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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 14. Juni 1969 Goldene Hochzeit von Max und Maria Werner Am 10. Juni erneuerten der Kitz- büheler Kaufmann Alt-Nationalrat Max Werner und seine Gattin Maria geb. Kronbichler im Wallfahrtsort Maria Plain bei Salzburg das vor 50 Jahren geschlossene Ehegelöbnis. - Nur die Tochter Rikki, die beiden Söhne Max und Toni, die Stöckldirndln aus Kirch- berg und der Taufpate als Chauffeur feierten mit dem Jubelpaar mit, auf dessen Wunsch jede öffentliche Feier zu unterbleiben hatte. Die beiden Gratulanten, LA Chri- stian Huber und der Obmannstellver- treter des Fremdenverkehrsverbandes Kitzbühel und Obmann der Gastwirte- genossenschaft Wolfgang Hagsteiner konnten auch erst beim Furtherwirt aufkreuzen, wo das Jubelpaar ein Bu- fett bestellt hatte. Huber gratulierte im DIE JUBELBRAUT Amateurphoto Toni Werner Außer einer Bibel und einem Glau- bensheftchen hatte die evang. Gemein- de Kitzbühel ihren Konfirmanden auch eine Fahrt versprochen, welche für die- se nicht nur kostenfrei sein, sondern auch zu einem besonderen Erlebnie werden sollte. Und so unternahm man am Fron- leichnamstag eine Omnibus fahrt zum Chiemsee, dem oberbayrischen Meer. Die Hinreise führte über Erpfendorf, Kössen und Klobenstein nach Stockb Prien, wo bereits weitere 24 parkende Busse anzeigten, daß das erwählte Ziel eine Reise auch bei strömendem Re- gen wert ist. Namen der Kammer der gewerblichen Wirtschaft und Hagsteiner im Namen des Fremdenverkehrsverbandes, dessen Ehrenobmann der Jubelbräutigam ist, und im Namen der Gastwirtegenossen- schaft. Die Heimatzeitung schließt sich den Glückwünschen freudigst an. Die „Stöckldirndln" aus Kirchberg überraschten damals das junge Braut- paar in Maria Plain mit dem Liedi „Die drei Hochzeiten". Sie unternath- m,en die Reise nach Maria Plain mit dem Fahrrad und die Ueberraschun war so goß, daß die Freude darüber die fünfzig Jahre andauerte. Beim Fur- therwirt wurden „Die drei Hochzeiten- nochmals gesungen; die führende Stim- me hatte diesmal Ursula Hagsteiner und begleitet wurden die drei Sänge- rinnen auf der Gitarre von Wolfgang Hagsteiner. Alle verabschiedeten sich vom Jubelpaar mit dem Versprechen, bei der „Diamantenen" wieder zukom- men und zu singen! DER JUBELBRÄUTIGAM - Photo Toni Rothbacher, Kitzbühel Schon die Ueberfahrt - für manche ein erstmaliges Erlebnis machte den Jugendlichen viel Spaß. Gemeinsam mit den Erwachsenen waren die zwei Kilometer bis zum Schloß „1-lerren- chiemsee" bald zurückgelegt und nun kam jung und alt einfach aus dorni Staunen nicht mehr heraus. Was ded bayrische König Ludwig II. in Nach- ahmung des französischen Sonnen- königs Ludwig XIV. in den Jahren 1878 bis 1886 hier auf dieser Insel hatte bauen lassen, läßt sich mit Worten-i kaum beschreiben. Das muß man ein- fach gesehen haben: Diese schweren goldbestickten Brokatvorhänge, die siel- armigen und tausendkerzigen venetla- nischen Luster, die Kunstuhren, das erlesene Meißner Porzellan, die An- häufung von Pracht und Kostbarkeit war fast zu viel für ein einziges Aus- genpaar. Drum tat 'die Mittagspause im Schl'oßrestaurant doppelt gut, zu- mal das Wetter auch ein Einsehen zeig- te und sich die Schleusen des Himmels geschlossen und die Wolkendecke sich soweit gehoben hatte, daß wir in de Ferne, drohend düster zwar, aber m- merhin, die geliebten ‚Berge der Hei- mat sehen konnten. Die Rückfahrt von MARIACHER & BASTEN Ruf 49198 (0 53 52) der Herreninsel traten Wir am „Pro- menadendeck" an, nachdem sich noch vor Abfahrt des Dampfers einige in, den vor Anker liegenden Paddel- und Tretbooten ausgetobt hatten. Die Heimreiseroute wurde von un- serem „Reiseleiter" Kurator Alfred Gebetsberger über Rimsting gelegt, wo wir dem Grab jenes aus Siebenbürgen stammenden ersten ordentlichen Pfar- rers von Kuistein 'und Kitzbühel. Jo- hann Stürzer, einen Besuch abstatteten. Pfarrer Eibich sprach ein Gebet und der Kurator wies 'die Konfirmanden auf die Verdienste des Verewigten um die Gründung der Ffarrgem.einde Kitz- bühel hin und 'forderte sie zu gleicher Treue und Einsatzbereitschaft auf. Von besonderem landschaftlichem Reiz war dann die Weiterfahrt über Hohenaschau und Wiidbichl. Besonders imponierend der Blick von 'der Paßhöhe auf das TKufstener Becken mit 'den sich ku'- 1 iss.en artig dahinter auftürmenden 'Ber- gen. Die Kinder mögen davon weniger vahr genommen haben, denn 'sie waren mit Scherz und Neckereien viel zu, sehr mit sich selbst beschäftigt. Des halb auch mochte 'die interessante Fahrt für alle Teilnehmer wohl viel zu, schnell zu Ende gewesen sein. Man war aber dennoch froh und danbar, dieses Angebot der Kirchengemeinde (auch die Angehörigen hatten nur ei- nen bescheidenen Regiebeitrag zu zah- len) infolge des starken Regens nicht ausgeschlagen zu haben und die we- nigen, die sich dadurch hatten abhal- ten lassen, wurden aufrichtig bedauert. Konfirmanden sahen Schloß Herrenchiemsee
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