Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag, 24. Mai 1989 Kitzbühel.er Anzeiger Seite 15 fahrt zum Rastboden. Die Stadtmusik konnte von diesem Angebot leider kei- nen Gebrauch machen. Der Andrang war zu stark und so trat man die OmnFbusreise nach Schwendau zum Mittagessen an. Dort gab es auch ein Wiedersehen mit unseren Schlachten- bummlern (Planer, Hechenberger) und mit den Eltern von Toni Steiner, die früheren Pächtersleute zu Schmiede- rern in Kitzbühel. Toni wuchs ja in Kitzbühel auf, erlernte bei Meister Weixibaumer das Tischlerhandwerk, trat hier als Flügelhornist der Stadt- musik bei und fühlt sich heute noch sehr mit Kitzbühel verbunden. Heute hat er eine der größten Tischlereien. der Umgebung; er hat auch ein Ank- gebot bei der Errichtung des neuen Krankenhauses gemacht, doch wurde ihm der Auftrag nicht erteilt. Das Wetter war sehr gnädig; bald kamen die schönen Aussichtsberge, die Ahornspitze. der Tristner als Tals- abschluß bei Mayrhofen, der Grün- Wie bereits berichtet, veranstaltet die Marktgemeinde St. Johann im Caf Klausner eine Ausstelung von Ar- beiten acht heimischer Künstler. Die- se Ausstellung wurde am 19. Mai von Bürgermeister Andre1as Mariacher eröffnet. Bei dieser Eröffnung gab er einerseits der Freude Ausdruck über die lebendige Tätigkeit des KulturL referats seiner Gemeinde und ande- rerseits sein Bedauern über die In-. teresselosigkeit seitens der Kultur- behörden und Kulturmächte des Lan- des Es wird aber auch eine Zeit kommen, in welcher dem Kulturschaf- fen des östlichsten Tirols das ge,bühi- rende Augenmerk zugewendet werden muß! Der Kulturreferent der Ma1ktgemelin- de St. Johann Gemeinderat Professor Walter Kantner begrüßte eine aus- erlesene Gesellschaft in'nicht erwar- teter Anzahl. Insbesondere die Ehren- bürger der Marktgemeinde 'St. Johann Präsident Komm.HRat Johann 0 b e r- m o s e r und Altbürgermeister Rudolf Scheider, Dekan Alois Dialer Oberregierungsrat Dr. Adalbert Spinn als Vertreter des Bezirkshauptmanns, die Direktoren der Schulen Professor Weihs, Windbichler, Straßer und P ü rs t 1, den Kurdirektor von Kitz-. bühel Dipl.-Kfm. Dr. Josef Z 1 e p l die Mehrzahl der Gemeindevorstände und Gemeinderäte von St. Johann,. Gemeinderat Friedhelm C a p e 11 a r i, Kitzbühel, Direktor Erich Oberreßl, berg und der Penken aus den Wolken. Als dann die Stadtmusik in voller Stärke bei Toni Steiner sen. und jun. aufmarschierte und eine Reihe von Märschen zum Besten gab, fiel auc'li Toni fast aus den Wolken. Es wart ihm die größte Freude am Tag und beim „Hoch Tirol" griff er selbst noch einmal in die Maschine eines Flügel- horns, obwohl er heute nicht mehr ak- tiv in der Musikkapelle tätig ist. Ein Ständchen wurde weiters noch dem Obmann der Musikkapelle Hippach ge- bracht und dann ging's wieder heim- wärts und wohlbehalten erreichte al- les wieder über die Gerlosgwigg und einer Jause im Hotel Holzner am Paß Thurn Kitzbühel. Obmann Paul Hoch- filzer hatte ein wohlwollendes Kom- mando, das alle erfreute, und der Tag war ein echter Ausflugistag zur He bung der Kameradschaft. Bei der Feldmesse am Vormittag wurden die Kitzbühele#7 auch vom hochverdienten Franz Kröll begrüßt. den Fremdenverkehrsverbands-Obmann Felix M a d 1, als Vertreter der Exe- kutive Gend.-Insp. Obernauer. den Bahnhofsvorstand, den Leiter der Ski- schule Hias Noichl und viele andere prominente Persönlichkeiten von St. Johann und insbesondere auch von Kitzbühel. Von der Kollegenschaft waren an- wesend: die akad. Maier und Bildhauer Sepp Dangl, Hermann Mayr, Kling- 1er, Monitzer, Krabichler und der Kunsthändler Dr. Weiwart. Professor Kantner dankte in seiner Ansprache der Marktgemeinde für die Unterstützung, Professor Heinrich Ti 1- 1 y für die Einrichtung der Ausstellung und Ferdinand Mayr (Kitzbühel) für die leihweise UeberLassung der Aus- stellungstafeln sowie dem Hotelier Franz Klausner für die Zurverfü-, gungsstellung des Kaffeehauses. Wei- ters führte Kantner aus: „Eine Kon-, frontation der freischaffenden Künst- ler des Bezirks mit den Kunstfreun- den und den Kunstfernen war längst fällig. Nun ist dies erstmals in dieser Art im Bezirk gelungen. Den Kunstfernen sei gesagt: rückt einmal näher und schaut, schaut genauer, ohne daß ein Einflüsterer neben euch steht und unter stetem Kopfschütteln meint, das ginge zu weit. Es soll wei- ter gehen, über blutrote Sonnenunter- gänge und röhrende Hirsche, über bloß „lebensnah" dargestellte Land- und Stadtleute hinaus; dorthin, wo schon vor längerer Zeit eine neue Entwick- lung eingesetzt hat, eine neue Entwick- lung, in der die Künstler unseres Be- zirks für sich und uns alle neue Mög- lichkeiten erblickt haben. Auch wenn die Kunst schon wieder weiter ist, vielleicht unverständlich weiter; diese Werke in dieser Ausstellung helfen uns Anschluß an die Welt zu halten. Einen Anschluß, den wir hierorts auf vielen Gebieten leichter gefunden ha- ben. Einen Anschluß, der uns wider- spiegelt, wie sich unser Bewußtsein verändert hat daß es leider nicht mehr heil und ganz geblieben ist. Bei genauerem und vorurteilslosem Hinschaun: vielleicht gefällt das eine oder andere, in der Originalität seiner Form und Farbe, durch eine ecihte künstlerische Aussage. Kunstkritik ist heute eine spezialisierte und esoteri- sche Angelegenheit geworden und es bedarf mehr denn je einer profunden Fachausbildung, wenn man Urteile über heutige Kunst aussprechen will. Viele Kunstfreunde halten sich an die wenigen Kompetenten und diese .ma- chen" immer stärker den Namen und den Verkaufswert eines Künstlers. Ge- gen diesen Hintergrund unsicherer Maßstäbe und gern manipulierter Grö- ße stehen auch unsere acht Künstler. Wer weiß schon ein begründetes Ur- teil über sie abzugeben? Die Kunst hat in unserer kornpli-. zierten Gesellschaft eine wichtige Funk- tion. Sie muß dem Geschehen und allen Gegenständen gerecht werden und sie in immer neues Licht und neue Schat- ten stellen. Künstler schaffen allgemei- ne Werte! So >geben wir ihnen gebüh- renden Platz in der Gemeinschaft und Gesellschaft unseres schönen Bezirks." Die Ausstellung ist 'nur noch heute, Samstag, 24. Mai, geöffnet. Es stellen aus: HANS BURGER, Empfangschef 'im Caf Rainer, geboren 1913 in Kema- ten, seit 1964 in St. Johann. Autodidakt. Fernkurs Famous Artists 'School. HILDE GOLDSCHMIDT, akad. Ma- lerin, Schülerin von Oskar Kokoschka; Ausstellungen seit 1923 'in New York, London und vielen 'anderen euro1päi- sehen Städten. Wohnt seit 1950 in Kitz- bühel. 1 ERNST INSAM, akad. Maler, 1927 in Kitzbühel geboren. Akademie der bil- denden Künste und 'Akademie für anj- gewandte Kunst, Wien. Ausstellungen in der: Sezession, 1967 im Rahmen der Action Tisch und 1969 in Kitzbühel. GEORG KUMMERER, Vizebürger- meister, Gemeindeangestellter, geboren 1913, seit 1946 in St. Johann; Auto- didakt. Die 94~-in--v i1 i4aüais va St. 44a.sii Plastik-, Malerei- und Graphikausstellung im Cafe Klausner Schwimmbadanstriche- Algent 00 öter - Reiniger Fa" - Kitzbühel
< Page 15 | Page 17 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen