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Samstag, 26. April 1969 Kitzbüheler Anzeiger Seite 17 den Erfolg versüßte Tragödie eines im- mer den Zeitströmungen ausgelieferten Malers in hellstem Licht erscheinen der seine in den Frühwerken diffe- renziert dargestellte Umwelt auf die primitive Formel eines Feriensommer- tages reduziert, der die Angst vor den Bergen, das Dräuende, Gefährliche der Natur, zum Idyll verfälscht hat. Da gibt es in der Kitzbüheler Aus. stellung ein Oelbild aus dem Jahr 1920 ‚.Bäuerinnen an der kleinen Kirchen- stiege". Eis bietet aufs figurale genau die Pose der zwei tratschenden Frauen in stilisierter Tracht, die dann in „Win- ter in Tirol" wiederkehrt, einem der typischen Walde'schen Ansichtskarten- Aus dem Kitzbüheler Tierschutzbrief, herausgegeben vom Tierschutzverein Kitzbühel, Frühjahr 1969: Der Hund soll konsequent und streng, aber nicht hart und durch Schläge erzogen werden. Er muß wenigstens zweimal im Tag richtig auslaufen und fünfmal äu- ßerin gehen. Andernfalls besteht die Gefahr eines Nierenleidens. Der Hund soll in der Stadt am Straßenrand und nicht auf dem Gehsteig seine Not- durft verrichten. Der Hund soll womöglich täglich, mindestens aber einmal wöchentlich gebürstet und gekämmt werden (je nach Felldichte). Das Lager des Hundes muß vor Zug- luft geschützt, trocken und rein sein. Kettenhaltung ist nur äußerstenfalls erlaubt, wobei eine möglichst lange Laufkette verwendet werden muß. Einmal täglich, mittags, muß der Hund gefüttert werden und außerdem mor- Wie berichtet, wurde 1968 das Bau- los Klausner Gattern - Staudacher Brücke des Brandseitweges fertig- gestellt. Das schöne spätherbstliche Wetter veranlaßte die Weginteressen- ten „mit eigenem Geld" bis zum Berg- baustollen St. Peter und Paul in der Gauxer Bachwiesen weiterzubauen. Im Jahre 1619 - „als Leonhard und Michael, Gebrüder, die Gauxer", die Westendorferischen und Kirchber- gerischen Kirchengüter Unter- und Obergaux bebauten - wurden im Bergbauort „Pranntseiten" sieben Stol- len genannt, von denen fünf heute noch bekannt sind. Im Jahre 1643 werden St. Peter und Paul und deren Mitgebäude an der Brandseite erwähnt. Im Gebiete der Brandseite bestand schon im 16. Jahrhundert ein bilder. Dort sind die zwei Frauen das Motiv des Bildes, hier die Staffage ei- ner sonnigen Winterlandschaft. Die dü- steren Brauntöne des frühen Bildes werden nun aufgehellt, durch den leuchtenden Schnee, aber auch durch eine grüne Schürze und einen roten Umhang. Eine interessante Komposi- tion ist in Pose erstarrt, die nur noch Aufgabe hat, das idyllische. Dorfbild zu beleben. Die Kitzbüheler Ausstellung, zwi- schen alten Skiern, Gamskrickerin und Bauerntruhen, zeigt vor allem in un- beabsichtigter Drastik, wie eine un- gewöhnliche Begabung im Klischee er- starrt." gens und abends etwas Brot oder Hundekuchen in Milch bekommen. - Menschliche Nahrung nur dann, wenn sie nicht scharf gewürzt ist. Fleisch soll nicht fehlen, ab und zu auch in rohem Zustand. Keine Geflügelkno- chen; stets frisches Wasser bereitstel- len. Bei Erkrankungen sofort den Tierarzt aufsuchen. Junghunde sollen im Al- ter von 21/2 bis 3 Monaten gegen Staupe schutzgeimpft werden. Diese Impfung ist alle Jahre zu wiederho- len! Der Hund muß so beaufsichtigt wer- den, daß er immer in Reichweite sei- nes Besitzers ist und nicht wildern kann. Ist er außerhalb des Einwir- kungsbereiches seines Besitzers, kann jeder Jäger ihn wegen Verdachts des Wilderns töten. Der Tierschutzverein Kitzbühel steht in allen Fragen der Hundehaltung mit Rat und Tat zur Seite. ziemlich ausgedehnter Bergbau auf Schwefel- und Kupferkiese mit Fahl- erzen im Tonschiefer, der nach zeit- weiligem Aufhören Mitte des 17. und Ende des 18. Jahrhunderts von 1820 bis 1835 und von 1860 bis 1885 mit eini- gen Knappen als Hoffnungsbau wieder betrieben wurde. Von den sieben Kupferbergwerken befanden sich zwei ob der Silberhütt- Mahd im Brandseitberg, je eines in der Gauxer Bachmahd und bei den Gütern Eden- oder Ehrenlehen und Brandbichl oder Perla im Brandseit- graben. Die beiden letztgenannten Bergwerke wurden im 19. Jahrhundert als sogennte Hoffnungsbaue wieder be- trieben. Als in den siebziger Jahren Perla abbrannte, wurde das Haus (ohne Stall, Rem und Tenn) bei der Berg- schmiede neben dem Stolleneingang, wieder aufgebaut. Auch das in den zwanziger Jahren erbaute Herrenlehen- Zuhaus steht neben einem Stollen- eingang und der Knappenstube. Aus beiden Stollen rinnt - wie auch aus dem Stollen im Gauxer Bachmahd und aus einem Stollen im Brandseitberg (oberhalb der Talstation des Streifaim- liftes II) frisches Brunnenwasser her- aus. Im Jahre 1799 wollten die „Tyrol- 1er" von einem Stollen in der Silber- hütt-Mahd einen Durchschlag - ver- mutlich zum „Sinnwell"-Bergbau bei Kitzbühel - machen (Wasserzuleitung). Der von der „Silberhütten" nach Kitz- bühel führende Weg hieß Sybaiweg". Auch das Stollenwasser in der Gauxer Bachwiesen wurde früher in einer Rohrleitung zu den Gauxgütern ge- leitet e leitet (mit Anzapfstellen für die „Tröge" bei der Staudacher und Gau- xer Mühle und beim Gauxer Gattern). Die Schutthalden des 1662 übertrie- benen Kupferbergwerks ob der Silber- hütt und im Gauxer Bach wurden zu Mahdwiesen hergerichtet. Damals haus- ten zu Untergaux der alte Vater Bartl- mä und sein Sohn Christian Gauxer, zu Obergaux die alte Mutter Marga- reth Gauxerin und die Tochter Mar- gareth Haasin. Das „Gauxer Gsagat" von Christian Gauxers 1677 „hinter- lassene Wittib" Christine Astnerin und von Margareth Haasin 1663 „hinter- lassenen Wittibes" Wilhelm Schneid (auch Schaidl) hat sich über den An- erben Leonhard Heindl (der 1711 die alte hölzerne Gauxer Kapelle erbaute) bis zum „letzten Gauxer" Anton Flecks- berger (der 1898 die Kapelle gemauert neu aufbaute) überliefert. Auch der Erbauer der Gaden-Waidach-Kapelle in Brixen (1779) und der Kreuzikirche in Aschau (1782/83) Bartholomäus Gauxer, Pfarrvikar in Brixen, war ein Ab- kömmling von (Unter-) Gaux. Von den im Brandseitgraben heute noch ansässigen Familien haben die Linthaler 1786 zu Herrenlehen, die Krimbacher 1808 zu Staudach, die Hoch- kogler 1837 zu Unterrettenberg, die Thaler 1840 zu Hinterobrist und die Papp um 1890 zu Oberrettenberg an- gekauft. Seit der Besiedlung und Auf- richtung der Güter im Brandseitgraben ansässig ist die „Froidschaft" (Ver- wandtschaft) Gauxer-Heindl. 1808 heiratete Hans F1ecksberger die Gauxtochter Elisabeth Landmann, 1749 Hans Landmann die Gauxtochter Ur- sula HeindUn und 1678 Josef Heindl die Gauxerwittib Christian Astnerin. So kamen nach dem 1677 erfolgten Ableben Christian Gauxers zu Unter- gaux durch „Einlaß" (Einantwortung) 3engtiütjr beiiii? NawA lpulawein des flüideeesi&et ANTON FLECKSBERGER: St. Peter und Paul an der Brandseite
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