Archiv Viewer

Samsta, 14. Juni 1969 Kitzbüheler Anzeiger Seite 2 Zu dem Bericht über die Walde-Aus- stellung im Jännerheft: Die markanteste Künstlerpersönlichkeit Tirols war zweifellos der Maler Alfons Walde eine stämmige, stramme Ge- stalt. Fremde und Eingeborene fühlen, daß in seinen Malereien das Tiroler Volkstum, die Tiroler Landschaft und Luft wunderbar charakteristisch dar- gestellt sind. Er malte fast ausschließ- lich Landschaftsbilder mit sonnen- beschienenen weißen Schneefeldern und glänzendem tiefblauem Himmel. In die- se Landschaften mit ihrer klaren, durch- sichtigen Luft stellt er dann se- ne mar- kanten Bauerngestalten - knorrige Ti- roler Landsleute, dralle Tiroler Wei- ber, urwüchsige Typen, denen seine Palette monumentale Formen gibt. Er malt oft die nämliche Gestalt, da er das Charakteristische, das Typische hö- her wertete als das Vorübergehende, das Veränderliche. Deshalb malt er niemals Wolken und modellierte die Bergriesen in festen Umrissen. Seine Gemälde bauen sich auf Far- benkontraste auf und alles ist in ihnen klar und augenfällig. Die Umrisse seiner Gestalten heben sich scharf vom Hin-1 tergrund hervor. Die gleichmäMgen tief- blauen Farben kontrastieren mit den leuchtenden weißen Schneefeldern; die Im umgebauten Gasthof Scheffauer in Fieberbrunn fand am Samstag. 7. Juni die Ortsgruppen,-Jahreshauptver- sammlung der FPOe statt. Neben zahl- reichen Teilnehmern konnte Orts- parteiobmann Vizebürgermteister Leo- pold Mellitzer den Bezlrkspartei- obmann GR Dr. Otto Wendung und den ihn begleitenden Bezirksgeschäftsführer Rupprechter begrüßen. Nach der vorgenommenen Eröffnung und Begrü- ßung durch den Ortsparteiobmann hielt Dr. Wendling das politische Referat, weches besten Anklang fand. Den kla- ren und leicht verständlichen Ausfüh- rungen folgten ebenso klare Fragen in der Diskussion, deren erschöpfende Beantwortung dem Bezirksparteiobmann Dr Wendung und dem Qrtspartei.- obmann für die örtlichen Gemeinde- fragen oblag. Die unter dem Vorsitz schwarzen, grauen und braunen Far- bentöne schneiden tief hinein in die lichten. Hie und da leuchten rote, gelbe und grüne Farbenflecke in sie hinein und erhöhen die dekorative Wirkung. Auf seine figurale Ausdrucksweise ha- ben unstreitbar Hodler und besonders Egger-Lienz eingewirkt, die markanten Gestalten künden Jedoch seine künstle- rische Eigenart. Sie sind lebhafter ge- färbt als die von Egger-Lienz und ste- hen nicht so unter dem Eindruck einer überirdischen Schicksalskraft wie die symbolischen Gestalten des anderen Tiroler Meisters: er malte kerngesunde kräftige Menschen des Alltags, Men- schen, die auch lachen können. Walde sagte: Ich bin als Maler ei- gentlich Autoddakt, wollte ursprüng- lich Architekt werden und mußte alles erst später durch Fleiß nachholen. Ich kam in nahe Verbindung mit Klimt und Egger-Lienz. Der früh verstorbene glänzend begabte Schiele war mein be- sonderer Freund. Doch ist meine Rich- tung, meine Darstellung gesunder bäu- erlicher Lebenskraft der Dekadenz e- nes Schiele durchaus entgegengesetzt. Das Gemälde hat dekorativ zu wi- kenk Die Natur betet nur den Stoff; sonst aber gestaltet der Maler das Bild mit ebensolcher Freiheit, wie etwa die des Bezirksgeschäftsführers durchge- führte Neuwahl erbrachte folgendes Ergebnis: Ortsobmann blieb mit über- wältigender Stimmenmehrheit der bis- herige Obmann Vzbm. und Postamt- Leiter Leopold Mellitzer. Als erster Stellvertreter wurde der Installations- unternehmer Josef B r u n ne r und als 2. Stellvertreter der Mechaniker Alfred Dödlinger, ein Sohn dies Altgemein- derates Thomas Dödlinger, gewählt. Mit der Stelle des Schriftführers wur- de der Postangestellte Herbert B r e i t- mayr betraut, während die Stelle des Ortsgruppenkassiers vom Installateur Michael B r u n ne r übernommen wur- de. Als weitere Mitglieder des Orts- ausschusses wurden einstimmig gewählt: Alfred H u e t; Zimmermeister; Mi- chael K a r 1 in g er, Maurerpolier; Jo- hann Walti, Schuherzeuger; Otto Ob- gotischen Holzschniitzer es mit den Kleiderfalten taten. Ich male alles aus dem Gedächtnis und entwtekle meine Bilder schrittweise. Besonders gelun- gene Kompositionen male ich in meli- reren Exemplaren. Kleine Aenderungeii stimmen diPe Wirkung eines Bildes oft völlig um. Walde betätigte such auch als Archi- tekt. Er baute in luftiger Höhe auf dem Hahnenkamm eine Villa für ein Brüderpaar aus Chile. Es st das Haus, das 1938 die Deutschen Reichsbahnen erwarben und 1945 von den Oesterr. Bundesbahnen als Urlaubsquartier für Eisenbahner übernommen wurde. Da- neben steht sein eigenes Berghaus. Es ist entschieden Waldes Verdienst, daß die Baukünstler den alten, urwüch- sigen Baustil der Tiroler Häuser mit den modernen Erfordernissen in Ein- klang gebracht haben. Im Tiroler Bau- stil machen sich dieselben scharf ab- gegrenzten, miteinander kontrastieren- den Farbenwirkungen geltend, wi;e it seinen Gemälden. Und dem Einfluß Waldes ist es zu, verdanken, daß in Kitzbühel das alte, schöne Stadtbild unverfälscht erhalten blieb. Die neuen Bauten passen sich der alten Umgebung an. Grelle Plakate sind aus der Stadt verbannt; nur die Stirnseiten der Häu- ser sind durch verschiedene Farben leicht abgetönt. 1 PA1VI Propangas 1 Telephon 2992 w a 11 e r, Angestellter des Tiroler Lan- desreisebüros, und Primus Dödlin- ger, ödlin- ger, Niederlehenbauer. In seinen Ab- schlußworten betonte der wiederge- wählte Ortsparteiobmann, daß er nun- mehr nach bestens bestandener Beam- tenprüfung, zu welcher ihm von Be'- zirksparteiobmann und allen Anwesen_ den die herzlichsten Glückwünsche ent- boten wurden, wieder voll seiner Ge- sinnungsgemeinschaft zur Verfügung stehen werde und alle, die irgendwo der Schuh drücke, zu ihm kommen könnten. Er werde seine Arbeitskraft sowohl den Gemeind'eauf gaben als auch den berechtigten Bedürfnissen seiner Ortsbewohner in aufmerksamer Arbeit dienen, deren Durchführung durch den Zusammenhalt in der Ortsgruppe we- sentlich erleichtert wird. Den Wirts- leuten „Zum Metzgerwirt" Hertha und Theo Scheffauer sei für die freundliche Aufnahme im Hause und für die gute Bedienung bestens gedankt. PR „ALPENLAND" MIT SCHUTZHUTTENRIJNDSCHAU, Mon,ttszeitschrift für Touristik, Skisport und Fremdenverkehr in den Alpenländern, 5. Heft, Mai 1969: A4GK45 &0" Noch eine Erinnerung an den TiroIerMaIer Fieberbrunn: Leopold Mellitzer wieder Obmann der FPÖ Schicke 1 Umstandskleidung St. Johann
< Page 15 | Page 17 >