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Seite 6 Kitzbi.theier Anzeiger Samstag, 21. Juni 1969 se setzten ihm zu, in Innsbruck zul bleiben. Allein unser Jubilar drängte nach Hause zur Familie, insbesondere zu seinem schwerverwundetefl einzigen Sohn. Per „Anhalter" gelang es ihm noch vor den Vorhutpanzern der Ame- rikaner nach Waidring zu kommen Er hißte an seiner Villa die Tiroler Fahne, welchem Beispiel viele folgten. Es gelang ihm auch im Verein patrio- tischer Männer, beim Standortkomman- danten die Errichtung neuer Panzer- sperren am Paß Strub zu verhindern und er blieb in diesem Beharren, trotz der Drohung des Erschießens., der Stär- kere und konnte somit viel Unheil ver- hüten. 1945 wurde der Jubilar zum Bürger- meister seiner Heimatgemeinde bestellt. Gleichzeitig erhielt er vom Landes- hauptmann Dr. Karl Gruber den Auf- trag, die Tiroler Holzwirtschaft neu zu organisieren. Mit den ersten Land- tagswahlen im November 1945 wurde LpAM Flamol Telephon 2992 er neuerlich in den Tiroler Landtag ge- wählt und am 5. November 1947 neuer- lich als Landesrat in die Tiroler Lan- desregierung berufen. Ihm wurde das schwierigste Referat übertragen, näm- lich das Wirtschaftsreferat, das nach ihm, als er 1949 zum Präsidenten des Tiroler Landtags gewählt wurde, dem damaligen LandeshauptmanflStellVe1tre- ter Josef Anton Mayr übertragen wur- de. Innerhalb von vier Perioden und insgesamt auf die Dauer von 16 Jah- ren, von 1949-1965, bekleidete er als Präsident des Tiroler Landtags die höchste Stelle des Landes. Seit 1342, dem Jahr des großen Tiroler Frei- heitsbriefes, verliehen durch den Markgrafen Ludwig von Branden- burg, dem Gemahl der Landesfürstin von Tirol Margarete Maultasch, hatte noch keine Persönlichkeit dieses ho- he und verantwortungsvolle Amt durch vier Perioden und noch dazu in unmittelbarer Reihenfolge inne- gehabt. Der Jubilar erhielt 1954 den Ehren- titel der Wirtschaft .Kommerzia1rat". Er war außerdem Obmann des Rechts- ausschusses im Tiroler Landtag, Klub- obmann der Oesterreichischen Volks- partei im Tiroler Landtag und Vor- standsmitglied in der Tiroler Landes- landwirtschaftSkammer. Heute noch wirkt er mit bewundernswerter ju- gendlicher Schaffenskraft als Oberkura- tor der Tiroler Landes-Hypotheken- anstalt, als Vorsitzender des Aufsichts- rates der Raiffeisenzentralkasse und als Vorsitzender-Stellvertreter in der TI- WAG und Oberkurator der Tiroler Lan- des-Gedächtnisstiftung. Als am 2. November 1965 der jetzige Landtagspräsident DDr. Alois Lugger das Amt unseres Jubilars übernahm, sprach er folgende Worte: - In dieser feierlichen Stunde sage ich im Namen des Tiroler Landtages und im eigenen Namen Herrn Präsidenten Obermoser aufrichtigen Dank. Ergab dem Landtag Würde und 'Gewicht. Er war dem Tiroler Volk Vorbild demokratischer Reife. Für ihn war zeit seines Lebens der erste Satz in der Tiroler Landesordnung vorbe halt- los Aufgabe und Bekenntnis: „Tirol ist ein selbständiges Land der de- mokratischen Republik Oesterreich!" Für Präsident Obermoser ist Föde- ralismus weder ein Schlagwort noch ein Kampfruf, sondern das lebendige Bekenntnis zum zeitgemäßen Aufbau unseres Vaterlandes. So darf ich auch vor diesem Haus an Präsident Ober- moser die persönliche Bitte richten, mir auch in Zukunft ein Berater und Freund zu bleiben, um in seiner Ziel- setzung die Aufgaben des Landtags, dessen Ansehen er vermehrte, mitzu gewährleisten. Präsident Obermoser bekleidet fol- gende Ehrenstellen, die gleichzeitig Ar- beit und Erfolg bestätigen: Ritter und Commodore des päpstl. Sankt-Silvester-Ordens; Ehrenbürger der Gemeinden: Waid- ring, St. Ulrich, St. Jakob, Kirchdorf, Schwendt, Scheff au, St. Johann, Obern- dorf, Kitzbühel, Reith, Kirchberg, We- stendorf, Hopfgarten, Itter; Ehrenobmann des Tiroler Heimat- werkes; Ehrenobmann der Haselbach-Regulie- rungsgenossenschaft Waidring; Ehrenmitglied des Tiroler Bauern- bundes; Ehrenmitglied des Tirolerbundes in Wien mit dem Verband der Südtiroler; Ehrenmitglied des 1. Tiroler Vetera- nenvereins „Erzherzog Albrecht" Wald- ring; Ehrenmitglied der Musikkapelle und der Freiw. Feuerwehr Waidring; Namensträger der Johann-Obermo- ser-Stiftung der Gemeinden des Be- zirks Kitzbühel; Namensträger des Marsches „Präsi- dent Obermoser" von Sepp Gasteiger. Auszeichnungen: Großes Goldenes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Re- publik; Ring des Landes Tirol; Ehrenzeichen des Landes Tirol; Wappenring des Tiroler Bauern- bundes; Goldenes Ehrenzeichen des Tiroler Bauernbundes; Goldenes Ehrenzeichen des Tiroler LandesschützenbundeS Florianiplakette des Bundes - Feuer- wehrverbandes in Silber; Offizierskreuz des Oesterr. Verdienst- ordens (1936 von Bundespräsident Mi- klas verliehen). Noch eine kleine Episode, welche deutlich bestätigt, daß es sich nicht um Ehrungen und Auszeichnungen „wegen des Alters", sondern um echte und ver- diente handelt, um deren Besitzrechte man u. a. auch kämpft, sei hier an- gefügt. In den Umbruchstagen beschloß der Gemeinderat von Waidring in seiner ersten Sitzung, Dr. Otto Habsburg und Präsident Obermoser die Ehrenbürger- schaft abzuerkennen. Dies wurde Ober- moser schriftlich mitgeteilt und ver- langt, daß er das Diplom zurückstelle. Obermoser erhob gegen diesen unge- rechtfertigten und auch ungesetzlichen Beschluß Einspruch beim Landrat in Kitzbühel und verlangte, die Gründe mitzuteilen. Der Landrat erteilte ihm wegen der Erhebung des Einspruchs einen „Verweis" mit der Begründung, ..die Behörde belästigt zu haben". Was 7,4dcidse4.e MARIACHER & BASTEN Ruf 49198 (05352) weiter in dieser Angelegenheit verfolgt wurde, kam nicht mehr in die Oeffent- lichkeit. Die Gattin unseres Präsidenten, die ja oft allein zu Hause war und in Erwartung stand, daß das Ehren- bürgerdiplom „beschlagnahmt" werden würde, sagte zu ihrem Gatten: „Wenn jemand kommt, das Diplom zu holen, dann schlage ich es ihm mit beiden Händen über dem Kopf herab, daß es in Fetzen springt." Wabi, wie die Gat- tin unseres Präsidenten von ihren Freunden genannt wird, stammt ja aus dem wehrfähigen Geschlecht der Un- terrainer, die in den Freiheitskriegen unter Rupert Wintersteller ehrenvoll und tapfer gekämpft hatten und man traute ihr in dieser Beziehung alles zu. Umstandskleidung St. Johonn
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