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Samstag, 23. August 1969 Ktzbüheler Anzeiger Seite 13 Kitzbühel unter Leitung von Simon Gasteiger spielte Heimatwehen und ge- staltete wie immer den Rahmen ge- mütlich und feierlich. In der Begrüßung durch Direktor Dr. Ziepi wurde besonders darauf hin- gewiesen, daß das Grüne Wanderbuch von Kitzbühel bewußt dafür geschaf- fen wurde, um dem Gast und Erho- lungssuchenden neue Möglichkeiten der Urlaubsbetätigung zu eröffnen und un- ter Anleitung geschulter Bergführer hm die Bergwelt der Kitzlüheler Al- pen zu zeigen und ihm die Natur njä- herzubringen. Mit Klaus Wendung hat der bisher jüngste Teilnehmer des Grü- nen Wanderbuchs den Bronzeschuh er- halten. Er ist der erste Kitzbüheler und der erste Oesterreicher, der dieses Leistungsabzeichen erreichte. Natürlich genügt ihm dieser Erfolg nicht, son- dern er will hoch hinaus und selbst- verständlich den Goldenen Schuh mit Granat erwerben. Interessant ist auch die Tatsache, daß Frau Bitte- auf Grund eines Presseberichts nach Kitzbühel kam und sich, wie sie bestätigte, bei UNI V.-PROF. DR. R. PITTIONI, WIEN Zu den Vorbereitungen für die Jubi- läumsfeier der Stadt Kitzbühel gehört auch die Neugestaltung des Heimat- museums im Pfleghof. Seit der Grün- dung des Museums im Jahre 1934 war eine Renovierung der dreistöckigen In- nenräume schon lange notwendig ge- wesen. Nun ist sie geschmackvoll aus- geführt worden und jeder Besucher freut sich, diese historischen Räume in ihrem neuen Kleid sehen zu kön- nen. Da dem Museum nur die drei Stockwerke zur Verfügung stehen - ei- nen eigenen Depotraum zu gewinnen, dürfte noch nicht möglich gewesen sein -‚ heißt es mit dem Platz spar- sam umgehen, will man nur die wich- tigsten Bestände der Oeffentlichkeit zeigen. In den renovierten Museumsräumen ist nun im 1. und 2. Stock bis Oktober d. J. die Sonderausstellung Franz Wal- de untergebracht. Es war zweifellos sinnvoll, den Jahrestag zu benutzen, um einem so bekannten und berühm- ten Kitzbüheler eine besondere Ehre zuteilwerden zu lassen. Aber leider, diese Walde-Sonderausstellung ist alles andere denn das, was der Titel ver- spricht. Sicherlich ist viel ',Walde" zu sehen, aber noch mehr, was mit ihm kaum etwas zu tun hat, und der so schöne Gedanke einer Walde-Sonder- ausstellung kommt kaum mehr zur Geltung. Damit aber ist der ganze Problem- kreis um ein Heimatmuseum offenbar. Hier kann er natürlich nicht näher er- uns einfach gesundwanderte. Die Be- wegung in der Höhenluft ließ sie Groß- stadtbeschwerden innerhalb weniger Tage vergessen und ursprünglich mit dem Ziel, während ihres 14tägigen Auf- enthaltes den Bronzeschuh zu errei- chen, wanderte sie weiter fröhlich drauflos, um auch noch den silbernen Wanderschuh Kitzbühels mit nach Hau- se nehmen zu können. Folgende Damen und Herren erhiel- ten den Bronzeschuh: Frau Ruth B i t t ei (Frankfurt), Pension Straßhof er Frau Käthe Lu t z, Frl. Sabine Fi s eh er, Frl. Heide Moosblech, Frl. Carmen Weschke, Frl. Ines, Herr Michael Bludau, Herr Michael Marowitz, Herr Lutz Marowitz, Herr Jürgen Kiefer, Herr Robert Wo lt er und Herr Siegfried Weismüller (alle Berlin) alle Pension Lutzenberg Herr Klaus Wen dli n g (Kitzbühel, Haus Dr. Wendung. örtert werden, aber für Kitzbühel schiene ein Musealkonzept notwendig, durch das die museologischen Beson- derheiten ihre Betonung und damit auch ihre Wertung erhielten. Solche Besonderheiten sind der Bergbau - Kitzbühel hat eben durch ihn seine alte und hohe kulturgeschichtliche Be- deutung erhalten - mit seinen Han- delsbeziehungen und dem bäuerlichen Hinterland sowie die älteste Geschichte des Skisports. Alles andere, wie Lan- desgeschichte, Geschlechter-Geschichte, berühmte Männer usw., tritt dem ge- genüber in den Hintergrund, soll aber auch ebensowenig vergessen werden. Dementsprechend sind die gestaltenden geschichtlichen Kräfte jeglicher Art in einer Dauerausstellung zu zeigen, alles andere wird Gegenstand von einander abwechselnden Sonder-Ausstellungen sein. Je konzentrierter sie dargeboten werden, umso eindrucksvoller werden sie zu gestalten sein. Was bedeutet dies aber für die zu- künftige Gestaltung im Kitzbüheler Museum? Erstens eiimal eine genaue Raum- verteilung. Sie könnte etwa so aus- sehen: 1. Stock, Gassenfronthälfte: für Sonderausstellungen; 1. Stock, Hoffront- hälfte: Geschichte des Skisports; 2. Stock, Gassenfronthälfte: das bäuer- liche Hinterland; 2. Stock, Hoffront- hälfte: Bevölkerungsgeschichte in Be- ziehung zum Bergbau; 3. Stock, ganz: Bergbaugeschichte von der Urzeit über das Mittelalter bis zum Ende des staat- Platzkonzert um 23. August Leitung: Stadtkapellmeister Sepp Gas t e i g er. „Ätherwellen"; Marsch v. Lüthold; „Künstlerleben", Walzer, .Joh.Strauß; Ouvertüre zu „Helveticus"; P.Huber; Ketelby: „Auf ein. persisch. Markt"; Potpourri aus der Operette „Maske in Blau" von Raymond; R. Eilenberg: „Petersbg. Schlittenf." Rosenkranz: „76er Regimentsmarsch". PIatzkonzertam 26. August „Einzug der Gladiatoren", Marsch v. Julius Fucik; „Fideles Wien", Walzer v. Komzak; Ouvertüre zur Operette „Wiener Frauen" von Franz Lehar; „Die Etsch" (II. Teil); Sepp Thaler; „My-Fair-Lady", Selection; Loewe; Khachaturian: „Säbeltanz"; „Alte Kameraden", Marsch v.Teike. Programmänderung vorbehalten liehen Bergbaues mit Berücksichtigung des Kupfer-, Eisen- und Fahlerzberg- baues und der zugehörigen Verhüt- tung. Zweitens aber eine entsprechend praktische, weil sinnvolle Vergröße- rung der Ausstellungsflächen durch Aufbau entsprechender Kojen-Wände. Bei dem derzeit hoch entwickelten Stand der Musealtechriik kann dies keine unüberwindlichen Schwierigkei- ten bereiten, bedarf aber wie di'e Wahl geeigneter Vitrinen einer eingehenden Planung. Die Grundlagen dafür bieten einerseits das schon vorhandene Museal- gut, andererseits aber das museoiogi- sehe Konzept mit den sich daraus er- gebenden Ergänzungen besonders gra- phischer Natur. Mit dem vorhandenen Musealgut sollte aber höchst sparsam gearbeitet werden, denn eine Ueber- füllung führt leicht zur „Rumpel- kammer"! Drittens ein Ordnen des Museal- bestandes nach solchen Objekten, die für das gesamte Museaikonzept ver- wertbar sind und daher in die Dauer- ausstellung aufgenommen werden kön- nen (falls sie sich dafür eignen) und Über eine mögliche Neugestaltung des Kitzbüheler Heimatmuseums
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