnete Univ.- Prof. lig ein plastisches Bild von Land und Leuten in den Kolonien, von er- füllten Hoffnungen und verzweifeltem Ende, Rückschlägen, wirtschaftlicher Entwicklung, ihren Möglichkeiten und Grenzen. Es zeigte sich augenfällig, daß Unterstützung nutzbringend verwertet wird, daß Hilfe not tut. Wo der Zu-' sammenhalt bewahrt werden konnte. stehen blühende 'Siedlungen und un- ter den Pionieren erwähnte der Vor- tragende dankbar 'die Geistlichen und Lehrer, vor 'allem auch den als Ehren- gast anwesenden Monsignore Dekan Johann Reitmaier und die jahrzehnte lang ohne 'finanzielle Entschädigung wirkende Lehrerin und Schulleiterin Ella Grander. Unter den Zuhörern wa- ren viele aus den Bezirksgemeinden und aus Kitzbühel, deren Angehörige in diese Kolonien ausgewandert sind. Der Zweigstelle der Volkshochschule gebührt aufrichtiger 'Dank für diesei herrlichen Abende, die wieder einmal bewiesen, daß 'Interesse für außerge- wöhnliche Vorträge vorhanden ist. Mö- gen die Veranstaltungen und die Go-' denkteiern für Ella Grander mit dazu beitragen, die Hilfe für unsere Lands- leute durch Private und Regierungs- stellen zu intensivieren und den Kon- takt zu verstärken. - Skiklubball. Heute, Samstag, 26. April 1969 findet in der Bahnhofrestau- ration W ü r t 1 der Ball des Skiklubs Hochfilzen statt. Es spielen die „Ka- pruner Buam". Beginn 20 Uhr. Alt und jung sind zum Besuch des Balls eingeladen. Es stehen besondere At- traktionen bereit. KIRCHBERG Bisherige Spendensumme: 86.000 Te'nnisklubausschuß Kirchberg 38.200 Ungenannt 2.000 Karl Schatz, München 1.000 Thomas Schießi, Stöcklbauer 500 Helmut Laimer, Bauwaren 2.000 Cilli Rieder, Pension 100 Herr Novak, Wien 1.000 'Sepp Gröderer, Pension 1.300 Ungenannt 500 Nationalrat Horn 1.000 Helmut Lorenzoni, CaM 500 Anna Eppensteiner, Pension 500 Summe der Spenden: 134.600 Wenn Sie glauben, auch Ihr Schärf lein zum guten Gelingen des Tennisprojek- tes beitragen zu wollen, so geben auch Sie eine Geldspende; wir danken Ihnen für Ihre Großzügigkeit im voraus! - Besichtigen Sie unsere Baustelle am See und Sie können sich selbst vom Baufortschritt überzeugen. Die geschichtliche Entwicklung hat beim Volk in vielen Erinnerungen und Bindungen ihren Niederschlag gefun- den. Selbstverständlich fühlten und fühlen sich die Menschen dieser Täler sehr wohl als Tiroler und sind dem Tiroler Land zugehörig. Ihre kirchliche Ausrichtung nach Salzburg hat aber ihrer Tiroler Heimatliebe keinen Ein- trag getan. Auch in Zukunft wird keine Gefahr dafür bestehen. Vielmehr ha- ben der Name Tirol und Menschen aus Tirol auf diese Weise über ihr Land hinaus oftmals einen guten Klang und hohes Ansehen gefunden. In Salzburg sind Tiroler Namen und Menschen keine Fremdlinge, keine Aus- 'Länder. Geradezu selbstverständlich wird es überall anerkannt, wenn Tiro- ler im Raume des Salzburger Landes wirken alsSeelsorger, 015 Universi- tätsprofessoren, als Männer der Presse und der Kunst, wenn sie im Dorn- kapitel oder selbst auf dem Bischof- stuhl des hl. Rupert für die ganze Erzdiözese Verantwortung tragen. Wäh- rend die theologische Fakultät der Uni- versität Innsbruck dem Jesuitenorden anvertraut ist (Oesterr. Konkordat Art. V § 1) und als solche ein unerhörtes Einzugsgebiet angesehener Fachkräfte und besondere Anziehungskraft hat. mag es doch mit diesem Umstand zu- sammenhängen, daß die theologische Fakultät 'in Salzburg - soweit man zurückdenken kann - in der Tat im- mer eine bevorzugte Heimstatt von be-- gabten 'und angesehenen theologischen Lehrern aus dem Raum Tirol gewesen ist. Andererseits haben auch manche Priester und Akademiker, die aus Salz- burgs Gauen gebürtig sind, auf Grund dieser fruchtbaren Wechselbeziehungen in Innsbruck studiert und dann in Ti- roler Orten wie Einheimische gelebt und gewirkt. Es ist bedenklich, Eigen- leben und Eigenart der Länder auf die Spitze zu treiben und die Länder gleichsam voreinander abzuschirmen Bei aller Heimatliebe und allem Lan- desstoiz muß allenthalben auch die andere Sorge lebendig bleiben, wie die Länder und Volksteile einander bes- ser verstehen, ergänzen und befruchten können. Wir sind politisch gesehen zuerst 'einmal Oesterreicher, religiös gesehen katholische Christen, dann freilich auch Tiroler und Salzburger Landsleute und schließlich Salzburger und Innsbrucker Diözesanen. Eng verflochten mit der Seelsorge ist das kulturelle Leben eines Landes. Dem Tiroler Anteil kommt dabei zu- gute, daß er als Tiroler Landesgebiet selbstverständlich das Kulturerbe und das Leben Tirols in vollem Sinne mit- machen, mitgestalten und miternten darf. Alle kulturellen Veranstaltungen, wie sie besonders von der Landes-. hauptstadt ausgehen oder von sonsti- gen Brennpunkten des kulturellen und heimatpflegerischen Lebens in Tirol getragen werden, stehen den Menschen und Orten dieses 'Tiroler Anteils offen und werden von ihnen genützt und mitgestaltet. Andererseits hat dieser Landesteil als Salzburger Diözesan-. gebiet immer auch Kanäle und Fäden Der' 1 .Tiroler Anteil der Erzdlozesel.Solzburg Warum Salzburger Kirchengebiet im Land Tirol? Gewidmet dem Andenken Sr. Exzellenz Dr. Johannes Filzer, Weihbischof von Salzburg 1927-1962, Ehrenbürger der Bischofstadt Salzburg und der Heimat- stadt Kitzbühel Verfaßt von Domkapitular Dr. Sebastian Ritter (Reith bei Kitzbühel) und einer Arbeitsgemeinschaft Fortsetzung aus Nr. 13 r.mi.tui i I'IIF
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