Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Sie 2 - Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 17. Mai 1960 Generaldechorge fso ür Königin Wintersteller Schützen In der Ehrenkompanie b.Im El isabeth II. Empfang Die Wintersteller Schützen hatten zum 8. Mai 1969 eine kurze Nacht. Weit vom Land her und hoch von den Berg- bauernhöfen kamen sie, die Freiwilli- gen und Auserwählten für die Ehren- kompanie zum Empfang Ihrer Majestät Königin Elisabeth II. Die Kompanien des Wintersteller Schützenbataillons in der historischen Leukentaler Tracht, die K ö s s ne r Schützen, die Stamer Schützen von W a i drin g, die Blattl- schützen von Fieberbrunn, die Fel- lerschützen von S t. J o h a n n, die Schlechterschützen von G o in g, die Schrolischützen von Kirchberg, die B r ix ne r Schützen, die Wintersteller- Schützen von Kirchdorf und die Kitzbüheler Schützen, hatten die ehrenvolle Aufgabe übernommen, die von Landeshauptmann Eduard W a 11 n- ö f er gewünschte 120 Mann starke Eh- renkompanie zu stellen. Keine andere Schützenkompanie des Landes wäre in der Lage gewesen, diesen Auftrag zu erfüllen, da sich seinerzeit bei der Gründung der Schützenbataillone und Schützenregimenter die einzelnen Orte bei der Bestimmung der Tracht nicht einheitlich orientieren konnten. Der erste Omnibus fuhr chon um 5 Uhr früh von Kössen ab und de letzte Schütze stieg um 5.50 Uhr in Brixen zu; für viele begann der Tag schon vor 3 Uhr früh. Von der Abfahrt an bis zum letzten Schritt bei der Defilierung lals glorrei- cher Abschluß des Empfangs lief an, diesem Tag alles präzise ah. Nicht nur in der zeitlichen Reihenfolge, sondern auch in allen Handlungen. Es gab am. ganzen Tag keinen Fehler, 'alle taten eifrig und freudig mit und jeder ach- tete kameradschaftlich auf den ande- ren und was das wichtigste war, ein jeder gab auf das Kommando von Bun- desschützenmajor Adolf Nagiller acht, der an diesem Tag in seinem glorreichen Schützenleben seinen größ- ten und sicher auch seinen schönsten Tag hatte. Um 7.30 Uhr war das Treffen beim Landesschießstand in Innsbruck. Pünkt- lich waren alle drei Omnibusse (Wim- pissinger, Kössen; Dödlinger, Fieber- brunn; und Mariacher, Kitzbühel) mit insgesamt 150 Schützen, einschließlich der zwei Marketenderinnen, erschienen. Hier wurde der Hutschmuck ausgege- ben und die Munition für die General- decharge in Empfang genommen und weiter gings zum Frühstück im Gast- ZD hof Sailer in Innsbruck. Um 9 Uhr marschierte die Ehren- kompanie, voran der Kommandant mit den zwei Marketenderinnen. die Win-. tersteller Bataillonsfalne mit den Fah- nenoffizieren. die Bergsteigergruppe und vier Schützenzüge mit je 36 bzw. 40 Mann sowie zwei Trommlern zum Platz vor dem neuen Landhaus. Un- bekümmert wehten die Federn am Hut und gelassen erfolgte der Marsch- tritt, aber gleichmäßig und in der Er- wartung des Kommenden. Die weni- gen Innsbrucker, die um diese Zeit unterwegs waren, sahen die fast hun dert Meter lange Schützeneinheit schon mit Interesse an. Der erste Bekannte, den wir in Innsbruck trafen, war der Kaiserschützen-Zugsführer P r an t ne r Robert aus Kitzbühel, der den weiteren Zug der Wintersteller Schützen bis zum letzten Schritt mit Begeisterung verfolgte. Beim neuen Landhaus wurde die Stadtmusikkapelle Wilten erwartet. - Auch diese war pünktlich erschienen. Dann folgte die feierliche Einholung, der Bundes-Schützenfahne mit den Fahnenoffizieren und ihre Einreihung in die Ehrenformation. 9.30 Uhr: Abmarsch Richtung Bahn- hof. Im klingenden Spiel der Stadt- musikkapelle Wilten ging es zum Boz- [PAM Briketts 1 Telephon 2992 ner Platz und über die Brixner Straße zum Südtiroler Platz (Bahnhofsplatz). Dort waren bereits viel Tausend Zu- schauer anwesend, weiters einige hun- dert Reporter und Angehörige vorn Rundfunk und Fernsehen, von Film- gesellschaften und Wochenschauen. Un- ter den Schützen konnte niemand sa- gen, daß er nicht etwas erregt der weiteren Dinge harrte. Das gehört si- cherlich dazu und auch der beste Mann wird kurz vor einer Prüfung sich die Frage stellen, ob es gut geht, um dann vielleicht mit Glanz zu bestehen. So erging es auch den Schützen. Kurz nach 10 Uhr blies der Bundes- hornist „Habt Acht". Die 'klare und kräftige Kommandostimme des Kom- mandanten Nagiller übertönte aber fast die Trompete: .‚Ehrenkompanie Habt Acht" (dieses Kommando galt auch für die Bundes- formation und für die Stadtmusikkapel- le Wilten) Ehrenkompanie Schultert! Ehrenkompanie Präsentiert! Ehrenkompanie Rechts schaut! und die 74 Meter lange Front der Eh- renkompanie stand wie in einer ge- strichenen Linie und die Köpfe flogen zur Ausgangstür der Ankunftshalle. wo Königin Elisabeth II. mit ihrem Cc- mahl Prinz Philip, Prinzessin Anne und Landeshauptmann Wailnöfer auf dem purpurroten Laufteppich erschienen waren. „Majestät, Schützenmajor Nagiller meldet Wintersteller Ehrenkompanie mit 150 Mann und 'Stadtmusik Wilten mit 60 Mann!" Die Wiltener Stadtmusik unter 'Lan- desverbands-Kapellmeister Prof. Sepp T a n z e r intonierte zuerst die britische Hymne ‚God sabe the Queen" und hernach die Tiroler Landeshymne. Un- ter den Klängen des .‚Generalmarsches" des Bundeshornisten schritten die Kö- nigin, der Prinz und der Landeshaupt- mann die Front der Wintersteller Eh- renkompanie ab. Wer in den Reihen der Kompanie stand, durfte für weni- ge Sekunden der Königin in die Au gen blicken. In diesen stand ein wohl- wollendes Interesse, königliche Freund- lichkeit und ebensolcher Ernst. Am. linken Flügel der Ehrenkompanie mel- dete sich Schützenmajor Adolf Nagil- ler mit dem Säbelgruß von der Köni- gin ab. Die Königin verblieb mit ihrer Be- gleitung am linken Flügel. Die füh- renden Persönlichkeiten des Landes hatten sich nach dem Abschreiten de!r Front über dem Gehsteig zum Bahn- hofsgebäude begeben. wo sich die Kö- nigin wieder der Ehrenkompanie zu- wandte. Kommando: Ehrenformation Habt Acht Ehrenkompanie Schultert Bundeshornist Signal „Feuer" Ehrenkomp. Generaldecharge fertig! Hoch an! Feuer! Präsentiert! Links schaut! Während die l.ÄTi,ltener Stadtmusik, vier Takte des Andreas,-Hofer-Liedes intonierte, erwies Kommandant Nagil- ler der Königin die Ehrenbezeugung mit dem Säbel. Dann folgten die Kom- mandos: Habt Acht!, Schultert!, In die Hand!, beim Fuß! und schließlich das für alle Schützen erlösende „Ruth!" Die Schützen durften auch aufatmen. Vielleicht sind an dieser Stelle einige Zeitungskritiken am Platze: TIROLER TAGESZEITUNG: Den Rah- men bildeten wiederum die Schützen mit ihren Trachten, mit ihren von Würde gezeichneten Mienen und mit ihrer unbeirrbaren Hingabe an alles. was patriotisch betont ist. ... man wLlnerte sieh. da,' Sehiltuen ihr Cc-- wehr wie Sokirdn prerLe:ee. uni sch leid ich i-n ahle die Gen e;d decharge über den Platz. die auch i,ry Soldaten nicht exakter hätte ab- gefeuert werden können. Lau teierbatailfen . ickLe nick, durch cci kanmus Auftreten, son- dem acuel din';h die Sorgfalt 'der
< Page 1 | Page 3 >
< Page 1 | Page 3 >