Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 11. Jänner 1969 Reisch gab seiner Freude Ausdruck. daß neuerlich Kitzbühel als Tagungs- ort der Generalversarnmlung auserwählt wurde und bedankte sich bei allen für ihr Erscheinen. -- Zur Frage der Einzahlung des Grundkapitals bzw. der Aufstockung desselben von 100 auf 200 Millionen Schilling stellte der Vorsit- zende des Aufsichtsrates fest, daß sei- tens der Gemeinden noch ein Betrag von 5,5 11-io Schilling (nach Einrech- nung der vom Land Salzburg gezeich- neten 9 Millionen) fehle. Möglicherwei- se könnten die an der Straße verdie- nenden Gemeinden Lienz. Matrei und Mittersill zur Tragung der Hauptlast herangezogen werden. DAS GESCHÄFTSJAHR 1967 Fertigstellung zur rechten Zeit setzte Fachleute in Erstaunen (Nach dem von Vorstand Dr. Kurt Schlick verlesenen Bericht) Das Berichtsjahr 1967 war zur einen Hälfte Baujahr und zur anderen schon Betriebsjahr. Trotz des strengen Win- ters wurden die Bauarbeiten im vollen Umfang fortgeführt; es ist mit aller Kraft gearbeitet worden. Pessimisten, die glaubten, die Straße würde zum vor- gesehenen Termin nicht fertig, blieben im Unrecht und Laien und Fachleute setz- te schließlich die Inbetriebnahme der Straße am 24. Juni 1967 in Erstaunen; man sprach von einem Wunder! Mit den Firmen wurden genaue Ter- minabsprachen gepflogen, ja man ging sogar soweit, dies in wichtigen Bau- abschnitten mit den einzelnen Polieren zu tun. Mit Erfolg! Es darf auch fest- gestellt werden, daß die beim Bau ein- gesetzten Firmen alles getan haben, um den Fertigstellungstermin zu si- chern. Trotz widrigster Witterungs- bedingnisse konnte die Bauentwicklung in allen Phasen unter Kontrolle ge- halten werden. Vom 26. Juni bis 31. Dezember 1967 wurden an Mautgebühren 52 Millionen Schilling eingehoben. Um den Anrainer- gebieten eine wirtschaftliche Belebung zu bringen, wurde die Mautgebühr in den Wintermonaten ermäßigt. Für die Schneeräumung wurden drei Saurer- Allradantrieb-Lastkraftwagen. zwei gro- ße Unimog und zwei Catapillar ein- gesetzt; weiters eine Schneefräse und eine Schleuder. Es wurde auch eine Lawinenkommission gebildet, die im Zusammenwirken mit dem Lawinen- warndienst von Tirol und Salzburg die Beobachtungen durchführt. Der Vorstand glaubt, daß die Erwar- tungen, die in die Felbertauernstraße von allen Interessenten gestellt wur- den, nicht nur erfüllt, sondern über- troffen wurden und daß der Gesell- schaft ihr Gesellschaftszweck als rich- tig bescheinigt wurde. Es mag für alle, die am Werden dieses Projekts mitgear- beitet haben, eine Befriedigung sein, daß sie an einer guten Sache gearbei- tet haben und daß mit dieser Arbeit eine große verkehrspolitische Tat ge- setzt wurde. Der Vorstand möchte sei- nen Bericht zur Bilanz sowie zur Ge- winn- und Verlustrechnung (Reinge- winn ohne Vornahme vorzeitiger Ab- schreibungen 13 Millionen und nach dieser ein Gesamtverlust von 159,8 Mil- lionen, wodurch die Gesellschaft guten Mut zur Bildung stiller Reserven ge- funden hat) nicht schließen, ohne daß er allen dankt, die ihn in seiner Ar- beitsführung unterstützt haben, vor al- lem den Herren des Aufsichtsrates, voran Herrn Bundesminister a. D. Sek- tionschef Dr. Eduard Heilingsetzer und 1968 wurden die Baumaßnahmen weitgehend abgeschlossen. Bekanntlich waren zu Beginn des Jahres zwei Bau- projekte noch nicht abgeschlossen. Die Glodenwaldbrücke und die Umfahrung Mittersill. Als am 24. Juni 1967 die Straße dem Verkehr übergeben wurde, erfolgte dies ohne den Abschnitt „Rane- burg-Landeck". In diesem Bereich mußte die alte Tauernstrafie verbreitert und staubfrei gemacht werden. Auf Grund der geologischen Verhält- nisse war es notwendig, im Bereich Raneburg-Landeck eine Hangbrücke zu erstellen. Es ist gelungen, am 22. Juni J "" 1 M A Telephon 2992 Propanges 1968 auch diesen Abschnitt in den Ver- kehr zu nehmen. Die Firma STUAG hat den Fertigstellungstermin um einen ganzen Monat unterschritten. Die zweite große Baumaßnahme war die Umfahrung Mittersill. Im Zusam- menwirken mit der Bundesstraßen- verwaltung, den Bundesländern Salz- burg und Tirol und der Felbertauern- straße AG konnte eine Finanzierungs- möglichkeit gefunden werden, und an dieser Stelle war es die Firma Montana, welche in Rekordzeit die Arbeiten be- wältigte, so daß am 14. September 1968 die Umfahrung Mittersill in feierlicher Weise dem Verkehr übergeben werden konnte. An weiteren Baumaßnahmen werden durchgeführt werden: Der Ausbau der Lawinengalerie „Heidnische Kirche", der noch im vergangenen Jahr fertig- gestellt werden konnte, und die La- winengalerie „Kühkargraben". Obwohl diese Galerie im ursprünglichen Bau- programm nicht vorgesehen war, mußte sie vorgezogen werden, weil an dieser Stelle im vorigen Winter zwei Lawinen die Straße bis zu einer Mächtigkeit von zehn Metern verschüttet haben. Bis zum heurigen Winter konnte diese Ga- lerie soweit vorangetrieben werden, daß das Mittelstück, die Tunnelröhre, oll- Herrn Landeshauptmann Eduard Wahn- öfer. Der Vorstand dankt auch den Ingenieuren und Arbeitern der am Bau beteiligten Firmen und nicht zuletzt allen Angestellten und Arbeitern der Gesellschaft, die sowohl während der Bauzeit wie auch in der Zeit des Be- triebes mehr als ihre Pflicht getan haben und damit das Ansehen der Ge- sellschaft vermehren konnten. Möge auch in Zukunft der Felbertauern- straße eine gute wirtschaftliche Ent- wicklung gegeben sein, damit sie ihre Aufgabe als wirtschaftsfördernde Ein- richtung erfüllt. endet wurde, obwohl die Bauarbeiten erst im Oktober einsetzten. An kritischen Stellen wurden Leit- schienen angebracht. Diese geben vor allem den bergungewohnten Fahrern ein Gefühl der Sicherheit, und es wird daher gerade von Flachländern das Be- fahren der Felbertauernstraße als an- genehm empfunden. An geeigneten Stellen wurden auch Parkplätze angelegt, die mit Ruhebän- ken und Papierkörben versehen wur- den. An zier Maulstelle Nord hat die Gesellschaft eine Orientierungstafel, alle Grenzübergänge im Süden betreffend, angebracht. Weiteres Augenmerk wurde auf die Markierung der Zufahrtswege und auf die Verschönerung des Land- schaftsbildes gelegt. Die beiden Tunnelstationen sind fertig ausgebaut. Lediglich der Parkplatz im Abschnitt Süd blieb noch offen, da an den Rändern der Kippe immer noch Setzungen bemerkt werden. Die Verkehrsentwicklung war 1968 erfreulich und gegenwärtig liegen die Frequenzziffern bis zum 17. Dezember vor: 548.768 Pkw 6 Sitze 12.820 Lk1L' über 3,5 to 7.057 Omnibusse 6.209 Pkw 9 Sitze 3.766 Lkw unter 1,5 to 2.255 Lkw bis 3,5 to das sind insgesamt 580.875 Fahrzeug- einheiten; demgegenüber stehen die Schätzungen auf nur 500.000 Fahrzeugen. Das Gutachten der Bundesbahn hat für das Jahr 1968 eine durchschnittliche Tagesfrequenz von 1370 Fahrzeugen er- rechnet, tatsächlich betrug die Frequenz jedoch 1590. Deutschland steht mit Abstand an der Spitze der Nationen. Auf dieses Land fielm 84,3 Prozent der Gesamt- frequenz. Die finanzielle Seite hat sich im Jahr 1968 ebenialls erfreulich entwickelt. Es wurden 76,2 Millionen Schilling an Mautgebühren vereinnahmt (bis 17. De- zember). Die höchste Monatseinnahme Aktueller Situationsbericht des Vorstandes Von Dr. Kurt Schlick, Lienz
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