Kitzbüheler Anzeiger

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Seite. 4 Kitzbheler Anzeiger Samstag, 4. Jänner 1969 ben, ein gesegnetes Fest zu wünschen und ein schlichtes Danke aus Berlin für den wunderschönen Baum zu sagen, den Sie unserer Stadt geschickt haben. Hochachtungsvoll . . Walter Hoffmann: „Ein frohes Weihnachtsfest und alles Gute im neuen Jahr mit Erfolg für Winter und Som.- mer wünscht Ihnen Herr Bürgermei- ster sowie Ihren Angehörigen und al- len Kitzbüheier Bürgern mit freund- lichen Grüßen ein Westberliner. Ihr Weihnachtsbaum und die Grußtafel auf. unserem JohnF..KennedyPlatz (Rat- hausplatz) gaben den Anlaß. Er ist wohl der schönste Baum, der je auf diesem Platz als Weihnachtsbaum ge- standen hat. Bisher wurden die Bäu- me durch die Größe des Platzes er- drückt; dieser aber steht in seiner breiten und wuchtigen Form dorninle- M FIamoF PA l Telephon rend auf dem Platz. Ich freue mich jedesmal bei meinem viermaligen über- queren des Platzes pro Tag." Hans und Erika Mattrei und Sohn' Erik, Berlin-Britz: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister! Es ist uns ein Bedürfnis, für den schönen Weihnachtsbaum, den se vom Seilbahn-Unfall in Kitzbühel. In diesen Wiener Zeitungsberichten heißt es u. a.: .....Wieder ein großer Seilbahnskandal (nach Zugspitze) - Hinter den Kulissen des Bergbahnbaues in Kitzbühel - Vergeudete Milliarden! Tragstützen fielen schmetternd um, Ei- sen zersplitterte, Maschinen standen still, klirrend riß das armdicke Seil! 12 Milliarden investiert. Materialseilbahn abgebrannt." Das Stichwort „Materialseilbahn ab- gebrannt" war für uns das Signal. Denn es handelte sich nicht um die Material- bahn der Hahnenkammbahn, sondern um das „Motorhäuschen des Sportauf- zuges auf der Hinterbräuau". Dieses ist tatsächlich abgebrannt. Alle anderen Hinweise waren frei erfunden. Es han- delte sich um die bekannte Seilbeschä- digung infolge eines Vermessungsfeh- lers. Nach diesem Brand waren einige Winter vergangen, bis der Lift neu aufgebaut wurde. Für den Winter 1935 erfand der da- malige Betriebsleiter der Hahnenkamm- bahn Dipl.-Ing. Wido Messerklinger einen neuen Schlittenaufzug. Die tech- nischen Daten dieses Aufzuges: Eine mit einem Elektromotor angetriebene Winde mit verschiedenen Spezialein- richtungen. Einige Teile wurden von dem nun auch schon verstorbenen Obermaschinisten Hans H o f r e i t e r erzeugt. Die Anlage besaß zwei Schlit- ten und zwei Bahnen. Die Schlitten verkehrten nach dem Pendelsystem. Die Schlepplänge betrug 220 Meter; Höhen- Sie und der unvergeßliche Toni Sauer uns geschenkt haben, zu bedanken. Lei- der geht bei uns eine so schöne Geste im Trubel der meist politischen Ereig- nisse unter und so erfuhren wir erst am nächsten Tag aus der Zeitung von Ihrer schönen Tat. Herzlichen Dank im Namen vieler Berliner Familien und viel Glück und Erfolg Ihnen und Ihrer schönen Heimat." Margarethe Kempe, 1 Berlin 62, Freiherr-von-Stein-Straße 5, ptr.: „An alle Einwohner von Kitzbühel! Seit 14 In Kitzbühel hat in weiten Kreisen die Tatsache, daß unsere Stadt für die Weltgroßstadt Berlin den Weihnachts- baum stiftete, Sympathie und Inter-, esse ausgelöst. Ohne viel davon zu re- den bzw. zu schreiben, wurde die Idee in die Tat umgesetzt. Inzwischen konn-' te die Uebergabezeremonie zwischen der Vertretung aus Kitzbühel unter Bürgermeister Hermann Reisch und dem Oberbürgermeister von Berlin Klaus S c h ü t z in mehreren Fernseh- sendungen bestaunt werden. Und das Echo aus Berlin? unterschied 50 Meter; Fahrzeit zwei Minuten; Geschwindigkeit 6 Stunden- kilometer. Den Schlitten verfertigte Wagnermeister G o 1 s e r. Die Anlage konnte im Bergverkehr zehn Perso- nen befördern. Die Höchstleistung be- trug 200 Personen pro 'Stunde. Am 21. Dezember 1935 wurde diese Anlage in Betrieb genommen und von dein. Wintersporttreibenden freudigst be- grüßt. Kommerzialrat Josef Herold erwarb als Vorstand der Bergbahn AG bei der Bezirkshauptmannschaft die Konzession bzw. Gewerbeberechtigung und erhielt diese auch! Vermutlich die erste Konzession, die im Land Tirol. für ein derartiges Unternehmen aus- gestellt wurde, denn: In den „Kitzbü- heler Nachrichten" Nr. 45 aus dem Jah- re 1936 steht geschrieben: „Die Bergbahn AG hatte um die Er- teilung der Konzession für einen Schlittenaufzug auf der Hinterbräu- leiten angesucht. Zwei Schlitten mit je sechs Sitzen und einer Vorrich- tung, die es ermöglicht, daß vier weitere Personen sich anhängen, . soll- ten pendelartig verkehren. Die Schlit- ten sollten durch ein Seil gezogen werden, dessen Antriebsmaschine ein Elektromotor ist. Die Bezirkshaupt- mannschaft Kitzbühel hatte die Kon- zession erteilt, der Landeshauptmann hatte jedoch die Konzessionserteilung in Handhabung des Aufsichtsrechtes wegen Unzuständigkeit der Bezirks- CD hauptmannschaft zur Erteilung der gegenständlichen Bewilligung für Jahren wohne ich hinter dem Rathaus Schöneberg und kann zu Weihnachten immer die schönen Tannen bewundern, die irgend ein Ort stiftet. So schön wie die Kitzbüheler war aber noch keine, das sagen auch alle anderen. Schon als sie noch nicht aufgestellt war, bewun- derte ich sie und jetzt jeden Tag und jeden Abend. Ich danke Ihnen, daß ich mit 81 Jahren noch diesen Anblick genießen kann und wünsche dem Ort, ein gesegnetes neues Jahr und guten Fremdenverkehr. Es grüßt . . ." Die oben genannte Zeitung berichtet in ihrer Ausgabe vom 13./14. Dezember gleich an drei Stellen über die Christ- baumgeschichte; auf der Titelseite, der zweiten und der dritten Seite. Sehr schmeichelhaft für Kitzbühel: Folgen wir der Schöneberger Zeitung in den markantesten Stellen: Ein tolles Angebot: Tiroler sind bereit Das Angebot liegt auf dem Tisch: Jetzt ist es Sache der Schöneberger Bürgervertreter, den Vorschlag auf zu- greifen und den bestehenden sieben nichtig erklärt. In der Begründung wurde von der Landesregierung her- vorgehoben: ‚Der Betrieb der Anlage sei nicht als eine den Bestimmungen der Gewerbeordnung unterliegende Betätigung anzusehen, sondern als eine Unternehmung der öf- fentlichen Belustigung, die von den Bestimmungen der Gewerbeord- nung ausgenommen ist und den Be- stimmungen des Hofkanzleipräsidial- dekretes vom 6. Jänner 1836 betref- fend die Bewilligung von Produktio- nen und Schaustellungen unterliegt." Die Bergbahn AG erhob gegen diesen Bescheid der Tiroler Landesregierung beim zuständigen Ministerium in Wien Beschwerde. Dieser Beschwerde wurde aber nicht stattgegeben, sondern der Bescheid der Landesregierung bestä- tigt. Daraufhin ging Herold zum Bun- desgerichtshof. Dieser gab der Be- schwerde Folge und stellte fest: „Der Betrieb eines Schlittenaufzuges sei kei- ne öffentliche Belustigung, sondern dient dem Unterricht der Skiläufer und dient der weiteren Ausbildung und der Selbstausbildung der Skifahrer!" Das zitierte „Hofkanzleipräsidialdekret" konnte den Aufschwung des Skisports auch zu damaliger Zeit nicht hindern! Daß vor gut dreißig Jahren so etwas noch möglich war, versetzt jeden in Erstaunen. Jochberg besaß also die erste mecha- nische Aufstiegshilfe für Skifahrer und Kitzbühel die erste Konzession dieser Art! Schöneberg-Friedenauer Heimatzeitung, Berlin: Wird Kitzbühel die nachste Partnerstadt 00 von Berlin-Schön eberg?
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