Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 2 - Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 31. Mai 1969 Der Vollständigkeit halber erwähnen wir auch die im Vorjahr genehmigte Ergänzung des dritten Paragraphen. Diese betraf die 'Höherzonung: ‚ 3, Abs. 7: Der Gemeinderat kann, so- ferne das Stadt- und Landschafts- bild nicht wesentlich beeinträchtigt wird, die Höherzonung für solche Wohnhausbauten beschließen, die 'nachv:eislich als soziale 'Wohnhaus- lctnten zu bezeichnen sind. Soziale Wohnhctusbauten sind vor allem sol- che, die mit Wohnba'uJörde'rungsmit- teln finanziert werden und deren Mietzins für eine Arbeiter- oder An- gestelltenfamilie tragbar ist." Der Antrag auf 'die 'hier wiedergege- benen Aenderungen wurde 'vom Bau- ausschuß gestellt, welcher 'auch die Textierung in mehreren Sitzungen un- ter Beiziehung von Vizebürgermeister Hans B r e t t a u e r und Gemeinderat Dr. Otto W e n dli n g ausgearbeit hatte. Die Projektierung, Bauüberwachung und Abrechnung eines Trinkwasser- hochbehälters am Sonnberg wurde Dipl.-Ing. Lesser übertragen. Der Bür- germeister berichtete dazu dem Ge- meinderat, daß nach reiner Schätzung vom Leiter des Bezirksbauamtes Kuf- stein Oberbaurat Dipl.-Ing. Thaler 'der Wasserbedarf in Kitzbühel im 'Jahre: 1090 bei 140 Sekundenliter sein wird. Das Projekt, das von Dipl..-Ing. Lesser ausgearbeitet werden soll, hat die was- sermäßige Ausnützung des ganzen Ge- meindegebietes von Kitzbühel 'zu um- fassen. Bei den Vorbesprechungen wur- de auch die 'Frage aufgeworfen (Ge- meinderat Capellari), ob es nicht vor- teilhafter wäre, z w e i Hochwasser- behälter zu errichten. 'Von den Fach- leuten wurde auf 'die Schwierigkeiten hinsichtlich der Einspeisung hingewie- sen und die 'Errichtung eines Gegen- behälters, im Falle 'Kitzbühel, abge- [IIÄM Bri ketts - Telephon 2992 lehnt. Die Möglichkeit der Verwirk- lichung des Projekts in mehreren Bau- etappen wurde bejaht. Das Projekt hat in den Ausmaßen das Ziel zu er- reichen, das Speicherungsvermögen von bisher 40 Minuten auf vierund.- zwanzig Stunden zu erhöhen, nur dann kann die Wasserversorgung einwand- frei gewährleistet werden. Für den Bau des Hochbehälters sind im ordentlichen Haushalt keine Mittel flüssig zu machen. Bau und Erhaltung müssen daher von den Einkünften des Wasserwerkes bestritten werden. Vom. Wasserwirtschaftsfonds soll ein verbil- ligtes Darlehen bis zu 40 o der Pro- jektskosten zu erlangen sein. Der Roh- bau soll noch bis zum heurigen Winter' aufgeführt werden, wozu vier Monate Bauzeit in Frage kommen. Im näch- sten Jahr hat der Innenbau zu erfol- gen. Die Filteranlage ist mitzupianenL Die Projektskosten richten sich nach der Lage der Dinge, ob mit oder ohne Filteranlage. Voraussichtlich ist mit ei- ner Bausumme von mindestens zehn Millionen Schilling zu rechnen. Genehmigt wurden weiters vom Ge- meinderat Schlägerungen im Gebiet der Streifalmabfahrt und Verträge zur Sicherung von Skiabfahrten auf dem Gebiet der Fleckalmabfahrt, Dem Pe- ter Koidl, Unterkampenbauer, wurde auf dem Gebiet der Kampenabfahrt das Fechsungsrecht eingeräumt. Als Gegenleistung trägt Koidl einen Fut- terstadl und zwei weitere Heustadln ab bzw. willigt an die Verlegung eines Stadls ein. Stadtrat Walter Hirnsberger un- terrichtete den Gemeinderat über 'das Notwasserprojekt der TAL. Im Ge- spräch befindet sich gegenwärtig eine Anlage mit einer 'Que'llschüttung im Gebiet des Saukasergrabens, eine Fil- teranlage in der Langau bzw. dem Ge- biet des zu projektierenden Hochbehäl- ters am Sonnberg. Die Massenmedien Kino, Radio, Fern- sehen und illustrierte Presse sind ein Faktor geworden, der den Lebens- rhythmus und die Lebensweise der Familie ändert. Die Mittel neigen ihrer Natur nach dazu, nicht zu trennen, sondern zu vereinen. Weil es aber eben nur Mittel sind, hängt ihre Fähig- keit zu vereinen gerade innerhalb der Familie vom reifen und einsichtigen Gebrauch der Empfänger ab. Die Fä- higkeit der Familie, sich dem auferleg- ten Lebensrhythmus anzupassen, ist etwas Positives. Man darf nicht ver- gessen, daß Fernseh- und Hörfunk- gerät fast „andere Mitglieder" der Fa- milie werden, die ihre eigenen Forde- rungen stellen in bezug auf Zeiteintei- lung, Aufmerksamkeit und auf die räumliche und zeitliche Unterbringung im physischen und geistigen Bereich der Familie. Für die Familie gibt es eine Reihe positiver Möglichkeiten: Man kann mit- einander ausgehen (z. B. zu einem Film) oder zusammen daheimbleiben (etwa für eine Fernsehsendung), um dann anschließend gemeinsam die Meinung über das Gesehene auszutau- schen. Auch der Inhalt der empfange- nen Sendungen beeinflußt die Geistes- haltung und die Haltung zueinander. Daraus erwächst die Verpflichtung, aus dem Programm sorgfältig auszuwählen. Die Autorität der Eltern wird durch Information und Auslegung durch die Massenmedien dauernd zur Diskussion gestellt. Es ist demnach notwendig, daß die Eltern mit den Kindern die auf- kommenden Fragen gemeinsam be- Gemeinderat Heinrich Grandner berichtete im Sportreferat. daß die Wasserrettungsstelle Kitzbühel beab- sichtigt. am Schwarzsee für die Zeit. der Badesaison eine Rettungsstelle ein- zurichten. Es würden jeweils zwei aus- gebildete Rettungsschwimmer statio- niert, die mit einem Plastikboot, ei- nem Tauchgerät und mit einem Wie- derbelebungsgerät ausgestattet sind. Er- forderlich wäre die Zurverfügungstel- lung von zwei Kabinen. Gemeinderat Biasius Salvenmoser ergänzte den Bericht von Grandner, daß die Einsatz- leitung Kitzbühel des Oesterreichischen Wasserrettungsdienstes unter Obmann Gend.-Rev.-Insp. Kneringer, Jochberg, bisher im Hallenbad 50 Personen aus- gebildet habe. Für Kitzbühel steht als Einsatzleiter auch Gend. - Rev. - Insp. Menz zur Verfügung. Vizebürgermeister Hans B r e t t a u e r gab einen kurzen Bericht über die Möglichkeiten der Errichtung einer Handelsschule. Gemeinderat Gerhard Resch setzte sich für die Anstellung eines Sportlehrers ein. sprechen. Wenn die Autorität der elter- lichen Meinung nicht mehr angefochten ist, dann muß auch jene Meinung dis- kutiert werden, die man öffentliche Meinung nennt und deren bevorzugte Kanäle die sozialen Kommunikations- mittel sind. Die Freiheit des persön- lichen Urteils und der persönlichen Ansichten und die Ursprünglichkeit der Beziehung zwischen Eltern und Kin- dern kann dabei bewahrt und die Ge- fahr eines Generationenkonflikts ver- mieden werden. Nicht zu übersehen ist, daß die nun heranwachsende Generation die erste „audio-visuelle" ist. Für die Eltern be- steht die Pflicht, sich auf diesem Ge- biet weiterzubilden, statt sieh auf die guten alten Zeiten ohne Nervosität und mit weitgehendem Kadavergehorsam zu berufen. Von der richtigen und mutigen Lösung des Problems der Massenmedien hängt schließlich die Zu- kunft der ganzen Welt ab. Dazu ge- hört, jedem schädlichen, vorzeitigen und unangebrachten Einfluß Einhalt zu gebieten, aber auch ein Fenster auf- zustoßen, das den Blick auf das pul- sierende Leben der Welt freigibt. früher NOVOFLEX - Einzeln eingesiegelt -Nicht wundhaftend Zum Welttag der Massenmedien Von Fachlehrer Leo Tschurtschenthaler
< Page 1 | Page 3 >
< Page 1 | Page 3 >