Kitzbüheler Anzeiger

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Von Teheran nach Aeshed Zur heiligsten Stadt Persiens Samstag, 9. August 1969 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 Ab Dienstag: Kunstausstellung Friedrich Plahl im Kurhaus Wie bereits angekündigt, findet am kommenden Dienstag, 12. August um 20 Uhr im Kurhaus Kitzbühel die Er- öffnung der Kunstausstellung Friedrich Plahl durch Vizebürgermeister Kul- turreferent der Stadt Kitzbühel 'Hans B r e t t a u e r statt. Es ist vor allen Din- gen der initiative der österreichischen Jugendbewegung (Stadtgruppe Kitzbü- hel) zu verdanken, daß wiederum ein Nachdem wir unseren Wagen beim Hauptzollamt abgestellt hatten, sahen wir uns nach einer günstigen Verbin- dung Richtung Afghanistan um. Tehe- ran selber macht im Stadtzentrum den Eindruck einer modernen europäischen Großstadt. Besonders prachtvoll ist dias Villenviertel im Norden der Stadt, an den Abhängen des über 5000 Meterho- hen Eibrus-Gebirges. Dieses Stadtvier- tel ist mit sorgfältig gepflegten Park- anlagen ausgestattet und das Klima ist dort wesentlich milder als in den. übrigen Stadtteilen. Andererseits gibt es in Teheran Elendsviertel, in denen eine unglaub- liche Armut herrscht. Die Lebens- bedingungen sind für die unteren Be- völkerungsschichten einfach unmensch- lich. Wenn man diesen Gegensatz zwi- schen Armen und Reichen gesehen hat, kann man erst die heftigen Demonstra- tionen gegen den Schah verstehen. Ei- ne kleine Zahl Adeliger, neure1cher Geschäftsleute und hoher Militärs lebt wahrlich in Saus und Braus, während der Großteil der Bevölkerung unter menschenunwürdigen Bedingungen sein Leben fristet. Dem Schah selber dürf- ten die wahren Verhältnisse in seinen Land nicht voll bewußt sein, weil er in einem goldenen Rahmen lebt, von dem jede Störung ferngehalten wird. Besucht der Schah irgendwelche Teile des Landes, so wird alles in 'seinem Blickfeld wunderbar hergerichtet und nach Beendigung seines Besuches wie- der weggeräumt. Der Personenkult, der mit dem Schah getrieben wird, ist gigantisch. Jede Stadt muß ein Schah- Denkmal erhalten und sogar Ueber- landstraßen sind mit Triumphbögen' zu seinen Ehren versehen. Alle Haupt- straßen tragen seinen Na,m'en oder den Namn von Familienmitgliedern. Das „Märchenland" Persien ist zwar ein an Bodenschätzen sehr reiche Land; dieser Reichtum' wurde aber bis Fhcto T )r.i, Ki::bühel Kitzbilheler Künstler der Jetzizc-it nit seinen Werken vorgestellt 'wird. Die Exposition »Malerei und Graphik" gbt einen Querschnitt durch 'das künst- lerische Schaffen Friedrich PlahIs. 'Die e;wa 30 Werke, wech€ ausgestellt wer- den, kanen in zwei Grupen eingeteJt werden: aus der .‚Studienzeit" stammen vr 11.en Dingen die gegenständlichen Bilder wie Köpfe. Akte und Landschaf- ten. Seit etwa sechs Jahren hat sieb Plahl Jer .Abstraktei" verschrieben, welche seine jetzige Schaffensperiode bestimmt und den zweiten Teil der Exponate bildet. In diesem Zusammenhang ist es in- teressant zu erfahren, daß Friedrich. Plahl zur Zeit damit beschäftigt ist, jetzt größtenteils nur vn einer kli neu Mnderheit bereiits 3eicher ausge- nützt, um noch reicher zu werden. GeschichtlIch ist Teheran außer sei- nem Museum urinteressant. Also fuh- ren wir nach einem Tag aus Teheran ab. Als Transportmittel wählten wir einer. Linienautobus. Leider hatten wir übersehen, daß es zwei Routen von Teheran nac,h Meshed gibt: eine Nord- route am Kaspischen Meer entlang und eine Südroute am Nordrand der Gro3en Salzwüste So saßen wir aus Versehen in einem Bus, der über die Südrute fuhr. Die „Straße" führtei teilwe:se drh Flüsse,, weil die Brtik- ken durch die letzten Frühjahrsüber- s chwernmu r.gen weggerissen worden waren. Jedesmal bevor der Bus durcih einen Fluß fuhr betetea die Moslenis singend zu Allah. er möge sie vor Uni- heil bewahren. Bis wir ia Mesled ankamen, vergIn- gen 2 Stunden. Dort fielen wir total groggy in e.n 'schäbiges Hotelbett. Die Hitze, der Sand iiLd die Gesänge de gläubigen l\loslems hatten uns fertig- gemacht.
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