Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 10 Ktb(theer Av2eiger Samstag, 19. Juli 1969 - Beförderung. Der Gendarmerie- Kommandant Oberleutnant Georg Pö 11- mann wurde mit 12. Juli 1969 vom Innenministerium zum Gendarmerie- Rittmeister befördert. Wir gratulieren! Das Gendarmerie-Abteilungskommando umfaßt die Verwaltungsbezirke Kitz- bühel und Llenz. - In den Sommermonaten enftällt das Kinderturnen. Der Turnbetrieb wird erst mit Schulbeginn wieder aufgenom- men. Der Turnwart Johann Hofmann - 85 Jahre alt Am 19. Juli vollendet ein geachteter Mitbürger das. 85. Lebensjahr: Der Bun- desbahnbeamte in Ruhe Johann Hof- mann hat zeitlebens nicht nach Gror- Rem getrachtet, hat ruhig und unbeug- sam seine Pflicht erfüllt und gerade das hat ihn zu einer Persönlichkeit ge- macht. In Fieberbrunn, seinem Heimat- ort, und in Kitzbühel war er als Eisen- bahner tätig, gründete mit Barbara Durn ein eigenes Heim und war seinen Kindern ein sorgender und guter Va- Der letzte Artikel des Tierschutzver- eins Kitzbühel kann von seiten der Siedler und Gartler nicht unbeantwor- tet bleiben. Daß es. eine Amselpliage gibt, ist lei- der eine Tatsache, die nicht weg- zuleugnen ist; fragt doch einmal im Bezirk herum, jeder Gartler weiß da- von das gleiche Lied zu singen. Das fängt bei den ersten Erdbeeren an und hört beim letzten Beerenobst - den veredelten Ebereschen - auf. Die Amseln sind in den letzten 100 Jahren vom Wald in die Gärten den besiedelten Gebiete gezogen und lassen sich hier im Winter fleißig füttern., natürliche Feinde fehlen auch - und die Jungvögel können im Sommer die, Gärten plündern. Das Tiroler Natur- schutzgesetz sieht nun die Möglichkeit vor, wenn geschütztd Tiere überhand- nehmen und Schaden stiften, über An- suchen eine Reduzierung des Bestan- des vorzunehmen. Es ist nun nichtver- ständlich, wenn jemand von dieser Möglichkeit Gebrauch macht, ihn mehr oder weniger als Außenseiter der Ge- sellschaft zu brandmarken. Es gibt lei- der keine andere wirksame Maßnahme, als den Bestand zu verringern. Ich be- folgte den Rat des Tierschutzvereins, den er das letztemal in die Zeitung schrieb, gut sichtbare Schüsseln mit Wasser, in denen ein Holzkreuz schwim- ter. Seit bald sechs Jahrzehnten ist er christlicher Gewerkschafter, jahrzehn- telang war er im katholischen Arbeiter- verein tätig, entfaltete aber darüber hinaus ein reiches öffentliches Wirken im Dienst von Vereinen und Körper- schaften und als Helfer in der Caritas und in der Seelsorge. Die Stadtgruppe Kitzbühel des Ar- beiter- und Angestelltenbundes wählte Johann Hofmann zum Ehrenobmann, die Landesgruppe anerkannte seinen Einsatz durch die Verleihung der gol- denen Ehrennadel, die er als erster im Bezirk erhielt. Der AABB und die Frak- tion christlicher Gewerkschafter ehren in Johann Hofmann einen Pionier und einen aktiven Funktionär ihrer Gesin- nungsgemeinschaft. In den letzten Jahren mußte der „Hofrnannvater" seine aktive Arbeit in der Oeffentlichkeit zwar einstellen, ist aber nach wie vor an allen Problemen interessiert. Worte sind nur Zeichen des Dankes für die Lebensarbeit eines aufrechten, bescheidenen und bedeu- tend gewordenen Mannes. Möge ihm. im Kreis der Familie ein recht langer froher und glücklicher Lebensabend beschieden sein. men soll, aufzustellen. Dieses Aufstel- len von Wasserschüssein ist vollkom- men wertlos. Seit einer Woche stehen die Schüsseln bei mir unter den Bäu- men, aber die Amseln fressen nach wie vor die Kirschen. Gerade in der4 letzten Woche sind viele Gartler um. die Hoffnung ärmer geworden, einpaar eigene Kirschen oder Erdbeeren zu ernten. Bei Regenwetter sind drei- bis viermal soviele Vögel in den Bäumen und fressen Kirschen, obwohl jeder, Grashalm und jedes Blatt voll mit Wassertropfen ist; ich habe auch nie ge- glaubt. daß es so dumme Amseln gibt. Die Vögel fressen die Kirschen nicht wegen dein Durst oder ihres Wasser- gehaltes, sondern vielmehr weil sie ihnen schmecken und leicht zu finden sind. Läßt man die Vögel dabei in Ruhe fressen, so bleiben sie oben bis der Baum leer ist. Daß wir nur mehr das ernten, was die Schädlinge übrig lassen, ist ja be- kannt. Bei uns sind es immer noch 25 Pro- zent der Ernte, die die Schädlinge ver- nichten, in Entwicklungsländern 50 Pro- zent und mehr. Im gesamten gesehen ist dieser Prozentsatz bei uns noch er- träglich, denn wenn ein Gartler ein Viertel der Ernte durch Vogelfraß ver- liert, wird bestimmt keiner zur Be- hörde laufen, doch wenn es einen Pro- zentsatz von 75 übersteigt und oft noch 80, ja sogar 100 Prozent vernichtet wer- den, so ist die Sachlage schon viel an- ders. Niemand kann vom Siedler und Gartler verlangen, hier tatenlos zuzu- sehen. Wir leben nicht in Indien, wo abgemagerte heilige Kühe den letzten Grashalm fressen und heilige Affen die Felder verwüsten. Kein Gartler denkt an Ausrottung der Singvögel. Selbstverständlich braucht nicht jeder Bub seine Schießkunst an einem Vogel zu messen. Auch 'de' Gartler freut sich am Gesang der Vö- gel und liebt die Natur mit all ihrer Schönheit nicht weniger als die Tier- schützer, vielleicht sogar etwas viel- seitiger. Das Problem ist auch nicht auf die folgende Art zu lösen: Die paar KirL sehen oder Marillen (Eichkätzchen fres- sen Marillen, aber nicht das'Frucht- fleisch, sondern nur den Kern) kaufen wir (=Tierschutzverein) den Garten- besitzern. Erstens übersteigt der Wert der Ernte von den Siedlem in den Kleingärten des Bezirks die Millionengrenze bei weitem, zweitens gibt es dieses voll- reife, frische Obst nirgends zu kaufen und drittens läßt sich der Gartler ge- nau so wenig zum Wildschadenempfän ger degradieren wie der Bergbauer. Das soll nun nicht heißen. 'daß diese Angelegenheit nicht zu lösen wäre. Mit gutem Willen und Verständnis auf bei- den Seiten ist es bestimmt möglich. Hier gleich einen Vorschlag. Wenn man beim Tierschutzverein Fallen bekom- men würde, um die Eichhörnchen zu fangen, die die mit Mühe 'aufgepflanz- ten und gepflegten Marillenbäume to- tal abfressen und dann diese 'Tiere weit genug weg in einem Wald wieder freilassen würde. Eichhörnchen sind ja keine Haustiere, sondern zählen zu den Waldtieren. Damit wäre der Sache mehr als gedient, als jemanden zur Anzeige zu bringen und dann in der Zeitung öffentlich darüber zu schreiben. Es ge- hören schon gute Nerven dazu. wenn ein so nettes Tier im Marilienspalier sitzt, die Kerne frißt und das Frucht- einem vor die Füße fallen läßt. So wie im Schlußsatz des 'genannten Artikels vom Tierschutzverein geht e jedenfalls nicht: Jagt sie, bringt sie zur Anzeige, diese Unmenschen diese Tiermörder, diese Narren, die auch noch eine Ernte von ihrem kleinen Garten haben wollen. ANTON LAUCHER Obmann des Obst- und Garten- bauvereins Kitzbühei Lebenbergweg 20 6370 Kitzbühel V_ti lIII L.•I111 111,111 ] ii11161, 11! Heizkörper Flutlackierung Fa. Hansac!I 9i1
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