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Samstag, 4. Jänner 1969 - Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Weihnachtsbescherungen durch Liois Club Kitzbühel Auch heuer wieder hat der Lionselub Kitzbühel sich bemüht, aus den Krei- sen seiner Mitglieder Weihnachtsgaben für bedürftige Familien im Bezirk Kitz- bühel zu sammeln. Es gelang ihm, und zwar in zwei gro- ßen Weihnachtsbeschenkungen in den Gemeindesitzungssälen der Rathäuser von Kitzbühel und St. Johann, reichli- che Gabentische für arme Menschen zu decken, wobei viele Lebensmittelpake- te und Sachspenden verteilt wurden. In Kitzbühel war es möglich, 13 Fa- milien (teils bis zu 8 Kindern) zu be- schenken, welche im Rathaussaal ver- sammelt waren und nach kurzen An- sprachen namens des Clubs durch Dr. Glaser, den Lions Dipl.-Optiker Schwarz und Dr. Georg Plahl, welcher sich als immer wieder gehen im Rathaus Grü- ße und Dankschreiben von Berliner Bewohnern über den Kitzbüheler Weih- nachtsbaum ein. Daraus ist zu ersehen, daß der Baum echte Weihnachtsfreude bereitete und unsere Stadt den Berli- nern sympathisch und urlaubsfroh machte. Nachfolgend einige Inhalte: Nach dem ersten Weltkrieg, den der Jochbergerwirt Josef H o eh filz er als Unteroffizier auf einem leichten Kreu- zer, der Armada Tegettshoffs, im Mit- telmeer mitmachte und wo er nach einem US-Unterseebotangriff nachsie- benstündiger Wasserleistung einem Zi- vilisten das Leben rettete, erbaute er sich in Jochberg auf dem sogenannten Mesnerbichl einen Skiaufzug.Der Mesnerbichl gehört heute noch zur Lie- genschaft „Jochbergerwirt". Nach den Beschreibungen authentischer Perso- nen, die selbst den Schlepplift benützt haben, hatte diese technische Aufstiegs- hilfe folgende Merkmale. Am Fuße des Mesnerbichls brachte Hochfilzer an einer hohen Verankerung eine sogenannte „Tasche" von der Art einer Holzrolle an, durch welche das Zugseil lief. Dieses Zugseil, ein Fabri- kat einer deutschen Firma, wurde zur Bergstation etwa 140m verlegt. Die Bergstation war in der 'talseitigen Ta- er des Mesnerbichistadls eingebaut. er Antrieb erfolgte mittels eines Drei- viertel - PS - Motors rei- viertel - P5 - Motors und elektrischer Kraft. Der Betrieb erfolgte über ein Transmissions-Rad vom Durchmesser eines Dreschtennrades. Das Rücklauf- seil lief über eine Stütze inmitten des Bühels. Der Höhenunterschied betrug, Sozialreferent stets besonders um die1 se Aktion annimt, Geschenke in Emp- fang nahmen. In St. Johann nahm Prä- sident Direktor Weihs in Anwesenheit Vizebürgermeisters Kummerer, welcher auch Worte an die Beteiligten richtete, und des Vize-Präsidenten Dr. Raffl so- wie der Lions Piesinger und Dentist Stöckl selbst die Verteilung vor. In St. Johann erhielten 15 kinder- reiche bedürftige Familien Gaben. Über- dies war es möglich, diesmal drei Fle- berbrunner Familien in diese schöne Aktion einzubeziehen. An den Gesichtern der Bedachten erkannte man mehr als an ihren Dan- kesworten, welche Hilfe mit diesen Weihnachtsgeschenken geleistet wurde und welche Freude sie brachten. Wilhelm Kuchenbecker, 1 Berlin 62, Fritz-.Elses-Straße 20: „Meine Wohnung befindet sich in Berlin-Schöneburg mit Sicht auf das Berliner Rathaus. Jedes- mal, wenn ich aus meinem Fenster gucke, sehe ich einen wunderschönen Weihnachtsbaum. Ich erlebte meine Ju- gend in Pommern. Diese Gegend ist geschätzt, etwa 65 Meter. Das Stahl-Zugseil war mit „Griffen" ausgestattet, ähnlich den Griffen, wie sie heute der neueste Babylift der Berg- bahn AG Kitzbühel auf dem Mascht- lingerfeld für den Ski-Kindergarten der Skischule Kitzbühel trägt. An den Grif- fen des Jochberger Schleppliftes gab es auch Karabiner, die am Bauchgurt des Liftbenützers eingehakt werden konnten. Die gesamte technische An- lage ist heute noch in ihren einzelnen Teilen erhalten. Auch die „Bergstation", der Mesnerbichlstadl, steht noch und in der genannten Tafer ist noch der Querbalken ersichtlich, an welchem die Transmission befestigt war. Die Sicherheit hing unmittelbar mit der Leistungskraft des Antriebmotors zusammen. Die Tochter des Erbauers blieb einmal bei einer Liftfahrt mit dem Karabiner an dem „Griff" hängen. Das Mädchen wurde auf die Trans- mission gezogen, blieb dort hängen und die Rücklaufgewalt „erdrosselte" den Motor, bevor das Kind gesundheitli- chen Schaden erlitt. Die Befreiung des Mädchens aus der mißlichen Lage er- folgte nach einem händischen Rück- lauf der Transmission. Der Schlepplift wurde im Winter 1920 in Betrieb genommen. Die gesam- sehr waldreich. Aber solch einen schö- nen, großen und trotzdem wunderschö-. nen Tannenbaum habe ich noch nicht gesehen. Er macht Tausenden von Ber- linern und vielen Besuchern unserer Stadt große Freude. Sollte ich der ein- zige Berliner sein, der an Sie schreibt, möchte ich mich im Sinne all meiner Mitbürger bedanken. Mein Dank an die Stadtverwaltung, den Oberförster und den Fahrer (es war dies Hans l\Iaria- 1 PAM Koks u. Kohlen Telephon 2992 eher und nicht Toni, wie wir fälsch- lich berichteten), der den Baum nach Berlin brachte. Darum wünsche ich Ih- nen frohe Weihnachten und ein er- folgreiches neues Jahr." Gertraud Borchest, 1 Berlin 62, Ba- densehe Straße 1 B: „Vor dem Rathaus steht als Weihnachtsgruß von Kitzbühel ein wunderbarer Lichterbaum. Ich möchte Ihnen herzlich für die Spende danken, die mich an schöne frühere Skitage in Kitzbühel erinnert. Sie ha- ben uns Berlinern eine große Freude gemacht. Es grüßt . . 0 Edith Aubertin, 1 Berlin 30, Habs- burgerstraße 30: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister! Ich möchte mir erlau- te Familie war an erster Stelle Lift- benützer. Der Jochbergerwirt selbst, seine Gattin und seine Söhne und Töchter. Weiters prominente Besucher des Gastbetriebes, die Stammgäste so- wie Nachbarn und Freunde aus den Nachbarorten. Die elektrische Kraft besorgte sich Hochfilzer aus dem eige- nen Werk. Meistens wurde der Lift nur vom Jochbergerwirt in eigener Person in Betrieb genommen. Den Schlüssel für den E-Motor trug er geb- wöhnlich bei sich. Die beiden Wirts- buben aber, Josef und Jakob, wußten sich aber leicht zu helfen. Sie über- brückten den Kontakt mit einem Nagel und ausgeschaltet wurde das „Werkl", indem der Kontaktnagel mittels eines Streichholzes herausgeworfen wurde. Unzweifelhaft ist dieser „Jochberger Schlepplift" als der erste Skilift in den Alpen anzusehen. Sollte diese Behaup- tung nicht der Wahrheit entsprechen, sind wir jeder „Belehrung" gerne auf- geschlossen. In Kitzbühel entstand der erste Ski- lift im Winter 1926 auf der Hinter- bräu-Au. Er wurde zusammen von Franz Graf Schlick, Max Werner und Graf Spiegel gebaut und in Betrieb genommen. Die technischen Kenntnisse lieferte Graf Spiegel, der in dieser Richtung Begabungen mitbrachte. Au- thentische Quellen über diesen ersten Lift sind sehr dünn gesät. Die Wiener, Presse berichtete im Herbst 1927 in „schauerlicher" und übertriebener Wei- Berliner Stimmen zum Kitzbüheler Weihnachtsbaum Der erste Skischlepplift der Alpen- in Jochberg Die erste Liftkonzession für Kitzbühei Niederlage eines Hof kanzle ipräsidialdekretes von 1836
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