Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
II •f • Be zirk LH. Wailnoer um K Blitzbesuche in Westendorf, Brixen, Kirchberg, Oberndorf, Kitzbüheler Horn und St. Johann Seite 10 Ki!zbiheLer Anzeiger Samstag, 12. Juli 1969 1. Fortsetzung In unserar vorigen Ausgabe berichte- ten wir ausführlich über den Besuch von Landeshauptmann Eduard Wahn- ö f er am 27. Juni 1969 in der Ge- meinde Westendorf. Sichtlich erfreut zeigte sich der Herr Landeshauptmann auch über die Fortschritte in der Orts- verschönerung und im Blumenschmuck. In Brixen wurde der Zimmerei- und Tischlereibetrieb des Matthias II je dl besucht. Dieser Aufenthalt diente LH Walinöf er auch zu einem wichtigen Ge- spräch mit Außenminister Dr. Wald- heim. a1cl- heim. Zinimermeister Riedl zeigte dem LandeshauDtmann die Säge, den Zim- merei- und den Tischlereibetrieb, wo- bei ihm auch die Arbeiter mit den Vorarbeitern Josef Zieri (Zimmerei) und Hugo Thaler (Tischlerei) vor- gestellt wurden. Vizebürgermeister Jo- sef Kaufmann benützte die An- wesenheit des hohen Gastes, diesen über das in Aussicht stehende Seil- bahnprojekt auf die Filz aufmerksam zu machen. Geplant ist ein Sessellift auf der Sonnseite, jedoch nicht nur für eine Talabfahrt, sondern auch für die Erschließung der oberen Regionen durch Sessellifte. Die sogenannte „Filz" gilt als schneesicher und verfügt über waldfreie Skihänge für Anfänger und Fortgeschrittene. In Kirchberg hatte Bürgermeister Ing. Herbert Paufler zum Empfang des Landeshauptmanns die Musik auf- geboten. Nach der Meldung durch den Postenkommandanten W ö r g e t t er hielt Paufler eine Ansprache, in wel- cher auch der „Wunschzettel" der Ge- meinde enthalten war. Insbesondere ersuchte Bürgermeister Paufler um Unterstützung für das umfangreiche Schulhausprojekt, für dessen Verwirk- lichung der Gemeinde Darlehen von 24 Millionen Schilling aufnehmen muß. Aber auch um Hilfe beim Ausbau der Straße ins Spertental nach Aschau, um den Ausbau der Wildbäche, der Ver- bauung de: Spertner Ache im Orts- bereich, für den Wohnungsbau und den Weiterbau der Brixentaler Schnellstraß wurde ersucht. Zur Begrüßung hatten sich der Gemeinderat, der Ausschuß des Fremdenverkehrsverbandes mit Ob- mann Hans Z e r ge r, der Lehrkör- per mit Schulabordnungen und eine große Anzahl von Gemeindebewohnern und Sommergästen eingefunden. Schul- kinder überreichten dem Land!eshaupt- mann Blumen und sprachen Will- kommensverse. Bürgermeister Paufler schloß seine Wunschliste mit dem in- haltsreichen Satz: „Bitte lieber Landes- hauptmann, sei so gut und tu was Du kannst!" Photi Max Erler. Kirhber Lo..ndeshaupmann WaLnöfer mit Lan- dessekretär Dr. Robert Fiala bei der Besichtigung des Schulhatusbau rs in Kirchberg. Bürgermeister Ing. Herbert Paufler (rechts) lobt besonders den Ar- chitekten Ing. Herbert Rottenspacher, Kössen, sonne alle am Bau beteigten Rcndwe-cer. Landeshauptmann 'Na11nöer dankte in kurzen Sätzen für die freundlich.- Begrüßung reunlllche Begrüßung und wies darauf hin, daß es ihm Freude mache, &ch an Or und Stelle über die Probleme der Gemein- den des ganzen Landes zu orientieren. Die Anwesenheit der Bundesmusik- kapelle unter der Leitung von Bezirks- verbandskap'ellmeister Michl S ö] 1 ne r nahm er zum Anlaß, auf das MaxL- milianjahr .inzuweisen und auf die gegenwärtig laufende Ausstellung im Zeughaus zu Innsbruek. Die Tra:lltion der Musikkapellen sei so alt wie jene der Schützen, welche 1511 von Kaiser Maximilian das „Lan dlibelP' erhalten hatten. Die Musik und die Schützen sind Zierden der Gemeinden, und es ist erfreulich, laß sich überall Ueali- sten finden, einerseits die Bevölkerung durch schöne Musik zu erfreuen und andererseits durch Tradition und stramme Haltung und Gesinnung das Erbe der Väter der Gegenwart und für die Zukunft zu e--halten. Zu den Ausführungen des Bürger- meisters sagte der Landeshauptmann, daß es wenige Bürgermeister gebe, die ihre Sorgen so konk:et vorzubrngen verstehen wie es eben Bürgermeister Paufler getan habe. Sein guter Wille werde ihm in dieser Beziehung auch die Gelegenheit zur Tat geben. Es folgte anschließend die Besich- tigung des Schulhausprojektes. Die neue Volksschule soll ja bereits im heurigen neuen Schuljahr in Betrieb genommen werden. In der Volksschule werden auch zwei Hauptschulklassen etabliert, die ebenfalls noch heuer zur Verfügung stehen sollen. Der Schuh- hausbau ist das größte Projekt, das die Gemeinde Kirchberg seit ihrem Be- stehen zu verwirklichen habe und ver- lange alle Kräfte. Der Zinsenzuschuß der Tiroler Landesregierung für die aufzunehmenden Darlehen bedeute eine wirkliche Hilfe. Der Badesee und die neue Tennis- anlage sind der Stolz von Kirchberg. Es war daher wichtig, dem Landes- hauptmann diese Errungenschaften des Fremdenverkehrs und der Volksgesund- heit zu zeigen. Bekanntlich wurde der Badesee am 19. Juni 1966 feierlich eröffnet und dem P. T. Publikum zur Benützung über- geben. Seither besuchten tausende von Sommergästen und Einheimischen den See. Die Wasserfläche des Sees beträgt 17.000M2; dazu gehören mehrere Hek- tar Erholungsflächen, und heuer wurde aus dem Gut Unterhaus, des zum Pro- jekt des Ferienheimes für Holz- und Bauarbeiter des Österreichischen Ge- werkschaftsbundes gehört, ein Wald- stück von über 5000 m2 dazuerworben. Bürgermeister Paufler plant, in die- sem Wald Damhirsche (auch Weiß- kirsche genannt, wegen dem weiß- gefleckten Fell) einzusetzen. Das Ge- hege wird vorerst mit je zwei Dam- hirschpaaren eröffnet, welche der Ge- meinde von Graf Artoir aus Bielefeld zum Geschenk gemacht werden. Seiner- zeit wurden bei der Eröffnung des Badesees an die 3000 Forellen ein- gesetzt und heuer war bereits die erste Caf6 Beil Kirchberg Täglich „the cadfllacs" Großernte zu verzeichnen. Von „amt- lichen" Fischern der Gemeinde und des Fremdenverkehrsverbandes wurden an die 1500 Forellen erbeutet, welche an die Bevölkerung zum Preis von 50 Schilling pro Kilogramm ausgegeben wurden. Die Forellen fanden reißenden Absatz, und da pro Familie nur je 2 kg verteilt wurden, konnten deren mehrere hundert die ersten Kirchber- ger Seeforellen verkosten. Im Gasthof Obwiesen, wo das Mit- tagessen eingenommen wurde, berich- tete der Bürgermeister mit berechtig- tem Stolz, daß Kirchberg im vergan- genen Jahr 526.000 Gästenächtigungen registrierte. Erstmals in der Geschichte des Fremdenverkehrs wurden die 500.000 überschritten. Es wurde dabei
< Page 10 | Page 12 >
< Page 10 | Page 12 >