Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 5. Juli 1969 Feierlicher Empfang von Foreign Study Leogue in Kitzbühel Aug' so wohl, Grün in Tirol! Grün auf dem Schützenhut, g'fällst mir ja gar so gut. Tust ja dem Herz so wohl, Grün in Tirol! Ueber allen Bildern strahlte dann in Großaufnahme das Bild des Schützen- majors Rupert Wintersteller, Gastwirt in Kirchdorf und Führer der Tiroler Landesverteidigung 1809 im Bezirk Kitz- bühel, dessen Name verpflichtend das Schützenbataillon im Leukental mit Stolz trägt. Im zweiten Teil dehnte der Heimat- pfleger Direktor Brandstätter die The- matik seines Vortrags noch weiter aus auf Brauchtum und Naturschutz. So sah man den heuer erstmals in Kitzbühel wieder geübten Brauch des ‚Almer- fahrens" eines lärmenden, tönenden Umzugs zur Vertreibung der lähmen- den Geister des Winters. (Wie er übri- gens am 29. Juni im ORF aus dem Paznauntal und aus Mauls im Eisack- tal gezeigt wurde.) Einmalig ist auch der Brauch des Tragens der mit bun- ten Blumen gewundenen „Pranger- stangen" in Zederhaus im salzburgi- schen Lungau. Weiters sah man den Aufmarsch der Kitzbüheler Schützen- kompanie mit der Stadtmusikkapelle bei der Franz-Christoph-Erler-Gedeflk- tafelenthüllung in Wien und bei der Einweihung des Erlersteins im Stadt- park. Selbstverständlich darf das fürst- her NovoFLEx strips Ul Einzelneingesiegelt .Nichtwundha.ftend liehe Bild des Wilden Kaisers mit der vorgelagerten Wellenlandschaft und dem Bergkranz der Kitzbüheler Alpen nicht fehlen. Da ragt nun der impo- sante Fernsehturm am Kitzbüheler Horn ins Blaue und die neue Horn- kapelle grüßt vertraut ins Tal. Ein sprechendes und zugleich mahnendes Bild war dem naturschutzwürdigen Baumriesen (Fichte), dem „Gschwand- baum", im Bereich des Ehrenbachgra- bens gewidmet. Die Bilder über die ausgiebige und liebevolle Pflege der Blumen von Ort zu Ort an Häusern, in den Gärten und Anlagen, in wun- dervollen Aufnahmen gezeigt, ließen er- kennen, wie aufgeschlossen der Mensch sich der Schönheit und Freude dessen zuwendet und bedient, was ihm der Herrgott in seiner Heimat geschenkt hat. So sind unsere heimischen Lichtbild- ner im wohlverstandenen Sinne des Wortes echte Heimatpfleger, sind Er- schließer und Mahner zugleich. Wir sind ihnen dafür zu Dank verpflichtet. F. Kaler Am 2. Juli fand in der Tenne der Empfang der Studenten der amerika- nischen Studiengesellschaft Foreign Study League statt. Am Beginn wurde die österreichische Nationalhymne ge- spielt und anschließend die amerika- nische Hymne, vorgetragen von Mrs. Eckart J. Heid, wobei die 200 Studen- ten ihre hellen Stimmen erklingen lie- ßen. Diese Augenblicke wirkten sehr feierlich. Die ‚.Tenne" war mit Fahnen beider Staaten geschmückt. Direktor Y a 1 e begrüßte in deutscher Sprache insbesondere Bürgermeister Hermann Reisch, Herrn Nowosad und Herrn Kaaserer und drückte seine Freude über deren Anwesenheit aus. Der schöne Sonnentag wirkte auch auf die Gemüter, so daß alle recht zukunftsfroh waren. Die Gruppe bleibt bis zum 13. Juli in Kitzbühel und wird in der neuen Hauptschule unterrichtet,, insbesondere in der deutschen Sprache. Die vielen Gruppen überreichten Bür- germeister Hermann Reisch schöne und Auf Ersuchen von Stadtpfarrer Geistl. Rat Johann D a n n in g er untersuchte der Glockentechniker der Firma Graß- mayr in Innsbruck Hans Mader am 30. Juni in Anwesenheit von Mitglie- dern des Pfarrkirchenrates die St. Andreasgiocke im Glockenstuhl des Frauenturmes, genannt die „Zwölf erin". Wie wir bereits berichteten, wurde an dieser Glocke seit dem Geläute zu Pfingsten ein „schlechter" Ton fest- gestellt, so daß eine Untersuchung durch einen Fachmann notwendig wurde. Techniker Mader stellte im Bereich eines Schlagpunktes (am süd- lichen Schlagring) einen 28 cm langen deutlichen Sprung fest, wodurch der Zwitterton entsteht. Bei der Ueber- prüfung des Klanges wurde eine Ände- rung des 11-Tones in Richtung Ces festgestellt; außerdem wurde eine Ver- kürzung des Nachhalles registriert. Der Nachhall sollte bei einer derartigen Glocke mindestens 60 Sekunden be- tragen. Nach dem Auftreten des Sprunges betrug dieser nur mehr etwa 12 Sekunden. Das Urteil des Fach- manns lautete: Neuguß! Die Glocke wurde schon 1954, nach einem Jahr Gebrauch, umgegossen. Auch damals war ein Sprung der Grund, und auch damals war die Ur- sache nicht feststellbar. Ein Spannungs- fehler beim Guß wird ausgeschlossen. Der Anschlagpunkt des Glockenklachels liegt unmittelbar über dem Schlag- wulst, an der stärksten Stelle der Glockenspeise, und zeigt ein natürliches Ausmaß, so daß auch hier kein Fehler aufzufinden war. Den Sprung zu schweißen lehnte Mader ab; für eine auch individuelle Geschenke. In seiner Ansprache bedankte er sich dafür und versicherte, daß ihm der Besuch der vielen jungen Leute aus Amerika noch mehr Freude bereite. In kurzen Wor- ten schilderte der Bürgermeister den geschichtlichen Werdegang unserer Stadt, von den alten Bergknappen der prähistorischen Zeit vor 4000 Jahren, der Stadtgründung im Jahre 1271 bis zur Gegenwart und wie sich Kitzbühel von einer Knappenstadt zu einer Frem- denverkehrsstadt entwickeln konnte. Abschließend entbot der Bürgermei- ster den Lehrern und allen Studenten die Wünsche für einen guten Aufent- halt in Kitzbühel. Generaldirektor N o- w o s a d, dem Leiter des Tiroler Lan- desreisebüros Bernd Kaaserer und Gemeinderat Fritz Tschurtschen- t h a 1 e r dankte der Bürgermeister für ihre Bemühungen. Ueber weitere Begrüßungserlebnisse berichten wir in unserer nächsten Aus- gabe. derartige Reparatur leistete niemand eine Garantie. Die Glockenfirma Graßmayr wurde vorerst beauftragt, einen Kostenvoran- schlag für einen Neuguß vorzulegen. Dabei wurde als Grundlage vorgeschla- gen, eine neue Glocke zu liefern und mit dieser die alte auszuwechseln, weil dadurch ein Transport eingespart wird. Allerdings muß die Stadtpfarre Kitz- bühel einen sechsprozentigen Material- verlust tragen. Die erste Zwölf erin, welche 1953 ge- weiht wurde, hatte ein Gewicht von 2969 kg. Die zweite, welche 1954 aus- gewechselt wurde, wog dann 2996 kg. Es soll wieder eine Glocke in dieser Gewichtsklasse geliefert werden. Bei dieser Gelegenheit bewunderte der Glockenfachmann Mader unsere „Große". Er gab neidlos zu, daß diese mit dem schönsten Klang im ganzen Land ausgestattet ist. Unsere „Große", die Marienglocke (aber auch Kaiser- glocke genannt), wurde 1840 von Joseph Georg Miller zu Büchsenhausen in Inns- bruck gegossen und wiegt 6600 kg. Sie trägt heute noch das Stadtwappen von Innsbruck, denn auf Grund eines Guß- fehlers im Bereich des Gehänges nahm der damalige Innsbrucker Stadtrat die Glocke nicht an. Am gleichen Tage wurde von einem Monteur der Firma Graßmayr ein be- schädigtes e schädigtes Seil im Glockenstuhl der Pfarrkirche ausgewechselt. Dabei wurde festgestellt, daß der Glockenstuhl in diesem Turm eine ungünstige Schub- spannung aufweist. Das Gestühl im Frauenturm dagegen könnte nicht bes- ser sein. Die Zwölferin hat einen Zwitterton Neuguß das einzige Mittel
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