Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 10. Mai 1969 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 Landeshauptmann Wollno "'fer in Kitzbühel Straßenwünsche im Vordergrund - Detailinformation über Südtirol - Jugendarbeit wie nie zuvor - Wo bleibt die gute alte Kirche? Im Rahmen einer Bezirkskonferenz der Oesterreichischen Volkspartei am 3. Mai 1969 im Gasthof Harisch weilte Landeshauptmann Eduard Wall n ö f er wiedejr in Kitzbühel. Bezirksobmann LA Christian H u b e r begrüßte außer ihn Präsident Kommerzialrat Johann Ob e r o ser, Nationalrat Paul Land- m a n n, Landessekretär Dr. F i a 1 a, Be- zirksobmann des AAB Bezirksschul- inspektor Walter B o dne r und eine Reihe von Bürgermeistern und zahl- reiche Funktionäre. Huber bezeichnete in seinen Einfüh- rungsworten den Straßenbau im Be- zirk als Problem Nr. Eins. Zu den dringendsten Projekten gehören die. Westumfahrung Kitzbühels, die Fort- führung des Ausbaues der Brixentaler Schnellstraße, sollte der Bezirk nicht von der Inntajautobahn abgeschnitten werden, der Ausbau der Bundesstraße 1 zwischen St. Johann und Kirchdorf und die Ortsdurchfart Kössen mit Anschluß an die Klobensteiner Straße. Wie dringend der Ausbau der Brixen- taler Bundesstraße und der Westumfah- rung Kitzbühels sei, gehe schon aus 1 Briketts Telephon 2992 der Statistik hervor. Innerhalb von 24 Stunden wurden auf der Brixentaler Straße 12.700 Fahrzeugeinheiten gezählt. Mit besonderer Freude stellte Huber dann weiters fest, daß für den Ausbau der Landesstraße Fieberbrunn—Hoch- filzen 20 Millionen Schilling zur Ver- fügung gestellt wurden und mit dem Bau so bald wie möglich begonnen werden wird. Huber erinnerte den Landeshauptmann auch an die be- sonderen Schulwünsche des Bezirks, nämlich an die Errichtung einer Han- delsakademie oder Handelsschule. Landeshauptmann W all n ö f e r, der heuer schon zum drittenmal nach Kitz- bühel gekommen war (Hahnenkamm- rennen und kürzlich zur Bauernbund- konferenz), sprach zu aktuellen Pro- blemen auf Bundes- und Landesebene und zwar in seiner geradlinigen und dynamischen Art und man darf es dem Berichterstatter nicht verübeln, wenn der vom Chef des Landes. in, Worten entzündete Explosionsstoff in den folgenden Worten auch durch- scheint. „Ja, wieder in Kitzbühel! Ihr Kitz- büheler (gemeint ist der ganze Bezirk) dürft aber nicht glauben, daß es dabei bleibt und ich jeden Monat oder noch öfters herunterkomme. Tirol hat meh- rere Bezirke und ich will in jedn - Bezirk Landeshauptmann sein. Im Bei- spiel Tschechoslowakei, hat die Welt erfahren, vor allem die christlich-de- mokratische, daß die Gefahr überall lauert, der freien Welt aber große Mög- lichkeiten geboten sind. Deutschland und Oesterreich haben sich als ruhen- de Pole erwiesen, während in vielen anderen Staaten Streiks und Demon- strationen ungute Zustände heraufbe- schworen haben. Der OeVP-Regierung gelang es in den letzten Jahren, den österreichi- schen Rundfunk aus der Erstarnirg herauszulösen. Banken und Industrie wurden gestärkt, der soziale Wohnungs- bau entpolitisiert, der Sozialpartner aufgewertet, Bildung und Forschung gehoben, jedoch in manchen Zügen durch eine ungeschickte Propaganda, insbesondere im sogenannten Bauskan- dal und um .‚Fuhrwerk" über die neu Schulgesetzgebung Demagogie betrie- ben. Tirol wird im Straßenbau von Wien aus nicht schlecht behandelt, fließen doch sechs Milliarden Schilling für die Brenner- und Inntalautobahn her- ein. Ich kümmere mich aber auch um Eure Straßen. Die Projekte für das. Brixental und für die Westumfahrung Kitzbühels sind ausgearbeitet und im Sonder-Investitionsprogramm Tirol ist der Ausbau der Landesstraße Fieber- brunn—Hochfilzen enthalten. Wenn dieses Programm in den Hauptkapiteln auf Innsbruck eingestellt ist und da- her im Lande auf Kriiik stößt, so ist dazu zu sagen: Landeshauptstadt ist Landeshauptstadt. Die Technische: Hoch- schule kann nicht in Hochfilzen ge- baut werden, die Schwesternausbil- dungsstätte nicht und auch nicht das Kongreßhaus. Es muß dem „Hotelster- ben", soweit es in der Macht des Lan- des liegt, Einhalt geboten werden. Die rasante Entwicklung, die Salzburg ge- nommen hat, muß auch für Innsbruck möglich sein und wird sich dort wie hier auch auf das Land günstig aus- wirken. Euer Abgeordneter Huber hat im Be- zirk Kitzbühel gute Arbeit geleistet, auch im Landtag und in den Ausschüs- sen. Der Aufschwung der Wirtschaft spiegelt sich in den vielen Neubauten wider und es gibt nirgendwo so viele wie hier. Was die kirchlichen Dinge betrifft; wer ist darüber glücklich, wenn das Alte nichts mehr wert sein soll und das, was bisher gut und vertraut war, entrümpelt wird?" Ueber Südtirol wurden die Funktio- näre der Tagung vom Landeshaupt- mann aufs genaueste orientiert. Es folgte eine Reihe von Wortmel. dungen. Bürgermeister Fuchs, Itter (Landesstraßen. Kongreßhaus, Dank an den Landeshauptmann); Lehrer Kurz, Hochfilzen (Straßenbau); Huber, St. Jo- hann (Dr. Gattinger), Stadtrat Hirns- berger, Kitzbühel (Straßenbau, Tirol- plan, Sportschilling, Grundverkauf und Jungwähler); Raß, St. Johann (Schul- hausbau); Präsident Obermoser (Pres- se, Einfluß des Landeshauptmanns in Wien); Capellari, Kitzbühel (Studenten, Diözese); Oberhauser. Kitzbühel (Stra- ßenbau, Gemeindewahlen). In der Beantwortung bezeichnete der Landeshauptmann Staatssekretär Dr. Pisa als einen tüchtigen Arbeiter. Wer sich an dessen Bart stört, dem sei er- innert, daß Dr. Pisa eine schwere Kriegsverwundung erlitt und der Bart die Narben deckt! Dr. Kurt Gattinger habe im Wohnungsbau sehr viel ge- leistet, in allen Bezirken Tirols stehen Wohnhäuser, die ihr Entstehen seiner Initiative verdanken. Das Kongreß- hausprojekt in Innsbruck habe wie an- dere Projekte hohe Investitionen des Bundes ausgelöst und es wäre unver- antwortlich, diese nicht zu nützen. Das schreiende Straßenproblem gerade im Bezirk Kitzbühel werde auch bewäl- tigt werden. Es darf aber daran erin- nert werden, daß das Land für den Bau der Felbertauernstraße und für die Sa- nierung der Paß-Thurn-Straße und der Brixentaler Straße Hunderte von Mil- lionen ausgegeben hat. Der Jugend gilt nach wie vor das Augenmerk des Lan- des und es darf daran erinnert wer- den, daß in den letzten Jahren mehr für sie getan wurde als hundert Jahre vorher. Die Studienförderung ist ein wohltuendes Gesetz, das es jedem qua- lifizierten Studenten erlaubt, jene Aus- bildung zu genießen, für welche er die natürliche Begabung besitzt. TJeber die Zuführung des Tiroler Anteils der Erz- diözese Salzburg an die Diözese Inns- bruck will ich nichts mehr sagen! Wird Tirol in dieser Beziehung auch unrecht behandelt, lebt sich die studierende Ju- gend Tirols auch auseinander, ich füh- re mit dem Bischof keinen Krieg. Tel. Inseratarniahme Nr. 2236 Rwus dee e u st 4esssüdigkeil! mit Sonnengold Pflanzensäften von SIEBERER in der Gänsbcichgasse
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