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*0 Konzert der Militärmusik Tirol in Kitzbu""hel Größte Schneefräse der Firma Toni Kahlbacher für das Bundesheer Samstag, 10. Mal 199 Kitzblheler Anzeiger Seite 13 Auch einen Hochbau gibt's, espekt! Das Brauhaus seinen Hals hc'chreckt. Schaut auf die Milchbar dort am Platz: „Was willst denn du da, junger Fratz?" Sogar des Negus Koch ist da aus Abeba in Afrika. Der kocht uns ganz aparte Dinge: Schneck, Regenwurm und Engeriingc Doch ist die Sprache hier verständlich, sie sprechen heut noch wie gewöhnlich: „Hans, hast an Hunger und cn Duscht? Aft kafst a Halbe und a Wuscht." Hier ist's nicht so wie dort im Städtchen, dort lieben Englisch nur die Mädchen. Wer nicht fremdländisch dort parliert, der ist von vornhinein blamiert. Ja aufwärts geht's in St. Johann, Sogar aufs Horn mit Standseilbahn. Einst waren wir mit unsren Haxen dem Aufstieg auch zu Fuß gewachsen. Eins hast du nicht, mein St. Johann: Kein Magnesit und kein Uran. Was hilft heut Gold und Edelstein?, bald wird Hochfilzen Hauptstadt sein.. 1957 wurde die Umfahrungsstraße ge- baut, der Sessellift auf den Harsch- bichi und es erfolgte der Spatenstich für den Bau der schönen Hauptschu- le. Unser Jubilar kümmerte sich auch mit Erfolg um die Errichtung der Gar- nison, um die Verleihung eines eigenen Gemeindewappens. um den Ausbau des Gemeindespitals und um die Erhebung Am 2. Mai 1969 übergab der Maschi- nenbauer und Inhaber mehrerer Pa- tente Toni Kahlbacher Kitzbühel) dem österreichischen Bundesheer eine von ihm erzeugte Raupenschneefräse Die Fräse, ein beachtliches Werk und die größte derartige Maschine, die von der Firma Toni Kahlbacher erzeugt wurde, übernahm stellvertretend für den Bundesminister für Landesvertei- digung Dr. Prader der Brigadier von Tirol General Neumayr. der in sei- ner Ansprache dankbar erwähnte, daß eine Tiroler Firma es war, welche die Maschine erzeugte und damit den Be- weis von der Leistungsfähigkeit der heimischen Fabrikation erbrachte. Das Bundesheer stellt stets höhere Anforde- rungen an Maschinen und Geräte, da diese oft in extremen Lagen zum Ein- satz kommen. Die heute zu überneh- mende Fräse habe bereits ihre Be- währungsprobe auf der Glockner-Hoch- alpenstrafle und auf der Arlbergstraße mit Erfolg bestanden und wird in Ti- rol in den Höhenlagen des Truppen- übungsplatzes der Wattener Lizum ein- gesetzt werden. Ministerialrat Dr. W ei xl b a um er vom Bundesministerium für Bauten und des Spitals in ein Bezirkskrankenhaus. Unter seiner Amtsführung erfolgte die Gründung des Privat-Realgymnasiums Prof. Walter Weihs, das dann unter Bürgermeister Georg Oberleitner das öffentlichkeitsrecht erhielt und 1966 in das eigene Haus ziehen konnte. Rudolf Scheider war ein Freund des Wohnungsbaues, er leistete Vorarbeiten für die Errichtung des Erholungszen- trums und des Altersheimes und unter ihm wurde auch der Musikpavillon errichtet. Der schönste im Bezirk. 1962 faßte der Gemeinderat am 17. März einstimmig den Beschluß, Bür- germeister Rudolf Scheider in Anerken- nung seiner Verdienste zum Ehren- bürger hren- bürger zu ernennen. Ehrenmitglied ist der Jubilar vom Skiklub, von der Freiwilligen Feuerwehr und von der Schützengilde. Unser lieber Rudi, dessen kraftvolle und originelle Sprüche im ganzen Be- zirk bekannt sind, insbesondere jener Über die „heruntergekommenen Kitz- büheler", befindet sich in bester gei- stiger und körperlicher Verfassung und man sieht ihm den Achziger nicht an. Er mischt auch noch fleißig und ge- konnt am Stammtisch beim „Dampfl" mit und gehört zu den beliebtesten Bürgern des aufstrebenden Marktes St. Johann. Wir gratulieren ebenfalls zum hohen Geburtstag und wünschen ihm noch viele schöne Jahre im Kreise seiner treuen Gemeindebürger. Technik überbrachte die Grüße des Ministers Dr. Vinzenz Kotzina und gratulierte der Firma Toni Kahlbacher zur Herstellung und Lieferung des wertvollen Gerätes. An der feierlichen Übergabe, welche von der Militärmusik Tirol unter der Leitung von Militärkapellmeister Oberst- leutnant Professor Siegfried Somma musikalisch umrahmt und mit der In- tonierung der Tiroler Landeshymne ab- geschlossen wurde, nahmen außer den bereits genannten Persönlichkeiten Na- tionalrat Paul Landmann, Landtags- vizepräsident Christian H o r n g a c h e r, Landtagsabgeordneter Christian Hu - ber, u- ber, hohe Militärs, Gemeinderäte und Vertreter der Aemter und Behörden der Bezirksstadt teil. Der Vertreter von Gewerbe und Industrie im Tiroler Landtag Christian Huber gratulierte der Firma Toni Kahlbacher zu ihrem Aufschwung und zu ihrer Leistungs- kraft, die im besonderen durch die Entwicklung und Erzeugung dieser Rau- penschneefräse unter Beweis gestellt wurde. Der Inhaber der Firma Gemeinderat Toni K a h 1 b a c h e r, der zu Beginn der Feier eine stolze Leistungsschau seiner Firma gab, lud anschließend zu einer Filmvorführung im Hotel Klausner ein, in welcher neuerdings der Einsatz der verschiedenen Fabrikate seiner Firma zum Zuge kam. Platzkonzert der Militärmusik Tirol Aus Anlaß der feierlichen Uebergabe der Raupenschneefräse der Firma Kahl- bacher an das Oesterreichische Bundes- heer gab die Militärmusik Tirol auf dem Hauptplatz in Kitzbühel ein Kon- zert. Militärkapellmeister Prof. Somma dirigierte vornehmlich Traditions- märsche, weiters die von ihm kompo- nierten Märsche „General Brunner" und „Land Tirol" sowie die von ihm bearbeitete „Kleine Mühle" von Josef Strauß. Im Nu hatten sich zahlreiche Zuhörer um die Militärkapelle gebildet und leisteten für die exakten Vorfüh- rungen stürmischen Beifall. Das Kon- zert ließen sich auch Stadtkapell.mei- ster Josef Gasteiger und eine Viel- zahl von Mitgliedern der Stadtmusik nicht entgehen. Weiters sah man den Bezirksobmann der Brixenta1er Blas- musikkapellen Adolf S c h e n na c h, Ka- pellmeister Fritz N e u m a y r (Jochberg) sowie den Kulturreferenten der Stadt Kitzbühel Vize-Bürgermeister Hans B r e t t a u e r und andere Persönlich- keiten des öffentlichen Lebens. Es war eine nette Geste, den Anlaß der Ueber- nahme des beschriebenen Gerätes nicht vorübergehen zu lassen, um der mu- sikfreudigen Bevölkerung des Tiroler Unterlandes eine Freude zu bereiten. Militärmusik bereitet immer Freude, insbesondere unter der Stabführung des berühmten Siegfried Somma. Der Tag brachte noch eine weitere Begegnung. General Neumayr be- suchte seinen Kriegskamera4en An- dreas Lindebner von Reith. Beide wa- ren Kriegsgefangene in Rußland. Wäh- rend Lindebner schon Ende 1945 in die Heimat entlass-en wurde, erfolgte dies bei General Neumayr erst 1948. Die beiden Kameraden hatten einander das Versprechen gegeben, daß jener, wel- cher zuerst die Heimat erreichen wür- de, sich auch um die Familie des ande- ren kümmern werde. Lindebner fand die Ga'ttin Neumayrs im Wochenbett im Kindergarten von Wörgl. Sie wa mit dem neugeborenen Sohn von der ersten Besatzungsmacht aus der Offi- zierswohnung delogiert worden. Lind- ebner holte daraufhin seine Frau und. beide brachten Mutter und Sohn heim nach Reith ins Stüblhäusl, wo die ärg- ste Zeit in dörflicher Ruhe und Geborgenheit verbracht wurde. Seit- her besucht Neumayr bei jeder Ge- legenheit die Familie Lindebner in Reith und es !macht keinen Unter- schied, daß Andreas dem Mannschafts- stande entstammte und Neumayr nun den höchsten Militärdienstgrad führt.
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