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Samstag, 7. Juni 1969 KbJjhøL*r An.ger 5ete 5 Ehrenburgerfeier 00 und erste Jungbürgerfeeier in Waidring Am 1. Juni 1969 feierte Waidring die Jungbürger der Jahrgänge 1947, 1948 und 1949 und den neuen Ehrnbürger Geistl. Rat Pfarrer Franz S c hie f er. Die Feier begann mit einem gemein- samen Gottesdienst, der sehr gut be- sucht war; hernach schritten die Eh- rengäste gemeinsam, unter Vorcn- tritt der Bundesmusikkapelle Waid- ring, zum Hotel Waidringer Hof, wo die weltliche Feier stattfand, Am Gottesdienst wie auch am Umzug nahmen der erste Tiroler Veteranen- verein „Erzherzog Albrecht", die Jo- hann-Jaköb-Steiner-Schützenkompa- nie, die Freiwillige Feuerwehr und der Kirchenchor teil. Ln Waidringer Hof begrüßte der Bür- germeister als Ehrengäste Dekan Alois D i a 1 e r, Pfarrer Geistl, Rat Franz S c h je 1 er, Pfarrer Gedstl. Rat Franz VT i n k 1 e r (St. Ulrich), Ehrenbürger Präsidenten Komm.-Rat Johann 0 b er- rn o s e r, Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Hans v. Trentinagila, Altbürger- meister (1928-1938) und Ehrenbürger Johann Unter, r a in e r. Weindihauer, die Gemeinderäte mit LA Christian Huber, die Jungbürgerinnen und Jungbürger, Schuldirektor Rudolf P i - s e k, den. Organisten und Chorleiter Elmar F a u 1 ha mm e r mit dem Kir- crienchor, die führenden Männer der Freiwilligen Feuerwehr, der Schützen- kompanie und des Veteranenvcreins, das Gemeindesekretär - Ehepaar M a - ne s c h, Postenkommandanten G r ü n- b a c h e r und die Bundesmusikkapelle mit Kapellmeister Hermann S c h r e - dc r, welche als Auftakt die Fanfare von Dieter Herborg intoniert hatte. Aus der Ansprache des Bürgermeisters Josef Winkler: ‚Der Gemeinderat von Waidring hat in seiner Sitzung vom 17. Jänner 1969 den einstimmigen Beschluß gefaßt, Pfarrer Franz Schiefer zum Ehren- bürger zu ernennen. Ehrenbürger wird man nur durch besondere und außer- gewöhnliche Leistungen zum Wohle der Allgemeinheit. Dies trifft bei Pfar- rer Schiefer in besonderem Maße zu. Gleich nach Uebernahme unserer Pfarre a,m 21. November 1948 wurd& der Pfarrhof gründlich renoviert und umgebaut. 1949 erfolgte die Außen- renovierung und ein Jahr darauf die Innenrenovierung. Eine ganz außer- gewöhnliche Tat. Schon 1951 begann Pfarrer Schiefer mit dem Pfarrheimbu. Er begann selbst mit den Erdarbeiten und schon 1953 konnte der Bau unter Dach und Fach gebracht werden. 1954 erfolgte' die Außenrestaurierung des Pfarrhofs und 1957 wurde das kath. Bildungs- werk ins Leben gerufen. In seiner Amtszeit wurden von Ge- heimrat Dr. Alexander Kreuter die neuen Glocken beschafft (erstmals 1938 und zum zweitenmal 1958) und der Friedhof erweitert. Es war dies für den Pfarrer und die ganze Gemeinde eine große Wohltat. Es sei an dieser Stelle ausdrücklich erwähnt, daß wir den schönen Friedhof nur dem Kunst- sinn und dem unermüdlichen Eifer un- seres- Pfarrherrn verdanken. Es ist einer der schönsten Friedhöfe weit und breit. 1959 wurden die beiden Seitenaltäre, die verfallen waren, restauriert. Der Altar der heiligen Anna und jener des hl. Joachim glänzen nun in rotbraun, grau und schwärzlich gefärbtem Stuck- marmor und in gut lasierter Fassung. 1966 kam es zum Neubau unserer Or- gel, an der wir alle unsere Freude ha- ben. Nur der Initiative und dem gro- ßen Eifer unseres Pfarrers verdanken wir dieses Werk und 1967 wurde der Pfarrhof und die Hälfte des Kirchen- daches neu eingedeckt. Dazwischen waren es immer wieder kleinere und größere Dinge, die Pfarrer Schiefer reparieren ließ oder erwarb. Es ist eine seiner großen Fähigkeiten, zu organisieren und zu finanzieren. Da- neben war er unserer Gemeinde stets ein guter Pfarrer mit einem warmen Herzen für unsere Kranken, Notleiden- den und Bedrängten. Pfarrer Schiefer wurde 1966 persönlich vom deutschen Konsul als erster und bisher einziger Oesterreicher mit dem Ehrenzeichen des Deutschen Roten Kreuzes ausge- zeichaet als Dank Deutschlands für' seine bewiesene außerordentliche Näch- stenliilfe an Verwundeten und Gefan- genen des zweiten Weltkriegs. Ichdan- ke Pfarrer Schiefer im Namen der Gemeinde und im eigenen Namen und übergebe ihm hiermit die Urkunde zu seiner Ernennung zum Ehrenbürger der Gemeinde Waidring mit den be- sten Wünschen für die Zukunft. Es folgte ein Vortrag des Schüler- chors unter der Leitung von Lehrerin Kathi Eppensteiner „Das Tor ist aufgetan" und der Schüler Fritz R e i- ter trug folgenden Vers vor: Ich soll heut a Sprüchl zu der Feier a'ufsagn! Die Weisheit dazu hu i wet her zamtra.gn. So habn's ma varraten, daß im Waidringer Hof ein Hirte welt mit seine Schaf. Der Hirte, des war unser Geistlicher Rat, die Schäflein send eahm gefolgt auf dein Pfad. Zum Ehrenbürger sei is Gratuliern a Grund, Ois guate Herr Rat und bleib ins recht gsund! Es folgte eine Aufführung des Kirchen- chors „Wie schön bist du!" und die Erstaufführung des von Kapellmeister Hermann Schreder und Chorleiter El- mar Faulhammer komponierten Mar- sches, wozu der Herr Pfarrer zur „Tau- fe" eingeladen wurde. Dieser gab dem neuen Marsch den Namen „Priester- Jubiläums-Marsch". Die Erstaufführung ist sehr geglückt. Besonders wurden in dem neuen Tonstück die harmonischen Akkorde und, wie Pfarrer Schiefer selbst sagte: „Neben den festlichen Klängen auch fromme, priesterliche Motive" bewundert. Der Pfarrherr als junger Ehrenbür- ger dankte In seiner Ansprache er- stens dem Herrgott, welcher ihm, dem dreimaligen Todeskandidaten, Leben und Gesundheit schenkte. Dann dankte er dem Bürgermeister und dem Ge- meinderat und des weiteren allen Bür- germeistern, mit denen er In den zwan- zig Jahren seiner Tätigkeit zusammen- wirkte. Insbesondere dem 1964 verstor- benen Bürgermeister Alois Foidl, zu dessen Andenken er um eine Gedenk- minute bat. Er dankte sodann, seinen speziellen Mitarbeitern Grander und Unterrainer, dem Pfarrausschuß, dem Kirchenrat. Schuldiener Sebastian S e i b a 1 d über- gab er eine Urkunde des Herrn Erz- bischofs für die bisher unbelohnten Dienste als Kirchendiener und Mesner durch 20 Jahre und dem Chorsänger Albert Weinberger ebenfalls eine Urkunde des Erzbischofs für dessen' 20jährige Tätigkeit im Kirchenchor. Kathi Millinger und Mitzi Foidi hatten bereits früher eine solche Ur- kunde erhalten. Der Gemeinde Wald- ring überreichte Pfarrer Schiefer als Dank ein Oelbild des 'berühmten öster- reichischen Malers Kokoschka, das der Pfarrer kürzlich vom Deutschen Roten Schicke Umstandskleidung
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