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Seite 10 Kiteb1heler Anztger - Samstag, 26. Juli 1969 ungefähr 1800 Metern. 42 Kilometer also man kann sich das kaum vorstellen - ziehen sich diese Gänge und Hallen' durch das Tennengebirge. Allerdings hat es noch kein Mensch geschafft, die ge- samte Länge zu durchforschen oder zu begehen. Die Summe dieser 42 km kam auf Grund von etappenweisen Messun- gen zustande. - Bei einer Höhlen, - temperatur um den Gefrierpunkt freu- ten wir uns auch auf das Ende der, Tour, um nach eineinhalb Stunden Eis- zeit im Schutzhaus der Seilbahn. in der Sonne zu sitzen und uns zu stärken. So war der heutige Betriebsausflug nicht nur ein geselliger Erfolg, auch auf naturwissenschaftlichem Gebiet hat- ten wir ein neues Stück Oesterreich kennengelernt und danken dafür unserei Chefs herzlichst. In Hailein gab's noch- mals Ja:se und Bier und wir erreichten gegen 18 Uhr wieder Kitzbühel. Ein Dankeschön auch dem Chauffeur Karl Gaßner, der uns sicher durch diesen schönen Samstag lenkte. miwe Ti RSCH TZ ER-Ell ~J T L Kampf dem Katzenelend Unsere Katzen sind alle Prinzessin- nen unter den Haustieren. In der An- tike wurde die Katze als göttliches Tier verehrt. Wer eine Katze tötete, wurde mit dem Tode bestraft! Nach Europa kam die Katze erst im Mittel- alter mit den Kreuzfahrern. In den er- sten Jahr-zehnten blieb dieses exotische. Tier nur den Königs- und Fürsten- häusern vorbehalten. Mit der Inquisi- tion fiel dann auch die Katze unter die Verfolgung. Es wurden Inquisi- tionsprozesse gegen Katzen geführt, die stolzen adeligen Tiere gejagt, gefoltert, gekreuzigt und verbrannt. Von der, wenigen Katzen, welche der Verfolgung durch die Inquisition ent- kamen, hat sich dann jenes europäische Katzenproletariat entwickelt, dem wir Tierschützer gegenüberstehen. Nur wenig echte Katzenfreunde emp- finden den alten Adel dieses stolzen selbstbewußten Tieres. Für die mei- sten Mitbürger ist die Katze eine leben- dige Mausefalle. Sie wird gerade ge- duldet und nicht mehr. Wenn sie Junge bekommt, werden sie ertränkt oder er- schlagen. Obwohl heute Unsummen für jeden nur möglichen Blödsinn ausgege- ben werden, denkt der Wohlstandsbür- ger in der Regel nicht daran, das rela- tiv lächerliche tierärztliche Honorarfür die Kastration der Kater und die Ste- rilisation der Kätzinnen auszulegen. Aber nur durch die massivere Sterili- sierung des Katzenbestandes kann dem Katzenelend begegnet werden. In die- sem Sinn hat der „Arbeitskreis öster- reichischer Tierschutzvereine" seine Mit- gliedsvereine angewiesen, den operati- ven Eingriff bei Kätzinnen und Katern zu popularisieren. DER TIERSCHUTZVEREIN KITZ- BÜHEL GIBT BEKANNT: Ab 1. Juli bis 1. September 1969 wer- den an der Tierambulanz in Kitzbühel, Ehrenbachgasse 17, Tel. 2370, sowohl Kater wie auch Kätzinnen kostenlos sterilisiert. Kater können täglich zwi- schen 13 und 14 Uhr ohne Voranmel- dung in die Tierambulanz gebracht werden. Kätzinnen müssen vor der Operation 24 Stunden nüchtern gehal- ten werden! Zwecks Bereitschaft der sterilen Operationsbestecke bittet der Verein, Kätzinnen erst nach telepho- nischer Absprache mit Tzt. Dr. Oskar Ganster anzumelden. Einschläferungen von jungen Kätz- chen werden ebenfalls täglich zwischen 13 und 14 Uhr kostenlos vorgenommen.. Mit dieser Aktion hofft der Tier- schutzverein Kitzbühel, dem Katzen- elend aktiv und fachlich richtig Ab- hilfe zu schaffen. Der Vereinsausschuß Zweimal fünfzehn Schilling! Die ersten fünfzehn Schilling kostete die Neugier, die mich am Samstag nach- mittags auf den Sportplatz trieb, um das großspurig angekündigte „Schlager- spiel" „Ante[ - Elf" gegen „Brasilia" (schwarze Elf) anzusehen. Hin ging ich in der Meinung, eine Hetz zu erleben. Denn was sich hinter dem Namen „Brasiiia" verbirgt, konnte man sich denken und daß Film- und andere Stars nicht unbedingt Fußballkünstler sein rniissen, weiß man schließlich auch. Was dann geboten wurde, war weder Fisch noch Fleisch. Es war ein Spiel, noch etwas dürftiger, als wir es sonst g.- wohnt sind und für Humor ist ein dunkler Anstrich und die Bekanntgabe südamerikanischer Phantasienamen doch auch etwas dürftig. Oder doch? Wir hatten ja das Ver- gnügen, die Rücken einer ganzen Bank- reihe Prominenz (mit Anhang) bewun- dern zu dürfen. Die erste Bankreihe war nämlich für die Künstlerklasse re- serviert, erklärte man uns mit Be- stimmtheit, als wir uns in Unkenntnis dort hinsetzen wollten. Nun, das macht ja nichts aus, denn von vorne sieht man Stars und Starlets ja in Film und Illustrierten zur Genüge, den weiblichen Teil meist mit weniger Textilien, als sie bei dieser Gelegenheit trugen. Also man mußte ja auch wirklich nicht hin- gehn, durfte aber für fünfzehn Schil- ling dabeigewesen sein. Und wenn der Reinertrag als Entwicklungshilfe für den F. C. gedacht ist, hat man halt ein gutes Werk getan. Kuh hin, Kalb hin, Also ging ich abends noch zur Aufführung der Hei- matbühne ins Kolpinghaus, und das ermöglichte mir erst den Vergleich, wie verschiedene Leistungen um fünf- zehn Schilling geboten werden. Nur an den richtigen Platz muß man kommen. Stars sieht man dort keine; nur Laien- spieler, die tagsüber im Beruf stehn, und in ihrer Freizeit mit Eifer und Ausdauer Rollen studieren und proben, um uns dann mit großer natürlicher Begabung für wenig Geld einige wirk- lich vergnügte Stunden zu bereiten. Wären die Herrn Filmproduzenten auch von so gutem Geschmack in der Auswahl, wie die für solche Auffüh- rungen verantwortlichen. Spielleiter, brauchten sogenannte Heimatfilme kei- nen so schlechten Ruf zu haben. Den Halbgöttern, mit den großen Gagen 'und Namen wäre zu raten, sich öfters gu- tes Laienspiel anzusehen -‚ sie könn- ten daraus nur lernen. Da stehen Spielerinnen und Spieler auf der Bühne, die es nicht nötig ha- ben, Können durch Sex zu ersetzen, obwohl es unsere Mädchen auch in die- ser Weise mit mancher Diva aufneh- men könnten, wenn sie wollten. Das Stück, es heißt „St. Panli in St. Peter", muß man gesehen haben. Voll echtem Humor und originellen Einfäl- len -‚ von allen Akteuren in herz- erfrischender Natürlichkeit gespielt, braucht sich bestimmt niemand Zwang anzutun, um begeistert Beifall zu spen- den. Das also ist der Unterschied zwischen viel Tamtam um nichts, und wirklicher Leistung. Klaus Jöchl Obing-Toni berichtet: Großes Preisranggln in Ebbs am Sonntag, 27. Juli auf dem Sport- platz in Ebbs, Beginn 13.30 Uhr Die besten Ranggier aus Salzburg, Bayern und Tirol sind am Start. Preise: Klasse 1 1. 1500 S und Pokal, 2. Ehrenpreis; Klasse II 1. 800 S und Pokal, 2. Ehrenpreis; Klasse III 1. 600 S und Pokal, 2. Ehrenpreis; Jugend 1 1. 300 5 und Pokal, 2. Ehrenprei; Jugend II 1. 200 S und Pokal, 2. Eh- renpreis. Die Veranstaltung steht unter dem Ehrenschutz des Bürgermeisters Franz Hörhager. Musikalische Umrahmung: Bundesmusikkapelle Ebbs; Sprecher: Sepp Landmann. - Preisverteilung mit Rangglerball um 20 Uhr im Festzeit. Die Veranstaltung wird bei jeder Witterung abgehalten! Eintritt 15.— Schilling (Kinder unter 12 Jahren frei). Anfragen: Gasthaus Sattlerwirt (Te- lephon (0 53 73) 203 oder Gasthaus Ober- wirt, Telephon 246.
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