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Samstag, 2. August 1969 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Der Veranstaltungsausschuß des Fremden- verkehrsverbandes Kitzbühel berichtet: Am Mittwoch, 30. Juli wurden die ersten Gäste mit dem Kitzbühler Wan- derschuh ausgezeichnet. Mit der Schaf- fung des Wanderschuhs und des Kitz- büheler Grünen Wanderbuchs wurde das erstemal den Gästen gezeigt, wel- che großen Möglichkeiten der Kitzbü- heler Raum dem begeisterten Wanderer bietet kann. Der Sommergast will auch während des Urlaubs nicht untätig bleiben, er will sich beschäftigen. Von all den zahlreichen Sportarten, die in Kitz- bühel ausgeführt werden können, ist das Wandern sicher jene Tätigkeit, die von den meisten Gästen ausgeübt wird. Die Idee des „Wanderschuhs" und des „Grünen Wanderbuchs" ist Im Ver- anstaltungsausschuß geboren worden und wurde dann in Zusammenarbeit mit dem Wegeausschuß und der Alpin- schule Kitzbühel Kuno Rainer aus- gearbeitet. Der Veranstaltungs ausschuß ist ein Unterausschuß des Fremden- verkehrsverbandes Kitzbühel, dem fol- gende Herren angehören: Gerhard Resch (Obmann), Felix Kunstowny, Herbert Kühr, Herbert Etz und Dr. Jo- sef Ziepl. Wie wir feststellten, sind die geführ- ten Wanderungen bei den Gästen mit großer Begeisterung aufgenommen wor- den. Besonders zahlreich sind jene Teilnehmer, die allein ihren Urlaub in Kitzbühel verbringen und sich fürch- ten, eine Bergtour allein zu untew- nehmen. Jeden Montag und in der Ho3hsaison auch jeden Mittwoch findet ein Orien- tierungsspaziergang (gratis) statt. Treff- punkt 9 Uhr vor dem Fremdenverkehrs- verband (Hinterstadt). Alle Gäste sind hiezu herzlichst eingeladen und wir er- suchen alle Vermieter, ihre Gäste auf Nach dem Tir. Veranstaltungsgesetz von 1962 ist der Jahrmarkt der Stadt- musik Kitzbühel genehmigungsfrei. Ein Gegenstück ist das Imster Sehe- menlaufen, denn auch dieses Fest ist aus Traditionsgründen genehmigungsfrei. Wie alt ist eigentlich der Kitzbüheler Jahrmarkt? Eine Frage, die leicht zu beantworten ist. Wir bitten den ver- ehrten Leser, uns in das Mittelalter zu folgen. Der Handel vor fünfhundert und mehr Jahren war im alten Unterinn- taler Gericht Kitzbühel gut or- ganisiert, insbesondere zum Vorteil der Stadt und ihrer Bürger. Kitzbü- hel besaß das Recht eines Wochen- marktes, der jeden Samstag abgehal- diese Veranstaltung aufmerksam zu machen. Dieser Spaziergang wird für den Kitzbüheler Wanderschuh gewertet. Der Veranstaltungsausschuß hat sich auch mit dem Problem des Plakatie- rens für Veranstaltungen beschäftigt Am 25. Juli wurden im Büra des FVV Kitzbühel durch Dire'ktor Dr. Jo- sef Ziepl die ersten vier Bronzeschuhe des „Grüneh Wanderbuches von Kitz. - bühel" v&rgeben. Dr. Ziepl betonte in seiner Ansprache, daß das „Grüne Wan- derbuch von Kitzbühel" eine bedeu- tende Bereicherung des Programms für den Kitzbüheler Gast darstellt und ihn überdiets mit der engeren und weiteren Umgebung und der Schönheit der Kitz- büheler Alpen vertraut macht. Die Wanderschuhaktion ist erfreulich rasch angelaufen und findet immer mehr In- terese. In der kurzen Zeit der Einfüh- rung wurden bis Montag, 28. Juli schon 171 Touren gegangen, davon 126 Infor- mationstouren, 31 A-, 17 B- und sieben C-Touren. Bester Beweis dafür, daß der Gast wanderlustig ist und gern in die Natur hinausgeht, wenn er die ent- Guter Mond... Ein Menschentravum hat sich erfüllt, der Mond ist nun bezwungen. Mit viel Beharrlichkeit und Mut hat man dies Ziel errungen. So stolz wir auch auf solchen Sieg mit riesigen Raketen, gibt's Menschen, die darob betrübt, und das sind die Poeten. L. Borch ten wurde, eines Jahrmarktes im Frühjahr und eines weiteren Jahr- marktes im Herbst; außerdem besaß Kitzbühel noch das Recht, „einen Kirchtagmarkt mit besonderen Be- lustigungen" abzuhalten. Vom Wochenmarkt wissen wir nach einer Arbeit von Carl Fisch- naher (Tiroler Landesmuseum Ferdi- nandeum), daß er durch den Stadt- rat vor den Toren der Stadt und vor den Türen der Kirche „berufen" oder verkündet wurde. Der Ratsdiener befestigte an den Torzinnen der Stadt rote und weiße Fahnen. Bis 12 Uhr hatten die Bürger und „Inwohner" das Kaufsrecht. Mit- tags eine Stunde die in Kitzbühel an- und ist momentan im Begriff, formlich schöne Veranstaltungstafeln anfertigen zu lassen und diese dann auf den wich- tigsten Plätzen unserer Stadt aufzustel- len. Mit dieser Maßnahme soll es Ver- einen ermöglicht werden, für ihre Ver- anstaltungen gute Werbung zu machen, ohne das Stadtbild mit ungleichen und oft unschönen Plakattafeln zu verun- zieren. spreche,nde, Anleitung und Unterstüt- zung findet, wiei dies durch die vorn FVV verpflichteten und geschulten Bergführer der Fall ist. Die mit dem Wanderschuh in Bronze, ausgezeich- neten Damen freuten sich außerordent- lich über dieses Sportabzeichen der Stadt Kitzbühel und versprachen, im nächsten Jahr wiederzukommen, um den Silberschuh in Angriff zu nehmen. Folgende Gäste wurden mit deim Bronzeschuh des Grünen Wanderbuchs von Kitzbühel ausgegechnet: Frau Anneliese1 G e n t h, Karlsruhe, Pension Rosengarten; Frau Elise L o u p e, Karlsruhe, Pen- sion Rosengarten; Frau Ingeborg S c h o r m an n, Hanno- ver, Pension Resch; Frau Else 5 t u t z m an n, Kassel, Pen- sion Resch. Den Glückwünschen des FVV Kitz- bühel schließen sich der Obmann Karl Koller, das verantwortliche Ausschuß- mitglied Gerhard Rech und das Berg- führerteam mit Kuno Rainer (Leiter der Alpinschule und Teilnehmer der Nanga-Parbat_Expecijtion), Peter Mayr- hofer, Ferdl Maier sen., Michael Bur- ger, Adolf Heiß und Ludwig Obermo- ser herzlich an. Berg-Heil! sässigen „Lädler" - und „Krämer", al- so Wiederverkäufer und nach 1 Uhr durften auch die „Fremden" kaufen. Uebertretungen wurden mit dem Turm (für Männer) und mit dem Flohkötterl (für Frauen) bestraft. Der damalige Turm befand sich in der Nähe des Jochberger Tores und das Frauengefängnis, genannt das „Flohkötterl", bei der alten Fron- feste am südlichen Stadtteil. Die Jahrmärkte sind dagegen schon seit 1356 bekannt. Diese dauer- ten drei Tage. Acht Tage davor und acht Tage darnach sollten Frie- den und F r e i u n g herrschen, die den Marktbesucher vor widerrecht- lichen Angriffen auf dem Hin- und Rückweg, dann während des Aufent- haltes in der Stadt während der Jahr- markttage den behördlichen Schutz gewähren und für Schlichtung aller Der Kitzbüheler Jahrmarkt Dessen Tradition und Alter Erste Bronzeschuhe des Kitzbüheler Wanderbuches vergeben
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