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Samstag, 5. Juli 1969 Ktzbüheler Anzeiger Seite 3 Das Hohelied der Heimat Lokalpatrirtismus ohne Pathos Ein Farblichtbilder-Vortrag von Direktor Peter Brandstätter Kitzbüheler Diplom-Restaurator Her- mann Mayer gewonnen. Pfarrer , Tha- 1er, der am 10. März 1951 in Innsbruck zum Priester geweiht wurde., nahm vom Herrn Landeshauptmann das Ver- sprechen entgegen, daß auch das Land einen Beitrag führ die Renovierung der Kirche leisten wird, unabbL.ngig der kirchlichen Zugehörigkeit von Westen- dorf an die Erzdiözese von Salzburg. Vor der Kirchentüre erblickte der Landeshauptmann einen Opferstock ge- waltigen Ausmaßes. An der Grundfläche ein Meter im Geviert und anderthalb Meter hoch. „Der ist für die verehrten Sommergäste", meinte der Pfarrherr treuherzig. Aber der Landeshauptmann ließ es sich nicht nehmen, auch zu opfern. Nun galt das nächste Ziel dem neuen Westendorf er Schwimmbad. Bei der Eingangstür dankte der Obmann des Fremdenverkehrsverbandes Georg A g e r dem Landeshauptmann für seine er-- folgreiche Intervention zur Erlangung eines ERP-Darlehens. Das Schwimmbad wurde vom Fremdenverkehrsverband mit Unterstützung der Gemeinde er- baut und heuer im Frühsommer ein- geweiht. Das Wasser in den Schwimm- becken kann an kühleren Tagen bis auf 25 Grad aufgeheizt werden, wodurch es fast täglich benützt wird. Die Ge- samtkosten betrugen vier Millionen Schilling. Die Becken wurden mit Allu- miniumblech ausgekleidet und das Blech blau gestrichen. Die Kabinen und das Büfett wurden im heimischen Stil erbaut, so daß die ganze Anlage einen sehr schönen Eindruck hinterläßt. Dies bestätigte auch der Landeshauptmann dem rührigen Georg Ager bei der Verabschiedung. (Der Bericht wird in unserer näch- sten Ausgabe fort gesefzt!) DAS IST EN R A F F E 1 SEN" BAUSPARER - HAUS* Im katholischen Bildungswerk hat die Pflege der echten Werte der Heimat und der gewachsenen Volkskultur seit eh eine Heimstatt. Es war so eine wahr- haft patriotische Besinnungsstunde und die erwartungsvoll in Scharen herbei- geströmten Besucher ließen dann auch unzweideutig erkennen, wie sehr sie beeindruckt waren von den meisterlich eingefangenen Farbbildern, mit denen Direktor Brandstätter mit kundigem Auge und feinem Empfinden das un- verfälscht ausgeprägte Antlitz von Landschaft und Tiroler Volkstum in der Bannmeile des Wilden Kaisers ge- zeichnet hat. Die Veranstaltung trug den Titel ‚Kleiner Kitzbifheler Bilderbogen - die Wintersteller Schützen bei Königin Eli- sabeth II. in Innsbruck". Neben den Einheimischen konnte der Bildungs- werkleiter B e zirksschulinsp ektor Franz Kaler auch Frerndengäste. Schützen- abordnungen der Bezirksorte und als Ehrengäste Ehrenringträgerin Oberleh- rerin. Maria Laner, Stadtrat Sieberer und Bundesschützenmajor und Haupt- mann der Kitz:büheler Schützenkompa- nie Gend.-Kontr.-Insp. Adolf Nagiller begrüßen. Im Mittelpunkt des Bildberichts stand die glanzvolle Ausrückung der Winter- steiler Schützen aus dem Bezirk Kitz- bühel als Ehrenformation beim Staats- besuch der englischen Königin in Inns- bruck am 8. Mai. Kitzbühel ist stolz auf seine vor zehn Jahren neu erstan- dene Schützenkompanie und ihren Gründer Nagiller. Unter den zahlrei- chen Traditionsträgern der Stadt nimmt sie heute einen hervorragenden Platz ein. Die Berufung als Ehrenkompanie durch den Landeshauptmann löste gro- ße Genugtuung und Freude aus. Den Schützenhut mit roten und weißen Nel- ken und Rosmarin geschmückt, ging es zum Empfang der Königin. Erster Höhepunkt war die Meldung durch Major Nagiller der schnurgerade aus- gerichteten strammen Kompanie und die exakte Generaldecharge vor dem Hauptbahnhof mit dem Abspielen der Hymnen durch die Wiltener Stadt- kapelle. Als sie die Front abschritt, konnte jeder Schütze der Königin ins Auge sehen. Der zweite Höhepunkt war sodann der Empfang in der Alt- stadt vor dem alten Rathaus und dem Goldenen Dachi, wobei ebenso wie nachher bei der Defilierung vor der Hofburg auch die Schützen aus Hall, Bm.4O4U MARIACHER & BASTEN Ruf 49198 (05352) dem Zillertal und Oetztal aufgeboten waren. Die sympathische Monarchin hat beim Abschied wie dieser Tage dem Außenminister Waldheim gegen- über ihre besondere Bewunderung und dankbare Freude über die herzliche und offene Sympathie, welche ihr be- sonders e sonders in Tirol zuteil wurde, ausge- drückt. Daran sind die Wintersteller Schützen ganz wesentlich beteiligt, dies war aus den sprechenden prächtigen Lichtbildern gut zu sehen. Es war auch offensichtlich, wie stolz der Landes- hauptmann auf die Schützen, ihre pa- triotische Haltung und ihr strammes Auftreten war. Wie sehr dieser Geist im Ausbildungs- und Ausrückungslauf des Jahres gehegt und gepflegt wird, das zeigte der Vor- tragende an Hand von Bildern von der Heranbildung des Nachwuchses in den Jungschützenzügen der Kompanien und dem Landesgelöbnistag der Jungschüt- zen im Stift Stams im Oberinntal. Aber auch die Würde und Feierlichkeit der jährlichen Bezirks-Schützentage mit Feldmesse und oft auch Fahnenweihe wie in Waidring bei den Stainerschüt- zen, in Kirchdorf bei den Wintersteller- schützen, in St. Johann bei den Feiler- schützen, in Fieberbrunn bei den Blattl- schützen, in Jochberg bei den Oppa- cherschützen, in Brixen und in Kirch- berg bei den Schrollschützen geben davon Zeugnis. So besteht der Text aus dem alten Tiroler Schützenlied auch heute noch zurecht: Grün an der Schützenfahn', wehst uns so mutig an. 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