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Samstag, 28. Juli 1989 Kttzbüheer Aneeiger 96ii» 5 Wel*hnachtsurlaub für Astronauten in Kitzbüh el Die Skistadt Kitzbühel hat die Astro- nauten Neit Armstrong, Edwin Al- drin und Mike Collins mit ihrem Familien eingeladen, ihren nächsten Weihnachtsurlaub als Gäste in Kitz- bühel zu verbringen. Die Ein.ad'ung wurde am 22. Juli mittels Fernschrei- ber dem NASA-Zentrum in Houston übermittelt. Gleichzeitig wurde der Landeshauptmann Eduard Walinöfer von diesem Schritt verständigt und von Bürgermeister Hermann Reisch gebeten, den österreichischer. Bot- schafter in Amerika Bundesminister a. D. und Altlandeshauptmann von Tirol, Dr. Karl Gruber, für diese Idee zu gewinnen. Die Einladung der Astronauten und ihrer Familien ist eine Angelegenheit von ganz Kitzbühel. Kitzbühel bewun- dert wie alle anderen Orte Tirols den Erfolg der Amerikaner und würde sich glücklich schätzen, den Weltpionieren einige schöne Tage bereiten zu dürfen. Die Idee entlud sich in diesen Tagen wie ein Funke und fand unverzüglich die Begeisterung aller. Die Skistadt Kitzbühel wurde gerade im vergangenen Winter in der.. inter- nationalen Zeitungen, von Rundfunk- gesellschaften und der Film- und Fern- sehprominenz als bedeutendste Skistadt der Alpen gefeiert. So wurde neuerlich zur Kenntnis genommen, daß es da Hahnenkammrennen war, welches als erste Wintersportveranstaltung Europas in einer Life-Sendung in Amerika 'er- breitet wurde und im vergangenen Winter wurde die gleiche Veranstaltung erstmals in den USA in Farben ge- sendet. Kitzbühel pflegt mit der ame!rikani- schen Golfstadt Greenwich ein Freund- schaftsverhältnis und Bürgermeister Reisch genießt in vielen Städten Ame- rikas das Ehrenbürgerrecht. In bester Erinnerung ist noch die großartige Ver- schwisterungsfeier mit der anierikani- sehen Skistadt Sun Valley, welche am 16, September 1967 stattfand und zu der Glückwunschtelegramme von pro- minenten Persönlichkeiten - u. a. von Senator Robert F. Kennedy, dem Gouverneur des Staates Idaho Don S a- m uelson, von Senator Frank Chureh, Washington, und von Botschafter Ave- rell H a r r im an - nach Kitzbühel geschickt wurden. Die amerikanischen Institute Foreign Language League und Forei gn Study Language veranstalten seit Jahren Seminare in Kitzbühel. Von Kitzbühel aus wurden viele amerika- nische Wintersportorte mit Kitzbüheler Skischulleitern und Skilehrern befruch- tet und die Kitzbüheler Nationalsänger unter der Leitung von Toni Praxmair waren schon mehrmals in amerikani- schen Städten und haben in ihrer prächtigen einmaligen Art für Kitzbü- hel geworben. Dem ermordeten Prä- sidenten Kennedy widmete unsere Glockenspielexpertin und -Komponistin Prof. Maria Hofer, die nachweislich gera- de in den USA viele Bewunderer hat, eine Glockenspielmelodie. Werbung für Kitzbühel betreibt in Amerika seit Jahren unsere große Ski- schule. Die Goldenen Skibücher, die silbernen und goldenen Schneesterne werden von den Amerikanern beson- ders geschätzt. Der prominenteste aller Amerikaner, der auf Kitzbühels Bergen, wohl als Privatmann, skigefahren ist, ist der heutige Präsident Nixon. Bei dieser Gelegenheit wird auch davon berichtet, daß am 22. Oktober 1968 in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires das „Utz-Schmidl-Denk-. In dem Bestreben, den Konzerten, die das Kulturreferat von St. Johannver- anstaltet, eine breite abwechslungs- reiche Nuance zu geben, hat am ver- gangenen Samstag das bekannte „Inns-- brucker Bläserquintett" konzertiert. Das bewundernswerte harmonische Spiel des Ensemble ist durch vielem Konzerte ein Bgriff geworden und ist geprägt durch eine klare Gestaltungs- kraft. (Ein heilendes Erlebnis in un- serer hektischei Zeit.) Franz R e n wart (Flöte) geht mit präzisen Vorstellungen an seine, Auf- gabe; er hat einen lupenreinen. Ton. Und Walter K e f e r (Klarinette), in St. Johann kein Unbekannter mehr, ge- staltet seinen Part mit urmusikalischem Instinkt und tonlicher Ausstrahlung. Erich Giuliani (Horn) zeigt seingro- ßes technisches Können vor allem im 3. Satz vom Rossini - Quartett. Der Oboist Vladimir Navratil spielt tonlich mit intensiver Manier und bis in kleinste Detail ausge1f eilt, souverän. Mit Heinz G je s (Fagott) erhält alles die richtige Pointierung und er ist wie der ruhende Pol des Ensembles. Vor der Pause standen Haydn, Mil- haud und Reicha am Programm. In reizvollem Kontrast zu Gewitterregen und Blitz über St. Johann wurde Jo- seph Haydns Divertimento in grandio- ser Ruhe und eleganter Manier ge- spielt. Der 2. Satz „Chorale St. Antoni" mit dem herrlichen Thena war präch- tig und kernig angefaßt. In der „Suite d'apres Corette" von dem zeitgenös- sischen Komponisten Milhaud erscheint eine andere Welt. Es sprüht, wird hin- getupft, hat klare Zeichnung, sogar kontrapunktische Ansätze; alles wirkt mal" errichtet wurde und eine Schule mit dessen Namen getauft wurde. Utz Schniidl, dessen Vettern seinerzeit von Straubing nach Kitzbühel einwander- ten, war Historiker, Geograph und Landsknecht von Don Pedro de Mendo- za von 1534 bis 1554. Diese Mitteilung verdanken wir Frau Margarethe Wolfs- berg, welche im Vorjahr eine Amerika- reise unternommen hatte und uns von dort die „Prensa Libre" (Freie Presse) von Buenos Aires, die diesem Ulrich Schmidl acht Großseiten widmete, mit- brachte. Außer Bürgermeister Reisch pflegt auch unser Skischulleiter und FVV-Ob- mann Karl Koller Beziehungen mit amerikanischen Persönlichkeiten, ins- besondere aus dem Stande der Ski- technik, des Skilehrwesens und der Skiindustrie. St. Johann Bundesgymnasiums farbig und stets hört man neue Re- gister. Staunend stellt man fest, daß dies alles nur drei Spieler vermögen. Die konventionellen Schlüsse sind wohl die Verbeugung vor den Melodien des 18. Jahrhunderts. Gut gewählt war das BUisierquintett von Anton Reicha. Es werden gewissermaßen die einzelnen Instrumente solistisch vorgestellt und der Hörer erhält einen guten Eindruck des, jeweiligen Instrumentes. Im 1. Satz hätte man sich, nach unserem Ge- s,chmack, diese Musik noch bewußter als Ausdruck der Lebensfreude und des optimistischen Lebensgefühls gewünscht, wa sich in Tempo und innerer Gebär- de musikalisch deuten ließ. Freilich, im Finale-Allegro molto gelang alles aus- gezeichnet. Die Schlußgruppe wurde in einem wahren virtuosen Taumel dargeboten. Es war hinreißend. Dem- entsprechend war der Applaus. Nach der Pause: Rossinis Quartett Nr. 1. Wie spürt man hier die Nähe von Mozart! In einem Brief an einen un- garischen Grafen schrieb Rossini ein- mal: „Ich, unter den Klassikern der letzte." Mit wieviel Wärme und ex- pressiv wurde ganz im Geist des Korn- ponisten gespielt! Das Quintett in g- moll von Franz Danzi wurde als Ab- schluß sehr energisch angepackt. Ein prachtvolles Musizieren! Jeder Musiker war ganz innerlich engagiert, ein Stück, das dem Ensemble ‚liegt". Man wünsch- te sich eine Fortsetzung, so herrlich und geistreich wurde man „unterhal- ten"! Der herzliche Beifall brachte eine Zugabe: J. Ibert. Noch einmal huscht ein virtuoses Meisterwerk, großartig musiziert, vor den begeisterten Zu- hörern vorüber. h. sp. Konzerte der Marktgemeinde Das „Innsbrucker Bläserquintett" In der Aula des
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