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Samstag, 31. Mai 1969 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Die Tiroler Handels- und Gewerbebank legt Bilanz Die 'Aufwärtsentwicklung der Tiro- ler Handels- und .Gewerbebank setzte sich im Jahre 1968 in verstärktem. Maße fort. Wie der Obmann. des Vor- standes Komm.-Rat Foidl berichtete, waren alle Geschäftssparten ‚m Erfolg beteiligt Als besonders erfreulich ist das Wachstum im Spareinlagengeschäft zu 'bezeichnen Im Jahre 1968 betrug der Spareinlagenzuwachs gegenüber 1967 rund 25 Prozent. Damit wurde der Bundesdurchschnitt, der 12 Pro- zent erreichte, beträchtlich überschrit- ten. Die 'Bilanzsumme erhöhte, sich um 24,6 Mio Schillingl oder 8 Prozent auf 333.5 Mio Schilling Die Gesamtumsät- ze 'haben im gleichen Unifang eine Steigerung 'auf über 8 Mrd. Schilling erfahren. 'Bei der Gegenüberstellung dieser 'Zahlen zeigt sich, da-3 die Ti- roler Handels- und Gewerbebank ihre, Position 'als Kreditinstitut der mit- telständischen 'Gewerbe- und Handels- betriebe weiter ausbauen kcnnte und die Zunahme der Spareinlagen als ein echter Vertrauensbeweis der Bevölke- rung gewertet werden kann. Die gesamten Ausleihungen haben im Berichtsjahr gegenüber 1967 um 10 Prozent zugenommen. Es ist nach wie vor erstes Gebot, nach den. gegebenen Möglichkeiten 'zinsbegünstige; Kredi- te 'zu vermitteln, um die Kosten 'für Investitionskredite in einem erträg- lichen 'Rahmen zu 'halten. Direktor 'Ing. Schneider berichtete der Generalversammlung, daß die Be- Eine große Anzahl von Wirtschafts.- treibenden sowie als Referenten Land- tagsabgeordneten KR Christian Huber, Bundesausschußrnitglied der Sektion Fremdenverkehr Wolfgang Hagsteiner, den Vertreter der Sektion Verkehr im Bezirksstellen-Ausschuß der Handels- kammer Kitzbühel Nothdurfter und Bezirkssekretär Dieter Küchenmeister begrüßte Ortsobmann Dipl.-Kfm. Dr. Ziepi vergangenen Mittwoch zu einer OeWB-Veranstaltung in Westendorf. LA KR Huber gab in seiner ge-- wohnt prägnanten Art einen TJeber'- blick über die Wirtschaftspolitik in Bund und Land und zeigte dann die großen Schwierigkeiten der Wirtschaft auf. Anschließend sprach Wolfgang Hag- steiner über Probleme des Fremden- verkehrs und unterstrich dabei die Tatsache, daß allzugern die volkswirt-, schaftliche Bedeutung des Fremden- verkehrs nicht die entsprechende An- erkennung und Beachtung finde. Er warnte vor einer weiteren Belastung und forderte die strikte Einhaltung stimmungen des Abkommens über qua- litative und quantitative Kreditmaß- nahmen sowohl hinsichtlich der Li- quidität als auch hinsichtlich des Kre- ditplafonds während des ganzen Jah- res 1968 eingehalten wurden. Die Klein- 'und 'Mittelbetriebe der Erzeugung und 'Dienstleistungen sind noch immer der größte Arbeitgeber im Lande. 'Welche Bedeutung der Ti- roler Handels- und Gewerbebank als Kreditgenossenschaft zukommt, kommt darin zum Ausdruck, daß allein 83 Prozent der Kredite an Handels- und Gewerbetreibende vergeben wurden. Der Bericht des Herrn Direktors Dipl.-Kfm. Dr. Baier befaßte sieh im wesentlichen mit den Filialbetrieben PAM Koks u. Kohlen Telephon 299? in Kitzbühel und Wörgl. Die Ge- samtumsätze beider Filialen haben im Jahr 1968 eine Erhöhung von 12 0/o gegenüber 1967 erfahren. Besonders hervorzuheben sind die Zuwachsraten im Valuten- und Devisengeschäft, die sich gegenüber 1967 um volle 25,5 0/o erhöht haben. Wie in den vergangenen Jahren brachte auch 1968 das Ein- lagengeschäft einen überdurchschnitt- lichen Zuwachs. Beide Filialbetriebe können auf einen Spareinlagenzuwachs von rund 28 0/o gegenüber 1967 ver- weisen. der Befristung der Alkoholsteuer, die - wie Untersuchungen ergeben ha- ben - einen Rückgang des Konsums gebracht haben. Er betonte weiters die große Konkurrenzierung unseres Fremdenverkehrs und die damit not- wendig gewordene Qualitätsverbesse- rung, ohne die ein Erhalt am gegen- wärtigen Stand nicht möglich sei. Für uns in Tirol sei es weiters von größter Bedeutung, die Tradition, ‚die Gast-1 freundlichkeit und bodenständige' Art den Gast zu bewirten und aufzuneh- men, hochzuhalten. Nothdurfter gab anschließend einen Ueberblick über die ‚Situation im Ver- kehr. Nach anfänglich großen Schwie- rigkeiten habe sich ‚die Lage derzeit durch private Investitionen ‚und Ar- beiten gebessert, für die Sommersai- son müsse man jedoch große Beden- ken haben, da es in unserem Bezirk keinerlei öffentliche Bauten gebe und zweifelsohne in der aison die pri-. vate Bautätigkeit stark zurückgehen werde. Sorge bereite der Sektion Ver-, kehr auch die Aufhebung der Befö- derungs steuerbefreiung für den Trans-' port von Baumaterialien sowie die noch nicht endgültig getroffene Rege- lung „Nahverkehr-Fernverkehr". Hie,r müsse man mit tallem Nachdruck for- dern, daß im ahverkehr der Stanid4- ort, und nicht der Beladeort als Aus- gangspunkt der Qualifikation ahver- kehr angesehen werde. Die Zunahme der eigenen1 Pkw bringe auch für die Taxi eine Verschlechterung der Lage, die noch durch rdie Erschwerung des, Abholdienstes vorn Flughafen Mün- chen erschwert werde, ‚was ebenso für die Busse gelte.. ‚Auf diesem Sektor er geben sich neuerdings zusätzliche Sor- gen, die unbedingt eine für die Kitz- büheler Unternehmer befriedigende Lösung finden müssen. LA KR Huber gab anschließend in seiner Eigenschaft als Vertreter der Sektion Handel noch ‚einen Kurzüber- blick zu den ‚gewiß nicht kleinen Sor- gen des Handels. Die Umstruktuierung auf dem Sektor ‚Handel bringe große Erschwernisse. Große Sorgen ‚bereiten in unserem Bezirk auch der verstärkt bemerkbare 'Verkauf von ‚Haus zu Haus und man, werde hier mit allen mög- lichen 'Mitteln einschreiten müssen. Von 'größter Bedeutung ‚für den Han- del sei jedoch die Mehrwertsteuer und diese müsse so rasch als möglich er- reicht werden, denn erst diese könne den 'Wettbewerb neutral ‚gestalten. In der regen Debatte wurden Pro- bleme wie die Alkoholsteuer (Frage der Befristung), Tätigkeit der OeVP-Regie- rung, Gewerberechtsreform, Volksbe- gehren, 'Politikerbesteuerung und 40- Stunden-Woche berührt. Mit großem Nachdruck wurde neuerlich auf die dringende Notwendigkeit der Brixen- taler Schnellstraße und der West- umfahrung Kitzbühel hingewiesen. Nach einer Beantwortung der Fra- gen 'durch LA Huber schloß Obmann Dr. 'Ziepi die Versammlung mit dem Dank 'an. die Referenten und dem Hin- MARIACHER & BASTEN Ruf 49 198 (0 53 52) weis, 'daß die Wirtschaft nur so stark sein könne, wie siej einig sei und de damit verbundenen Bitte, künftig noch enger zusammenzustehen als bisher. Er schloß die Versammlung mit dem Dank an LA Huber für seine auf- opfernde Tätigkeit für die Wirtschaft, für den Bezirk und das Land und ver- glich ihn mit einem Techniker im Box- sport: nicht mit 'einem Schwinger die k. o.-Chance suchend, die be,i „dane- bengehen" das ‚out" bringt, sondern durch stetige wohlüberle4gte Attacken und unermüdliches Kämpfen dein Er- folg suchend. Interessante Wirtschaftsbu ndvera nstaltu ng in Westendorf!
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