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II •. im Bezirk LH. Wauinoter K'itzbu eohel Blitzbesuche in Westendorf, Brixen, Kirchberg, Oberndorf, Kitzbüheler Horn und St. Johann vom 27. Juni 1969 Seite 2 Ktzbi1heIer Anzeiger Samstag, 19. JulI 1969 Das Land Tirol wird die Frage nach einem einigen kirchlichen Tirol immer wieder vorbringen, denn warum soll gerade Tirol nicht recht sein, was Vorarl- berg und dem Burgenland billig war. In allen anderen Bundesländern bildeten schon vorher die Landesgrenzen auch die Diözesangrenzen. Am 2. September 1967 habe Rektor Pater Lackner auf Wunsch der Tiroler Landesregierung in einer Audienz die Meinung des hl. Vaters erkundet. Diese lautete: „Der Wunsch Tirols wird in. Rom erfüllt werden!" Mit der Realisie- rung des Planes hat die Tiroler Lan- desregierung jedoch so lange Abstand genommen, als Erzbischof Dr. Andreas Rohracher im Amt war. Landesamtsdirektor Dr. Kathrein: Wir müssen den Wunsch Tirols weiter ver- folgen und wollen aber dabei die Treue des Unterlandes gegenüber dem Erz- bistum von Salzburg niemanden ver- übeln. Die Gründe von Gesamttirol sind jedoch stärker. Wechseln wir den Ton und werden wir ruhiger und werfen wir uns nicht gegenseitig einen bösen Willen vor. Niemand darf behaupten, daß diese Frage den Landeshauptmann von Tirol nichts angeht Landesrat Dr. Karl Erlacher: Die Frage wurde gewissenhaft mit den Bürgermeistern diskutiert, welche in den Konferenzen vom 4. Juli 1969 in Kufstein. Kitzbühel und Straß beschlos- sen haben, den Landeshauptmann zu ersuchen, seine Bestrebungen so lange fortzusetzen, bis der Tiroler Standpunkt durchgedrungen ist. Es steht fest, daß viele Personen des Unterlandes dem Landeshauptmann beipflichten. In ei- ner Gemeinde des Bezirks Kitzbühel wurde bereits durch eine Umfrage die Meinung erforscht. Das Ergebnis war 79 Prozent für eine Neuregelung. Dr. Hans Widrich, Rupertusbiatt, Salz- burg: Den Abgang eines Viertels des Gebietes könnte die Erzdiözese Salz- burg nicht verkraften. Salzburg würde auch besten Priesternachwuchs ver- lieren. Die Ausführungen wurden durch schriftliche Unterlagen ergänzt. Darun- - ter befand sich auch eine Abhandlung mit dem Titel Die Frage der Diözesen- grenze Innsbruck-Salzburg im Lichte des 2. Vatikanischen Konzils". Darin wird auch eine Feststellung des Salz- burger Kirchenrechtlers o. Univ.-Prof. pAlwl Propangas 1 [Telephon 2992 Dr. Carl Holböck wiedergegeben, welche lautet: „Aus Geschichte und Tradition fühle das Unterland „salzburgisch." Ein großer Teil der Bevölkerung des Tiroler Unterlandes sieht die Zugehö- rigkeit zur Erzdiözese Salzburg als selbstverständliche Gegegebenheit an. Das Landesbewuf3tsein jedoch stand nie in Frage, darin irrt sich C. Holböck. 2. Fortsetzung Bisher berichteten wir über die Au!- enthalte in Westendorf, Brixen und Kirchberg. Nun ging die Reise bei herrlichem Wetter über Kitzbühel zum Hartsteinwerk am Röhrerbühel. In Kitzbühel gab es beim Haus Dewina, einen kurzen Aufenthalt.i Die Einschleu- sung in die Paß-Thurn-Bundesstraße war wegen des großen Verkehrs mit einer Wartezeit verbunden, welche LA Christian Huber dazu ausnützte, den Landeshauptmann neuerlich auf die Wichtigkeit des Ausbaues der Brixen- taler Schnellstraße und insbesondere der Umfahrung Kitzbühels, von Ek- king bis in die Langau, hinzuweisen. Beim Hartsteinwerk wurde der Lan- deshauptmann von Bürgermeister Franz II ö c k (Oberndorf), dem Inhaber des Werks Dipl.-Ing. Franz C er v n a und dessen Ingenieuren E s s 1, Zech- ech- Photo Lutz Korn, Kitzbühel V. V. 1. n. r.: Dipl.-Ing. Franz Cervinka, Bezirks-Sekretär Dr. Fritz Scheiring, Landeshauptmann Eduard Wailnöfer, Bürgermeister Franz H ö c k und LA Christian Huber, der Initiator der, Besuchsreise. - links: Das Gerüst der Förderanlage des Hartsteinwerks Kitz- bühel. Zwei wichtige wirtschaftliche Da- ten: am 2. Juli 1969 fand die bisher mächtigste Bohrloch-Sprengung statt, wobei 90.000 Tonnen Material gewonnen wurden. Die zweite Sondermeldung: das Hartsteinwerk Kitzbühel erhielt den Auftrag, für den neuen Flugplatz bei München seine Spitzenerzeugnisse zu liefern. Es handelt sich um zirka 80.000 Tonnen Feinsplit zur Erzeugung der Asphaltdecke. ner, Leitner, Mairamhof und K a t z e n b e r g e r, letztere in der schmucken Bergmannsuniform, begrüßt. Nach einer eingehenden Besichtigung der großen Anlagen fand im Gemein- schaftssaal eine Zusammenkunft mit den Werksarbeitern statt. Dipl.-Ing. Cerwinka drückte seine Freude über den Besuch des Herrn Landeshaupt- manns aus und sprach ihm im Namen aller Wohnungswerber für die Unter- stützung beim Bau des neuen Wohn- hauses den Dank aus. Landeshauptmann Walinöfer wies in seiner Ansprache auf die vielen erfreu- lichen Dinge hin, welche er auf dieser Fahrt von Westendorf bis hierher se- hen und erleben konnte. Die Vielfalt der Eindrücke, die großartige Ent- wicklung auf dem wirtschaftlichen und dem kulturellen Gebiet, haben ihn sehr beeindruckt. Das Hartsteinwerk Kitz- bühel in Oberndorf diene insbesondere dem Straßenbau, an dem jeder inter- essiert ist, und könne als Musterbetrieb bezeichnet werden, welcher der Oef- fentlichkeit dient. Die Investitionen im Straßenbau, wie sie gegenwärtig in Ti- rol eingesetzt werden, haben eine Höhe wie noch nie erreicht. Durch die kom- plette Form der Vorfinanzierung ist es möglich, die Inntalautobahn bis zum Jahre 1972 fertigzustellen. Zwangsläufig müssen daher andere Vorhaben noch auf Erfüllung warten, da nicht alles zugleich getan werden kann. Alle Be- triebe, welche am Straßenbau teilhaben können, leisten dem Land einen guten Dienst. Nach der Besichtigung der Baustelle für das neue Wohnhaus (32 Wohnungen) ging die Fahrt zurück nach Kitzbühel zur Talstation der Hornbahn. Die Auf- fahrt fand mit den Seilbahnen statt und die Talfahrt mit Personenkraft- wagen. Bei der Talstation der Hornbahn hat- ten sich u. a. Bezirkshauptmann Hof- rat Dr. Hans v. Trentinaglia, Vize- bürgermeister Hans B r e t t a u er und der Vorstand der Bergbahn AG DipL- Kfm. Fritz T s eh 011 eingefunden. - Tscholl informierte den Landeshaupt- mann über alle technischen Einzelhei- ten der Bergbahnanlagen, über die Bau- geschichte und über den derzeitigen Stand der Beförderungsleistungen aller zur Bergbahn AG gehörenden Betriebe. Die Tageshöchstfrequenz wurde am 6. Jänner 1969 mit 116.000 beförderten Personen erreicht; die Jahresfrequenz wird um die s i e b e n Millionen stehen. Beim Gipfelrestaurant wurde der Lan- deshauptmann von Hotelier Walter R eis eh begrüßt, welcher dabei er- wähnte, daß es das erstemal seit 15
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