Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 8 I<itzbüheler Anzeiger Samstag, 31. Mai 1969 „Mensch und Computer" Hochinteressanter Vortrag Junge Wirtschaft Bezirk Kitzbilhel Schule erfüllen sollte. Uebernahme ei- ner politischen Tätigkeit im möglichen Rahmen, Verbesserung des Wahisysternis dahingehend, daß Berufsgruppen ihren Vertreter wählen und dieser partei- ungebunden ihre Interessen wahrnimmt, wobei auch während der Legislatur- periode seine Absetzung möglich sein soll. DDr. GÜNTHER NENNING: Das Volk kann nicht direkt herrschen, weil nicht dauernd Abstimmungen veranstaltet werden können. Die Volksvertreter sind durchgehend Parteienvertreter. Parteien sind unbedingt notwendig. Ei- ne Gefahr durch Demagogie besteht dann, wenn man Demokratie mit Wäh- len gleichsetzt, weil der Wähler erst mit Geschenken zur Wahlurne „gelockt" werden muß. Zu verbessern wäre, vor allem die Information über politische Vorgänge. Denn mit zunehmender Un- durchschaubarkeit der Politik wäch$t die Interesselosigkeit. Und ein Volk, das das Interesse an seinen gemein- schaftlichen Anliegen verloren hat, ist ein guter Nährboden für den Radi- kalismus. Univ.-Ass. Dr. HELMUT SCHREI- NER: Der Wähler ist problemunein- sichtig, d. h. er kann die Gründe, die zu einer politischen Entscheidung füh- ren, nicht erkennen. Die Kluft zwi- schen Wähler und Gewählten wird dar durch immer größer. Er befürwortet vor allem eine bessere politische Bil- dung des Staatsbürgers. Eine Aufgabe, die die Schule zu erfüllen hat, zur Zeit aber oft nur sehr mangelhaft er- füllt, dann nämlich, wenn der Zeit- geschichte zuwenig Platz eingeräumt wird. Man kann vom Staatsbürger kein demokratisdhes Verhalten erwarten, wenn er nicht weiß, was Demokratie ist. Dr. GERULF STIX: Demokratie ist bestimmt durch den friedlichefl Wett- bewerb verschiedener Gruppen, nach gewissen Spielregeln, wobei sich jeder verpflichten muß, diese Spielregeln einzuhalten. Oesterreich kommt die- sem Idealbild nahe. Als Verbesserun- gen nannte er: Erleichterung des Volks- begehrens; Verbesserung des Wahl- systems, um eine Benachteiligungklei- ner Parteien zu verhindern; ein Pan-. teigesetz, das die Auswahl der Kandi- daten innerhalb der Partei regelt. Es soll verhindert werden, daß der Wäh- ler apathisch und desinteressiert wird. Anschließend diskutierten die Fo- rumsredner ihre Ansichten, wobei auch zahlreiche Zuhörer sich zu Wort mel- deten. Die Diskussion wurde durch Prof. Kantner nach über zweistündiger Dauer mit der Bemerkung beendet., daß das Anhörenkönnen einer Gegen- meinung unerläßlich für den demokra- tischen Rechtsstaat sei. Damit hat auch diese Diskussion einen Beitrag zur De- mokratie geleistet. Andreas Wörgötter Am Dienstag, 13. Mai veranstaltete die Junge Wirtschaft des Bezirks Kitz- bühel einen Vortragsabend, der sich mit dem hochinteressanten Thema des modernen Rechenwesens befaßte. Dr. H a b e lt von der Firma Katzin- ger, Wien, referierte vor dem voll- besetzten Speisesaal des Hotels Klaus- ner und führte die anwesenden Damen und Herren der Stadtgemeinde, der Banken, des Geweirbes, der Industrie und der Hotellerie sowie des Trans- portwesens über die mathematischen und physikalischen Grundlagen zur Funktion des Computers. Dieses Hilfs- mittel des Betriebswirtes ist ein Pro- dukt der Weltraumfahrt und Raketen- technik, die ohne derartige Appara- turen nicht erfolgreich sein könnte. Wenn heute die Technik der elektroni- schen Rechenhilfe noch hauptsächlich der Wissenschaft, Großindustrie, Ver- waltung und dem Bankwesen dient, so geht doch der Trend unaufhaltsam dahin, auch dem Mittel- und Klein- betrieb kleine Wundermaschinen zur Verfügung zu stellen. Wenn heute be- reits Computer ab 300.000 Schilling zu haben sind, so ist das der Beweis dieses neuen Produktionszweiges, den vorgenannten Weg rasch zu beschrei- ten. Daß die US-Hersteller klar in Front liegen ist aus dem technischen Im Rahmen umfassender Festlich- keiten wurde am vorletzten Sonntag von der Marktgemeinde Mittersill für sechs .,Goldene Paare" eine würdige und sinnvolle Feier durchgeführt. Die Bevölkerung des ganzen Marktes nahm Anteil an den Feierlichkeiten, die mit dem Einzug der Jubelpaare in die Pfarrkirche begannen. Nach dem Fest- gottesdienstbewegte sich einkilometer- langer Festzug durch den fahnen- geschmückten Markt, an dem eine Reitgruppe, die Musikkapelle, Schul- kinder. Schützenkompanie, Kamerad- schaftsbund, Liedertafel und Frauen- schaft mitwirkten, wobei die Braut- leute, die mit Hochzeitskutschen fuh- ren, mit Beifall bedacht wurden. Der Festakt im Sportcasino Kogler wurde mit der Begrüßung der Fest- und Ehrengäste durch Bürgermeister G ran i eingeleitet. Er stellte mit Ge- nugtuung fest, daß dieses freudige und einmalige Ereignis von der gesamten Bevölkerung in würdiger Form began- gen wird. Weiters verwies er darauf, daß es für die Gemeinde eine ehrende und menschliche Verpflichtung sei, den Jubelpaaren den Tag so schön als mög- lich zu gestalten. Er umriß Leben und Wirken der Jubilare in einer Zeit Vorsprung heraus, den Amerika be- sitzt, zu verstehen. Nach einem fast zweistündigen Vor- trag, dem nur mit Konzentration zu folgen war, löste sich die Hörerschaft nicht auf, sondern entfaltete noch eine rege Diskussion, die sich weitere zwei Stunden hinzog. Viele Fragen aus der Theorie und noch mehr aus der Praxis wurden an den Vortragenden heran- getragen. Dieses lückenlose Ausharren von jung und alt ist bester Beweis dafür, daß der gute Unternehmer im- mer bereit ist dazuzulernen, um sei- nen Betrieb up to date halten zu kön- nen und mit dem Tempo und den sich dauernd ergebenden Veränderungen mitzukommen. Dr. Habelt kündigte an, daß es möglich sein wird, in ein bis zwei Jahren in Kitzbühei an diesen Vortrag anzuknüpfen und mit einem Computer für den Hausgebrauch den Unternehmer direkt mit der Anwen- dung und Praxis zu konfrontieren. Die Veranstaltungsreihe, welche mit ein bis zwei Vorträgen im Herbst fortgesetzt wird und nur mit Unterstützung der Kammer der Gewerblichen Wirtschaft des Bezirks möglich ist, begegnet im- mer größerem Interesse in allen Schichten der Wirtschaft des Bezirks. Dr. Josef Ziepl des technischen und wissenschaftlichen Fortschritts, aber auch der wirtschaft- lichen Not und des Krieges. Er über- mittelte den Jubilaren Dank und An- erkennung der Marktgemeinde Mitter- sill, überreichte Geschenke und wünschte für die Zukunft Glück und Lebens- freude. Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Gas teig er schloß sich diesen Wün- schen an und unterstrich, daß er an den Festlichkeiten in seiner Heimat- gemeinde Mittersill immer gern Anteil nehme und daß es ein Verdienst der Gemeinde und der örtlichen Vereine sei, alle Feste immer würdig und rei- bungslos durchzuführen. Des weiteren übermittelten noch Wünsche an die Jubelpaare Dechant H a g e n a u e r, der Obmann der Be- zirksbauernkammer Zell am See, Alt- LA R ö c k, Landesobmannstellvertreter des Salzburger Kriegsopferverbandes Ne u h o f er und die Obmänner der örtlichen Vereine. Altbürgermeister 5 c ha r 1 e r dankte namens der Geehrten der Markt- gemeinde Mittersill, besonders Bürger- meister Grani mit seinen Mitarbeitern und allen Mitwirkenden für die gute Vorbereitung und Durchführung des Festes. Volksfest in Mittersill
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