Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 8 Ki.tzüheIer AnzaLer Samstag, 23. August 1969 iI.Ti1T.iiI :m VJIAi1: ter M o s e r, Kitzbühel, Högirainmüh- le 3, 32 Jahre; am 16.August derBauer Andreas Aschacher, Aurach 111, 72 Jahre alt. - Im Fundamt abgegeben wurden: 1 Geldnote, 1 H-Armuhr, 2 Sonnen- brillen, 1 Schlüsselbund, 1 Schirm, 2 Wollwesten, 1 Badehose, Badezeug, 2 Strohhüte, 1 Kapperl. - Friedrich-Plahl-Ausstellung im Fernsehen. Am Samstag, 23. August 1969 bringt das Oesterr. Fernsehen um zir- ka 18,25 Uhr im ersten Programm in der Sendung „Kultur aktuell" dieAus- stellung Friedrich Plahl. Im zweiten Programm um zirka 22 Uhr. - Lieber Schützenkamerad! Am Sonntag, 24. August findet in Kössen das Bataillons-Fest der Wintersteiler Schützen statt. In kameradschaftlicher Verbundenheit wollen wir zu diesem Fest die Kössener Schützen durch un- ser starkes Aufgebot unterstützen. Ich ersuche daher alle Schützenkameraden, verläßlich zu dieser Ausrückung zu er- scheinen. Treffpunkt: 7.15 Uhr beim Schützenheim, Abfahrt mit Bus um 7.30 Uhr; Rückfahrt von Kössen mit Bus nach dem Festzug um 12 Uhr. Wer in Kössen bleiben will, muß sich um die Rückfahrt, evtl. in privatem Pkw, selbst kümmern. - Imker Achtung! Durch das freund- liche Entgegenkommen der Rotkreuz- dienststelle Kitzbühel können die Bie- nenzüchter auch heuer wieder Wachs und Raas dort bis 25. September ab- führen. Das Raas soll vor der Ver- packung gut abgeschwefelt werden, da- mit kein Mottenfraß eintreten kann. Das Wachs wird in ordentliche Papier- säcke gegeben und auf die Sendung ein Zettel mit genauer Adresse und Angabe des gewünschten Wabenmailes gelegt. Ende September wird das Wachs mit einem Lkw. der Tiroler Imker- genossenschaft gratis nach Imst ge- bracht. - Zucker für die Herbstfüt- terung kann in der Lebensmittelgroß- handlung Brugger abgeholt werden. Bürgermeister H. Reisch gibt bekannt: Die Einweihung der Doppel- hauptschule Kitzbühel erfolgt am Samstag, 6. September 1969 durch Stadtpfarrer Hochw. Herrn Jo- hann Danninger unter Mitwirkung der Stadtmusik. Beginn 10.45 Uhr im Pau- senhof der Hauptschule. Hauptschüler und deren Eltern werden auf diesem Wege zur Teilnahme eingeladen. Die Besichtigung des Schulhauses ist am Samstag, 6. September von 14 bis 18 Uhr und am Sonntag, 7. September von 8 bis 12 Uhr für Erwachsne und Jugendliche frei. Besucher müssen sich an die Weisungen der Lehrpersonen halten. Der Jubilar mit der Obr'.cnnschleife, dein abzeichen geschmückten Trachten- hut und der originellen Pf'ife. Heuer war er noch beim Trachten- fest in Elimau. Er war schon um 1 Uhr früh in der Vorderstadt, um bei den Vorbereitungsarbeiten beirr. Jahrmarkt der Stadtmusik mitzutun und: auch beim Trachtenfest in Schleching war er kürzlich dabei und meinte nach den Strapazen der Reise: »Hcue- bin ich aber gut beisammen, mir wäre es gleich, sofort wieder nach Bayern zu fahren!" Wer ist dieser Mann? Es ist der un- verwüstliche Ehrenobmann des Trach- tenvereins Kitzbühel und Bezirks-Ka- minkehrermeister in Ruhe Sebastian Huber aus Kitzbühel. Am 24. August vollendet er sein 90. Lebensjahr. Wir gratulieen! Sebastian Huber erblickte am 24. Au- gust 1879 in St. Johann das Licht der Welt. Seine Jugend verbrachte er auf dem Bauernhcf Moosen im St. Johan- ner Winkl. Sein Vater war 3€nsenhnd- 1er in St. Johann und seine Mutter An- na geb. Seiwald eine Lafferbauernt:ch- ter, ebenfalls aus St. Johann. Sein Va- ter war ein gebürtiger Bayer, und da er es versehentlich unterlieL zeitlich die österreichische Staatsbürgerschaft zu erwerben, berzef unseren Jubilar der König von Bayern 1900 zum 4. Kaval- lerie-Regiment nach Dil1in,en „in den Sattel'. Auch den ersten Welt1teg machte unser Jubilar heim bayerischen 7. Feld-Artilierie-Regiment, das seinen Standort in München hatte, mit. Das Rauchfangkehrergewerbe erlern- te, unser Jubilar bei seinem älteren Bruder Fritz Huber in St. Johann. Schon 1912 bewarb er sich mit Erfolg um die Rauchfangkehrerkonzession in Kitzbühel, die damals Meister Matthias Bachmann innehatte, und 1913 kaufte er in der damaligen Kanalgasse und? heutigen Hammerschmiedgasse Nr. 6. In seinem Handwerk machte sich Huber bald geschätzt und wurde sehr beliebt. Er war bekannt als humor- voller und lustiger Meister, der schon in aller Herrgottsfrüh mit einem Lied auf dem Mund, die Leiter über der Schulter, in den Bürger- und Bauern- häusern erschien, um sein Handwerk auszuüben. Schon von weitem ertönte sein „Pfeifsignal", damit sich die Haus- frauen auf seine bevorstehende Tätig- keit vorbereiten konnten. Sein Revier reichte bis nach Jochberg und hinaus nach Reith und überall war Hubers ‚.Pfeifferl" bekannt; ebenfalls auch sei- ne Schwindelfreiheit und seine wage- halsigen Dachexkursionen. Schon bald wurde er infolge seiner Kenntnisse zu gerichtlichen Schätzungen aufgerufen und zu öffentlichen Feuerbeschauen berufen. Es gab kein Haus im ganzen Revier, das Huber nicht in- und aus- wendig kannte, und ein Haus ohne Kamin war für ihn überhaupt kein Haus. Sein Gewerbe übte er bis zu sei- nem 75. Lebensjahr aus und über 40 Jahre war er in Kitzbühel selbständig. Seine Kenntnisse widmete er auch der Freiwilligen Feuerwehr, wo er es bis zum Steigerobmann brachte. 1921 wählte ihn der 1. Tiroler Trach- tenverein Kitzbühel - Landsturmgrup- pe 1809 - zum Obmann. Was unser Jubilar in dieser Funktion bis vor we- nigen Jahren, als er die Obmannstelle dem jungen Diplomrestaurator Her- mann Mayer übergab, leistete, könnte ein Buch füllen. Alle Trachtenfreunde im weiten Um- kreis kennen Sebastian Huber. Er hat in Kitzbühel den Trachtengedanken wieder zum neuen Leben erweckt und hat an unzähligen Festen teilgenom- men und selbst viele Feste organisiert. PAM Prop«ges Telephon 2992 Noch am Vortag seines 85. Geburts- tages (23. August 1964) begleitete er als Ehrenobmann die Fahnenabordnung des Trachtenvereins zur Einweihungs- feier der St.-Bernhard-Kapelle am Hah- nenkamm und stand dort während der erzo.:chöflicheri Meßfeier und Predigt „stramm" wie ein Junger. Der Trach- tenverein dankte ihm durch die Ver- leihung der ersten und bisher ein- zigen „Goldenen Ehrenmedaille", die eigens für ihn geprägt wurde. 1923 wurde Huber von dem wieder- gegründeten Heimkehrerverein zum Obmann gewählt. 1946 wurde er Be-
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